Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Sibu und Kapit 05- -12.08.2013
Wir nahmen Abschied vom Bako Nationalpark. Früh morgens klingelte der Wecker, wir wollten noch einmal die Nasenaffen am Strand sehen und wir waren erstaunt, wieviel Leute um diese frühe Stunde schon unterwegs waren.
Mittags kam das Boot, was uns zurückbrachte nach Kuching. Wir wollten wieder in unser Stammhotel ziehen. Da wir nicht vorgebucht hatten, gab es nur noch ein freies Einzelzimmer. Dieses Mal war es hier ja nur ein Zwischenstop, und so teilten wir uns ein Einpersonenbett. Das war schön eng und kuschelig und zum Glück kein Zustand für einen längeren Zeitraum.
Weiter in Richtung Norden war unsere nächste Station die Stadt Sibu. Um uns eine stundenlange Busfahrt zu ersparen, wollten wir mit dem Schnellboot fahren.
Wir konnten allerdings nicht sofort starten, da gerade Hari Raya Aidilfitry war und scheinbar alle Leute unterwegs zu Familienfeiern waren. Die Fähre konnte man nicht im Voraus buchen, es ging nur morgens eine Fähre und man warnte uns vor, es wäre schwierig einen Platz zu bekommen. Also warteten wir die Feiertage ab, in Kuching gefiel es uns ja.
Die Atmosphäre empfanden wir wie bei uns an Weihnachten ( nur wärmer). Alle Leute liefen gut angezogen, mit Geschenken bepackt herum, in der Stadt war nicht viel los und die meisten Geschäfte waren geschlossen. Eine ruhige, feierliche Stimmung.
Wir trafen uns öfters mit unserer Schottin und einem jungen Australier den wir aus Bako kannten und hier auch zufällig wiedertrafen. Beide ebenso für kurze Zeit gestrandet.
Aber unsere Stunde schlug, Abreise war angesagt. Es ging nur eine Fähre gleich morgens um 8.30 Uhr. Da es zeitlich knapp geworden wäre mit dem Bus hinzufahren, bissen wir in den sauren Apfel und nahmen ein Taxi.
Es hiess immer, der Bus lässt einen auf der Strasse aussteigen und dann sind es noch ca. 3km zur Fähre zu laufen. Wie gesagt, wäre zeitlich eng geworden.
Als wir jedoch hinfuhren, so ein Mist, man musste nur eine grosse Strasse überqueren und ein paar Meter laufen (Verschwörungstheorie: erneute bewusst gestreute Fehlinformation der Taxilobby). Hätte dicke gereicht mit dem Bus zu fahren. Entfernungen wurden hier meistens völlig überschätzt, die Kraft der Fuss- und Beinmuskulatur dagegen völlig unterschätzt.
Egal, wir bekamen unseren Platz auf dem Schnellboot und konnten Richtung Sibu fahren.
Wir mögen ja nicht diese geschlossenen Schnellboote (ich bekomme immer leichte Beklemmungen darin ), weil zum Einen kann man nicht gut hinausschauen, zum Anderen herrscht die gewohnte arktische Kälte. So auch in diesem Fall, nach kurzer Zeit war der Innenraum so heruntergekühlt, dass die meisten Passagiere sich draussen auf dem Deck trafen (zum Glück gab es das bei diesem Boot). Und wieder stellten wir uns die Frage, warum machen die das? Es scheint doch niemandem zu gefallen!
Draussen war es schön warm und schön laut. Der Lärm der Motoren war wirklich ohrenbetäubend bis -abtötend, aber besser als Frostbeulen.
Heil angekommen fanden wir relativ schnell ein Hotel. Sibu einerseits eine normale grössere Stadt, auf den ersten Blick nichts Besonderes, andererseits gefiel sie uns irgendwie.
Einige chinesische Tempel, viele Kirchen, einige Moscheen. Ein entzückender kleiner Nachtmarkt, wirklich nur das Nötigste für die Bevölkerung, keine Souvenirs, noch nicht einmal Ansichtskarten (Touris haben wir hier sowieso keine gesehen). Sibu ist eher eine Durchgangsstation in Richtung Norden.
Ein Mann den wir öfters beim Frühstück trafen, entschuldigte sich fast für den unscheinbaren Markt hier, aber wir sagten, gerade deshalb ist er besonders nett.
Völlig ungewöhnlich für uns war, dass auf dem Markt viele Stände waren, die Heiligen- und Jesus - Bilder (in schrillen Farben und 3D ) und Statuen verkauften. Aber ist ja alles Geschmackssache.
Sehr schön war der chinesische Tua Pek Kong Tempel mit seiner Pagode. Als wir im Tempel waren gab uns eine der Angestellten den Schlüssel zur Gittertür um die Pagode hinaufzusteigen.
