Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Vang Vieng 04.03.2015
Vang Vieng – die vermeindliche Party Metropole von Laos, weltbekannt und berüchtigt durch das Tubing . Kurze Erläuterung: in grossen Lkw-Schläuchen treibt man gemütlich den Fluss entlang, alle paar Meter stehen Bars am Ufer, deren Angestellte den durstigen Gast an Land ziehen und ihm Bier und Sonstiges verkaufen, um sich „abzuschiessen“.
Bei diesem lustigen Spektakel sind während der letzten Jahre einfach viele Touristen volltrunken ertrunken oder haben sich beim Springen in die nassen (nicht so) Tiefen das Genick gebrochen, so dass die meisten Bars geschlossen wurden. Es gibt immer noch das Tubing, allerdings mit sehr gebremsten Schaum und die Zahl der halbnackten Touristen, die Körper mit „pieep ,piep,pieeep... (wir tun x als wären wir beim Fernsehen) Sprüchen bemalt, hält sich auch in Grenzen. Aber sie sind noch zu finden! Positiv zu vermerken ist, dass aufgrund der vielen schweren Unfälle der Ort mit einer sehr guten Ambulanz versehen wurde!
Uns sollte Vang Vieng als Zwischenstopp auf der langen Fahrt nach Luang Prabang dienen.
Da wir nach unseren „Magenturbulenzen“ noch etwas schwächelten, aber fit genug für die Weiterreise waren, gönnten wir uns die Fahrt am nächsten Morgen direkt ab Hotel.
Doch statt erholsamer Nachtruhe, gab es eine grosse Feier im gegenüberliegenden Tempel. Die ganze Nacht über wurden von den Mönchen Mantras gesungen, untermalt von lauten Gongschlägen und melodischen Klangschalen. Schön, dass das Ganze über riesige Lautsprecher nach aussen getragen wurde, da hatte die ganze Stadt etwas zu hören! Pünktlich als unser Wecker um 6 Uhr klingelte, fiel scheinbar der Strom aus, es wurde dunkel und ruhig. Danke,aber zu spät !!!
Egal, wir fuhren jetzt leicht übermüdet weiter.
Etwas befremdlich fanden wir, für eine organisierte Fahrt, dass wir zunächst mit einem Songtheow (Pick up, auf der Ladefläche Holzbänkchen) zum Bus gebracht wurden. Völlig überfülltes Teil, die armen Reisenden die zuletzt abgeholt wurden, hingen irgendwie hinten draussen am Gefährt.
Die anschließende Busfahrt war dann recht angenehm, wir sahen viel von der Landschaft, der Bus war nicht voll, wir hatten einen Doppelsitz für uns allein, es war fast wie eine Besichtigungsrundfahrt. Deshalb bevorzugen wir auch die Busse am Tag, und nicht die oft beworbenen Schlafbusse, weil man einfach etwas mehr vom Land sieht.
Da um diese Jahreszeit Trockenzeit ist (gut für Reisen, keine überschwemmten unpassierbaren Strassen) ist es überall extrem trocken und staubig (nicht ganz so schön). Das ist wieder eine Art des Reisens, bei der man anschließend seine völlig verdreckten Sachen nur noch wegwerfen kann.Aber macht nichts, man muss auch Abstriche machen können.Der Staub ist einfach überall. Es ist schwer vorstellbar, was das für die Menschen hier bedeutet, die ja oft in einfachen Hütten dicht an der Strasse leben und zeitweise von den Staubwolken förmlich verschluckt werden.
Am Busbahnhof von Vang Vieng angekommen, der übliche Überfall der TukTuk Fahrer. Wobei diese in Laos deutlich zurückhaltender sind. Angenehme Überraschung, es gab einen kleinen Gratis-Bus in die Stadt!
Der fuhr uns „überraschender Weise“ direkt auf den Parkplatz eines Hotels, aber man muss halt immer alles checken. Auf Nachfrage kostete ein Zimmer nur ca. 6 Euro für die Nacht, es war gross, schon wieder sauber!, mit Fernseher, Blick auf die Berge, also kein Grund zur Klage. Das fing doch alles recht erfreulich an.
Vang Vieng ist ein kleines Städtchen, landschaftlich sehr schön zwischen Karstbergen gelegen, ein Fluss fliesst durch die Stadt, der erste Eindruck war sehr gut.
Am nächsten Tag wollten wir zunächst eine kleine Wanderung zu einem Aussichtshügel auf der anderen Seite des Flusses unternehmen.
Es gibt eine grosse, moderne Brücke ( Übergang zu bezahlen ) und einen kleinen Bamboo-Steg für umsonst, dort haben wir wackelig schwingend den Fluss überquert.
