Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Kakadu Nationalpark 05.07.2014
Das Super-Duper Touristenziel im Top End und spätestens nach den Crocodile-Dundee Filmen weltbekannt: der Kakadu Nationalpark.
Auch wenn wir öfters gehört hatten, der ist eigentlich gar nicht so toll ,oft festgemacht an der dort eingeschränkten Möglichkeit (Achtung Salzwasserkrokodile) unbeschwert ins Wasser zu springen und es lebend zu verlassen!! Es gibt kleine Parks die sind viel schöner hiess es, wir wollten trotzdem hin und uns unsere eigene Meinung bilden. Wenn man schon hier oben ist, kann man diesen Park nicht auslasssen.
Allerdings schlagen hier 25 Dollar Eintritt/Person (gilt 14 Tage) zuzüglich Campinggebühren zu Buche, wogegen alle anderen NP auf einen Eintritt verzichten, aber vorweg : der Besuch war es allemal wert!
Judy und John, die wir noch einmal in Darwin getroffen hatten, hatten den Park recht fix und fluchtartig verlassen: Mückenalarm der Höchststufe!
Optimistisch verliessen wir uns auf unser Repellent, was in Asien immer vorzüglich gewirkt hat und ausserdem hatten wir noch massenhaft Moskitospiralen dabei. Was sollte also passieren.
Wir fuhren aus südlicher Richtung (von Pine Creek ) den Kakadu Highway entlang in den Nationalpark.
Erste Station , das Mary River Roadhouse. Toiletten nur für zahlende Kundschaft zugänglich, Tanksäulen ohne Funktion, Eintritt zum Park konnte man hier auch nicht mehr bezahlen , Infomaterial oder Karten gab es nicht.
Etwas enttäuschender Start, mal schauen wie es weitergeht.
Nächste Anlaufstelle, die Information Bay an der Ranger Station. Keiner da, zahlen kann man nicht, dürftiges Infomaterial, immerhin gab es eine Karte des Parks zum Mitnehmen und ein Whiteboard mit tagesaktuellen Informationen über zu- und unzugängliche Bereiche im Park. Unser zuerst anviesierter Übernachtungsplatz hiess Gumlom, nach unserer Karte für 2 WD-Fahrzeuge erreichbar, laut aktueller Information nur noch mit 4WD passierbar.
Nun der Park- Karte folgend: am Bukbukluk Lookout gestoppt, die Landschaft bewundert, o.k. Ganz nett (oh je ,wir sind schon ganz schön verwöhnt).
Geplante Übernachtung auf dem Gungurul Campplatz: Nö, ein sandiger Parkplatz, nur ein Plumpsklo, keinerlei Wasser und dafür auch noch zahlen, nicht unser Ding. War ausserdem auch kein Mensch da ausser uns.
Also noch einmal ca. 70 km weiter zum Mardugal Camp, teurer als angegeben (10 Dollar/Person) aber in diesem Fall sehr gute Sanitäranlagen, Duschen, warmes Wasser. Alles in allem das Geld wert. Dort machten wir den Mardugal Billabong Walk und Gungardun Walk.
Am nächsten Tag fuhren wir ins nahe gelegene Cooinda. Dort "durften" wir dann den Parkeintritt zahlen und bekamen auch gutes Infomaterial über die Unternehmungen die man hier so machen konnte.
Bei Cooinda kann man den Yellow Water Walk machen, ein Weg auf Holzplanken durch grüne Wetlands mit der Gelegenheit die dortige Tierwelt ( hauptsächlich Vögel) zu beobachten. Es gibt dort ,an den Weg auf Stelzen anschliessend, auch einen längeren Weg durch die Wiesen (Richtung eines Resorts) zu laufen, der allerdings gesperrt war (Zugang laut späterer Info wohl erst zum Ende der Trockenzeit im September zu erwarten).
Trotz überall aufgestellter Warnschilder, Krokodile sind uns hier noch nicht über den Weg gelaufen/geschwommen. Im Kakadu NP kann man eigentlich nirgendwo (Ausnahme aufgrund des sehr kalten Wassers die Jim Jim & Twin Falls, ca.50- 60 km 4WD Dirtroad ) schwimmen gehen, weil die gefährlichen Salzwasserkrokodile immer und überall sein können. Die Ranger passen zwar auf, es wird auch ständig kontrolliert, aber eine Garantie gibt es eben nicht.
In diesem Jahr wurde schon ein kleiner Junge (ist dort in einem Fluss geschwommen ) und ein Mann (hat sich übers Boot gelehnt um Wasser zu schöpfen) von Krokodilen getötet. Auf diese Art und Weise möchten wir unsere Reise wahrlich nicht beenden.
Nach den Wetlands noch schnell 20km weiter gefahren und zum Mirrai Lookout hochgekraxelt, bevor wir unser Nachtlager am Malabanjbanjdju Camp aufschlugen. Sehr schöner Platz, mitten im Grünen, nahe eines Flusses (hoffentlich ohne Crocs ) und sogar mit Feuerstellen, zur Freude von "Freizeitpyromanen " Oliver.
Nicht so toll, hier ging es los, Mücken!!! Sehr viele, sehr lästig, konnten wir aber durch Moskitospiralen (4 Stück gleichzeitig), die wir direkt neben uns stellten, in Schach halten.
Morgens hiess es noch früher aufstehen als gewohnt (wie lästig), aber wir wollten gleich um 8.00 Uhr zum geführten Bush walk zur Nanguluwur Art Site.