Richtig schön, wir kamen durch mehrere Stockwerke in denen diverse religiöse Utensilien aufbewahrt wurden und vom obersten Stockwerk hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und den Fluss Rajang.
Sehenswert in Sibu war auch der Central Market mit vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen und der speziellen Form des Geflügelverkaufes (s.Foto).
Wir besuchten das, wie wir dachten , kleine Museum der Stadt, welches aber doch mehr Zeit in Anspruch nahm als wir erwarteten. Sollte man sich nicht entgehen lassen.
Etwas ausserhalb der Stadt gab es auch ein kleines malayisches Dorf, wir liefen hin, leider waren vor kurzem um die 100 Häuser einem Feuer zum Opfer gefallen. So gab es in diesem Fall nicht viel zu sehen, ausser verkohlten Holzresten.
Einen Tagesausflug machten wir nach Kapit, einer kleinen Stadt im Landesinneren. Nur mit dem Boot zu erreichen, es gab keine Strasse dorthin.
Auf der Fahrt lernte Oliver einen jungen Iban kennen ( ehemaliger Stamm der Kopfjäger ), man traf sich im Türbereich des Bootes zum Aufwärmen (innen herrschten wieder Temperaturen nahe des Gefrierpunktes). Er erzählte uns viel über die ruhmreiche Vergangenheit und Kultur seines Volkes.
In dem kleinen Dschungelstädtchen Kapit gab es nicht soviel zu sehen. In gut 3 Stunden hat man die Stadt abgelaufen. Ein nettes kleines Städtchen am Fluss, mitten im Dschungel, hat etwas Besonderes.
Bekannt und absolut besuchenswert ist der Markt. Dort werden viele wunderschöne Handarbeiten angeboten (man kann den Frauen bei der Herstellung zusehen, keine Fabrikware ) und die Erzeugnisse der Bauern aus den umliegenden Dörfern. Dieser Markt war wirklich anders als alle anderen Märkte bisher, er hat uns sehr gut gefallen. Sonntags soll er am schönsten sein. Das haben wir aber im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen, weil wir ein sehr frühes Boot nehmen wollten.
Aber an einem Wochentag lohnte sich der Besuch genauso.
Auch wenn man öfters hört, Sibu hat nichts zu bieten, uns hat es hier gut gefallen und einen Ausflug nach Kapit sollte man auf jeden Fall machen.
Bei meinen Sandalen lösten sich die Sohlen, brachte sie also zum "Schuster meines Vertrauens" . Er hat Super-Arbeit geleistet, hat per Hand die Sohlen rundherum angenäht! Die Schlappen sind jetzt besser als vorher! Für umgerechnet 2 Euro
Auf der Fahrt nach Sibu. Zum Aufwärmen traf man sich auf dem Deck, das wurde zwar fast mit Gehörschäden belohnt, aber drinnen war es einfach zu kalt
Auf dem Weg nach oben im Inneren der Pagode
Auf dem Central Market sind die Hühner ordentlich in Zeitungspapier eingeschlagen. Sie werden erstmal nicht zum Verzehr verkauft, sondern zum Eierlegen.Meins hiess übrigens Erna.
Die grossen Verkaufsschiffe, die mit Waren beladen den Fluss entlangfahren und als Flusskaufhäuser die kleinen Dörfer im Landesinneren versorgen
Wir hatten unser Betthupferl in Form von köstlichen kleinen Steamed Buns aus Schokolade und anderen süssen Geschmacksrichtungen gefunden
Die kleinen bunten Reiskuchen waren auch nicht zu verachten. Leider schmeckten alle unterschiedlich,alle gleich gut, so dass wir immer alle Farben kaufen mussten
An jedem Fluss gibt es massenhaft holzverarbeitende Fabriken. Wie wir hörten, nicht immer zur Freude der Einwohner, die gerne ihren Regenwald erhalten würden
Man trifft sich zum Aufwärmen im Einstiegsbereich des Bootes. Oliver im Gespräch mit dem jungen Mann vom Volk der Iban
Der bunte abwechslungsreiche Markt in Kapit.Die Federn sind übrigens die Schwanzfedern eines o. mehrerer artengeschützter Hornbill's (Nashornvogel).
Wunderschöne Handarbeiten. Jede Volksgruppe hat ihre eigenen Farben, Muster und Formen betreffend Schmuck und Kleidungsstücken
Zu jedem Essen bekommt man auch eine kleine Schale Suppe. In diesem Fall wollte man uns was besonders Gutes tun. Wer es nicht gleich erkennt.......
.....Suppe mit guten Hühnerfüsschen drin. Die Suppe hat gut geschmeckt, das" Beste" an der Suppe haben wir aber liegengelassen
Das sieht man als Europäer nicht so gern. Die gefüllten Mülleimer von den Booten werden ganz selbstverständlich in die Flüsse entleert.
Obwohl an jedem Anleger grosse Schilder stehen, man soll die Flüsse nicht verunreinigen!
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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