Der Weg führte über Felder und Weiden mit Kühen und Pferden bis zu dem kleinen Berg. Vor dem Aufstieg kann man noch eine kleine Höhle besichtigen, und der ganze Spass kostet natürlich „Eintritt“ oder eine Aufstiegsgebühr.
Das hatten wir mittlerweile nun schon des öfteren festgestellt, in Laos muss man alles bezahlen !
Eintritt in Tempel ( werden als Museum deklariert und kosten dementsprechend), Eintritt für Wasserfälle, Eintritt um auf Berge zu kraxeln, Geld um über Brücken zu laufen, Eintritt um Höhlen anzuschauen ( oft ein Loch im Berg, wo „der Kassierer“ in der Hängematte vorm Eingang baumelt und auf abenteuerlustige Besucher mit eigener Taschenlampe wartet) usw. usw.
Es gibt natürlich auch immer kleine, unbekannte, nicht beworbene Tempel, Höhlen usw., die oft nichts kosten, aber die muss man schon suchen. Das ist insgesamt etwas lästig und geht ganz schön ins Geld, denn Kleinvieh macht auch Mist. Laos ist insgesamt ein eher armes Land, wir verstehen auch, dass die Leute natürlich versuchen, aus allem irgendwie einen Gewinn zu ziehen.Es ist auch nicht mal „der Eintritt“ selbst,es ist vielmehr die Verhältnismässigkeit der Beträge. Da werden für einzelne Gebäudeteile eines Klosters , je Gebäude (es handelt sich wie gewöhnlich um einen Raum mit Gebetsplätzen und verschiedenen Budda Statuen) 20.000 LAK (Laotische Kip) / ca. 2 Euro) verlangt. Das x 2 Personen und als Beispiel mit drei 3 Gebäuden ergibt = 120.000 Kip !! entspricht = 2 Übernachtungen / oder dem durchschnittlichen Einkommen eines Laoten von 12 Tagen!
Da überlegen wir uns schon 2 x, ob wir Dinge, die wir schon woanders gesehen haben, uns hier noch einmal anschauen müssen. Nicht immer, sagen wir uns.
Naja, zurück zum kleinen Aussichtsberg. Da wollten wir hoch, zahlten den Eintritt, und los gings.
Mein lieber Scholli, das hatten wir aber etwas unterschätzt. Zuerst ging es über wackelige Leitern aufwärts, dann kam der volle sportliche Einsatz. Das letzte Stück war schon recht anspruchsvolle Kletterei über Felsen. Diesen Spaziergang hatten wir uns anders vorgestellt.
Jetzt machte sich auch bemerkbar, dass ich seit gut zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte. Ich war einfach körperlich noch nicht in der Lage bis zum Gipfel zu klettern. Ausserdem war es wieder extrem heiß und kurz vor dem Ziel gab ich auf. Oliver „bezwang“ die letzten Meter allein, typisch Kerl ist Aufgeben nicht seine Stärke und er muss einfach rauf, koste es was es wolle.
Ich war froh, als wir wieder unten waren, und wir machten anschließend erst einmal eine kurze Erholungspause im Hotel.
Nachmittags gab es dann zur Entspannung etwas Kultur. Im Makathat Tempel fand eine Feier statt, und dort schauten wir dann doch gerne vorbei.
Es gab eine Prozession, viele Gebete, Musik und das Ganze war wieder einmal was fürs Auge.
Wir gönnten uns noch einen weiteren Tag in Vang Vieng, erkundeten noch ein wenig das Umland, und buchten einen Bus nach Luang Prabang (die Busse kosten vom Hotel aus genausoviel als wenn man direkt am Busbahnhof eine Karte kauft, also kann man sich in diesem Fall den Weg sparen).
Allgemein zusätzlich gesagt, da wir vorher oft anderes im Internet gelesen hatten: in Vientane und Vang Vieng gibt es keinerlei Probleme Geld an Geldautomaten zu ziehen. Es werden soweit wir sehen konnten alle gängigen Kreditkarten akzeptiert. Wir hatten auch oft gelesen, dass man US Dollar zum Bezahlen braucht, bisher keine Rede davon. Wir haben alles in der Landeswährung Kip bezahlt, uns hat noch nie jemand nach Dollar gefragt. Wir werden berichten, wie es in den anderen Orten mit dem Bezahlen aussieht.
Ein völlig überfülltes Songtheow brachte uns zum Bus. Wir hätten nie gedacht, dass soviele Leute da reinpassen und draussen dranhängen können
Die kleinen Traktoren dienen nicht nur zur Arbeit auf den Reisfeldern, auch der Transport von Gepäck aller Art lässt sich gut bewältigen
Und mal wieder ein schöner Sonnenuntergang, vor der malerischen Kulisse der Berge rund um Vang Vieng
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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