Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Merimbula bis Sale
Wir blieben ein paar Tage in Merimbula, es war sonnig, es war warm (bedeutet wir hatten es schon kälter) wenn auch wie immer sehr windig. Wo kommt eigentlich dieser ständige kalte Wind her ? Gibt es überhaupt windstille Gegenden in Australien? Wir haben sie bisher noch nicht gefunden.
Dafür fanden wir die Bibliothek toll, sie überraschte uns mit einem schnellen völlig freien, im Datenlimit unbegrenzten Internetzugang und einer Terasse mit Meeresblick.
Zu dieser Annehmlichkeit gab es auch hier ausreichend Steckdosen um die Akkus von Kamera, Handy usw. aufzuladen.
Sehr komfortabel das Ganze, unter diesen optimalen Bedingungen stellten wir uns die Frage, ob wir hier nicht ein paar Tage "vertrödeln"wollten, um unsere Auto-Registrierung noch in New South Wales zu verlängern. Wir hatten ja schon erfahren, dass das 3 Monate vor Ablauf möglich ist.Es vereinfacht diesen Behördengang wenn man dies noch in dem Bundesstaat der Registrierung absolviert. Die endgültigen Papiere kann man dann direkt mitnehmen. Es geht natürlich auch online von "außerhalb", dann ist man aber noch nicht im Besitz der Original-Urkunde. Diese muss man sich dann i.d.R. per Post zuschicken lassen. In unserem Fall hätten wir irgendwo (Motel ,Hostel usw.) auf den Posteingang warten müssen. Tja, unser Camper hat ja viel zu bieten aber einen Briefkasten hat er nicht. Also fiel die Entscheidung, an einem schönen Ort trödeln. Da zusätzlich auch noch ein Wochenende dazwischenlag, erkundeten wir auch schon mal die nächste Stadt, Eden.
Wieder eine hübsche kleine Stadt, in früherer Zeit berühmt für den Walfang. Heute ein beliebtes Ziel um die vorbeiziehenden Wale zu beobachten, wenn Saison ist. Wir fanden einen schönen Standplatz an einem Aussichtspunkt und abends und morgens hatten wir sogar das Glück, viele Delphine vorbeischwimmen zu sehen.
Völlig überraschend, im Hafen von Eden fanden wir nicht nur öffentliche Duschkabinen, Betonung liegt auf Kabine, nein, sogar mit warmen Wasser! Ein völlig ungewohnter Luxus.
Da störte es kaum noch, dass der kalte Wind durch die Kabine pfiff.
Wir gönnten es uns, zwischen Merimbula (schöner Strand, tolle Bücherei) und Eden (warme Dusche) unseren Standort fast täglich zu wechseln.
Von beiden Orten kann man tolle Ausflüge in benachbarte Nationalparks machen, also langweilig wird es auf keinen Fall. Für die Erneuerung der REGO mussten wir noch zum Fahrzeug - Sicherheitscheck (Roadworthy or safetycertificate) und auch die Fahrzeugpflichtversicherung erneuern.
Da hat man bei so einem alten Auto ja immer etwas Manschetten, aber es musste halt sein.
Beim Sicherheitscheck erfolgte als Erstes ein Bremsentest, indem der Mechaniker ein Stück fuhr und bremste. Die Aktion wurde irgendwie gemessen, die Bremsen waren in Ordnung.
Dann wurde kurz unter das Auto geschaut, einmal auf die Reifen geschaut, die Hupe und Licht getestet - Fertig, bestanden!
Da hatten wir das Auto vor dem Kauf ja genauer inspiziert!
Aber umso besser, wir bekamen unseren Pink-Slip und konnten problemlos die Registrierung verlängern. Das ist für uns nun erledigt und abgehakt.
Jetzt konnte es weitergehen, nach Genoa, einem Campingplatz im Staat Victoria. Damit hatten wir unsere erste Staatsgrenze überquert.
Ein schöner Gratis-Campingplatz, leider war es recht kalt und regnerisch. Dort lernten wir ein sehr nettes älteres Ehepaar (beide einiges über 70) kennen. Die beiden waren schon ein paar Monate unterwegs, hatten ein riesiges Wohnmobil, richtig mit Schlafzimmer, Küche und Bad. Die Seitenwände konnte man nach außen fahren um innen mehr Platz zu schaffen. Was wir noch nicht gesehen hatten, die beiden hatten noch einen kleinen Allradjeep im Schlepptau um bequem Ausflüge in die Stadt oder Umgebung zu machen. Mit einem grossen Wohmmobil kommt man eben nicht überall hin.
Von ihnen erhielten wir so manchen guten Tipp, unter anderem, wo die nächste warme Dusche ist.
Nach einem Ausflug in den Nachbarort Mallacoota gab es noch einen Abstecher in den Regenwald.
Auf dem Double Creek Nationaltrail soll man in den Genuss kommen, Koalas zu sehen.
Also nichts wie hin. Ein schöner Weg durch grünen üppigen Regenwald (leider gab es einen leichten Niesel dazu) und ja ,einen Koala haben wir auch tatsächlich gesehen. Er sass hoch oben in einem Baum, gleich am Parkplatz. Das war aber auch der Einzige den wir sichteten, im Wald haben wir keine mehr entdeckt. Ist auch schwierig, da die sich kaum bewegen.
Nach diesem erfolgreichen Ausflug und einer verregneten Nacht freuten wir uns auf die Weiterfahrt mit Hoffnung auf besseres Wetter.
Wir hatten nicht erwartet, dass der Herbst in Australien so sehr dem Herbst in Deutschland ähneln würde, vielleicht noch etwas kälter, zumindest in der Südhälfte des Landes.
Nach mehreren Zwischenstopps in kleinen Ortschaften erreichten wir Lakes Entrance.
Eine grössere Stadt (im Regen um es nur mal zu erwähnen) mit weitverzweigter Seenlandschaft und -für uns wichtig- der Gelegenheit heiß, Betonung auf heiß, zu duschen!
Dieses Mal richtig heisses Wasser in einer windstillen Duschkabine, klasse (wie etwas , was zu Hause normal ist (ähh ,Zuhause ,ähh is ja wech) wie eine heisse Dusche ,zu etwas Besonderen werden kann).
Nach einer stürmischen Regennacht schien morgens tatsächlich die Sonne und wir konnten uns die Stadt anschauen und den unendlich langen 90 Miles Beach, der sich wirklich 90 Meilen entlang der Küste erstreckt. Den sind wir aber nicht ganz bis zu Ende gelaufen, so vergnügungssüchtig sind wir dann doch nicht.
Nach einer weiteren Nacht, einem Besuch der örtlichen Bücherei und noch einmal einer heissen Dusche fuhren wir weiter Richtung Sale.
Vor dem Aufstieg müssen erst einmal die Schuhe gesäubert, sprich von fremden, dort nicht ansässigen Pflanzensamen, Sporen usw. gereinigt werden
In Mallacoota warten Pelikane und Möwen darauf, von den Fischern mit Fischabfällen gefüttert zu werden
Der einzige Koala den wir glücklicherweise entdeckten, gaaaaaanz oben in einem Baum direkt am Parkplatz. Hier das Suchbild.
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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