Wir haben die angebotenen Gratis Führungen mit Rangern soweit möglich genutzt.. Das ist ein tolles Angebot des Parkes, es finden täglich zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten sehr informative Führungen und Veranstaltungen statt. Leider schafft man es zeitlich kaum alle zu besuchen, da die Entfernungen zu weit sind. Wir sind prinzipiell ja nicht Freunde des Gruppen-Erlebnisses, aber wir lauschten gespannt den Erklärungen der Ranger und wiederholten die Walks anschließend noch einmal in Ruhe und genüsslich allein.
Eines unserer persönlichen Highlights hier, neben Ubirr mit seiner phänomenalen Aussicht über die Floodplains,war der Sandstone Barrk Walk. Ein 12 km langer Wanderweg der als Gebirgsweg beginnt und dann in einem Rundweg übergeht der um die Berge herumführt. Wir kletterten nur bis zum ersten Hochplateau, dort hatten wir so eine phantastische Rundumsicht, das war für uns nicht mehr zu toppen. Nach einer ausgiebigen Pause und mit heiß geknipster Kamera machten wir uns wieder auf den Rückweg .
Nördlichstes Ziel im Kakadu NP ist Ubirr. Dort waren wir bei mehreren kulturellen Vorträgen von Aboriginal Rangern und diese Erzählungen und Erklärungen waren wirklich sehr interessant. Hier im Park war bisher unsere erste und einzige Gelegenheit, "traditional Owner"des Landes zu erleben, die sich um das Land und ihre Kultur kümmern. Wir haben erst in Australien durch unsere Museumsbesuche erfahren, was für eine reiche und interessante Kultur die indigene Bevölkerung hat. Es gibt soviele unterschiedliche Stämme aus unterschiedlichen Regionen, jeder Stamm mit seinen eigenen Geschichten, Regeln und Beziehungen zum Land. Uns hat es wirklich gefreut, dass einige Angehörige dieser ältesten noch lebenden Kultur der Welt ihre Traditionen (der heutigen Zeit angepasst) noch leben. Leider sieht man in den Städten die ursprünglichen Bewohner größtenteils alkoholisiert und lautstark herumtorkeln. Es tut einem wirklich leid für die, die sich bemühen, uns Touristen ihre reiche Kultur nahezubringen.
Aber weiter im Text, wir übernachteten mittlerweile am Merl Campground (von hier waren Judy und John geflohen) und wir können nur sagen, hier gibt es wirklich Mücken,vieeele Mücken.
Wer von Mückenplagen aller Art spricht, und noch nicht in dieser Gegend war, der weiss nicht was eine Mückenplage ist. Frage: hat schon mal jemand versucht auf die Toilette zu gehen während 20-30 Mücken den Hintern umschwirren?? Nicht witzig.
Duschen wurde im Zeitraffer absolviert, weil es ist auch hier nicht witzig war, gleichzeitig einschäumen, abspülen und Mücken abwehren.
Abends gab es am Camp-Lagerfeuer eine super interessante Gesprächsrunde mit den Aborigine Rangern. Leider trotz Repellent und Hose, stürzten sich die Mücken auf uns. Hatte total zerstochene Hüften!!! Durch die Kleidung!!!!
Aber nicht jammern, es ist einfach zu schön hier. Die nächsten zwei Tage füllten wir mit den Walks aus, die noch in unserem Programm fehlten und nicht gesperrt waren.
Dabei haben wir dann auch endlich ein paar Krokodile gesehen, es gibt sie hier also wirklich.
Somit konnten wir den Kakadu NP guten Gewissens und völlig zufrieden verlassen.
Jetzt ist erst einmal wieder ein Stadtbesuch nötig, Vorräte und Mückenschutz auffüllen, und die zahlreichen Souvenir - Stiche abheilen lassen.
Darwin, wir sind wieder auf dem Weg!!!
An der Ranger Station war zwar kein Ranger, dafür die Überreste eines alten Geländewagens. Da kann "mann" ja nicht vorbeigehen
Von hier aus ein toller Blick bis zu den Hochebenen von Arnhem Land.
Unten im Buschland lodern schon wieder die üblichen Feuer
Die Yellow River Wetlands, eine riesige Wiesenlandschaft mit Wasserflächen voller Wasserlilien und ein Paradies für Freunde des "Bird-watching"
Bush Walk mit Ranger, auf diesen Wanderungen bekommt doch viel zu sehen, was einem allein gar nicht so aufgefallen wäre
Ein Blick nach oben lohnt sich auch immer wieder, diese Felsen gegen den blauen Himmel, ein unvergleichlicher Anblick
.....nicht immer eindeutig markiert, hier ging es nicht weiter, auch wenn der Weg vielversprechend aussah
Eine bunte Mischung von Felsmalereien, an verschiedenen Orten aufgenommen
Anbangbang Billabong, der Weg rund um diese Wasserstelle war gesperrt, weil hier einer der gefährlichen Wasserbüffel gesichtet wurde
Überall, an jeder kleinen Wasserstelle stehen sie in unterschiedlichsten Variationen : Warnschilder!
Und es klappte doch noch, irgendwann tauchten sie auf. Wir haben aber immer genügend Sicherheitsabstand gehalten.
...aber, nach altem Glauben, ist ein Teil nur für Frauen zugänglich. Männer müssern draussen bleiben!
Abends am Camp Feuer mit den Aborigine Rangern, die Fragen der interessierten Besucher beantworteten
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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