Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Kings Canyon bis Alice Springs 23.05.2014
Ein weiterer Höhepunkt eines jeden Australien-Aufenthaltes ist der Kings Canyon. Ungefähr 310 km vom Uluru entfernt, wollten wir uns dieses gigantische Felsmassiv nicht entgehen lassen.
Lästiges Tanken war auch mal wieder nötig, nächste Anlaufstelle, die Kings Creek Station. Ein grosser Campingplatz mit viel Sand im Nichts ,dafür aber teurer als so manche Luxusherberge. Da wir noch nicht völlig benzinlos waren, fuhren wir zur nächst möglichen (u. letzten!!!) Tankgelegenheit im Umkreis (ca.30 km entfernt) weiter. Am direkt im Naturpark gelegenen Resort mit Tankstelle (Stellplatz ,mit allem und mehr, preislich vergleichbar mit "dem Campingplatz") war der Treibstoff doch tatsächlich mehr als 40 Cent pro Liter billiger. Allein das Wort "Resort" lässt ein billigeres Tanken erst mal nicht vermuten, darauf spekuliert wohl auch der etwas zu geschäftstüchtige Besitzer der Kings Creek Station.
Nachdem wir den Kings Canyon Rim Walk entlang der diversen Gipfel, Schluchten und Plateaus gemacht und einmal mehr beeindruckende Landschaften gesehen hatten,wurde es Zeit einen Nachtplatz zu suchen. Die normalen Campingplätze fielen aus Kostengründen aus, die "freie" Auswahl war hier nicht üppig, bis gar nicht vorhanden. So stellten wir uns mehr oder weniger gezwungenermassen auf einen Tagesrastplatz mitten im Park. Da uns nachts niemand bemerkt hatte, fuhren wir gleich nach Sonnenaufgang, immer noch unbemerkt, von dannen.
Vom Kings Canyon führt eine Rundstrecke (Mereenie Loop) zurück zum Highway nach Alice Springs. Ein Teil dieses Weges ist allerdings eine 175km lange Dirt Road (Zustand unbekannt) und bei dieser Entfernung wollten wir uns das ersparen. Später trafen wir noch einige "Mutige" die diesen Weg bestritten hatten und uns zu unserem "Umweg"gratulierten. Selbst für hartgesottene Vollzeit- Australier war der Weg wohl einer in der Kategorie "Never again"!!
Ansonsten gibt es noch eine weitere Gelegenheit den Fahrtweg abzukuerzen, ebenfalls eine Dirt Road (ca.90 km), laut Aussage der Angestellten der Hochpreis-Tankstelle (Fragen war übrigens kostenlos,was für eine Überraschung) auch kein Problem : Richtig gute Strasse,wurde erst begradigt, da kann man wunderbar auch mit einem normalen Auto fahren"
Das hörte sich gut an, war uns also den Versuch wert, aber "gute Strasse"liegt immer im Auge des Betrachters. Die Strasse war zumindest schön breit, dass muss man sagen, aber ansonsten eine absolute Rüttelpiste. Nach 2-3 km gaben wir entnervt, aber ohne merkbaren Materialverlust am Auto auf und fuhren zurück. Das war besser für alle Beteiligten.
Jetzt hiess es zwar über 200 km zurückfahren um wieder zum Highway zu kommen, aber dafür sicher und entspannt.
Ganz erspart blieb uns die Dirt Road aber nicht, da wir noch einen Abstecher zum Henbury Meteoritenfeld machen wollten. Dafür mussten wir die Endstrecke (ca.11 km "Rüttelroad") genau der Strasse entlangfahren, die wir bewusst zuvor nach der 2-3 km Testfahrt gemieden hatten. Ging in diesem Fall nicht anders, um zu den Kratern zu gelangen, aber nach den ersten Kilometern waren wir sicher, es war die richtige Entscheidung, zuvor den längeren Weg genommen zu haben.
Am Meteoritenfeld gab es sogar einen kleinen Campingplatz, das wussten wir gar nicht. Eigentlich wären wir jetzt gerne dort geblieben, eine originelle Gegend zum Campen, aber Oliver bemerkte , dass wir eine Radkappe verloren hatten. Unser erster "grosser" DirtRoad Verlust. Die vielen Schrauben die wir danach sonst im Auto finden, zählen schon nicht mehr.
Jetzt hiess es Prioritäten setzen, nun nutzten wir lieber das letzte Tageslicht, um eventuell unsere Radkappe wieder zu finden. Und wirklich, Glück gehabt, nachdem wir uns hoffnungsvoll auf jede Radkappe, glänzende Teile aller Art am Strassenrand gestürzt hatten, fanden wir auch unser gutes Stück wieder.
Übernachtet haben wir anschließned an der Finke River Rest Area, ein zur Zeit ausgetrocknetes Flussbett. Ein schöner grosser Gratis Campplatz, dementsprechend voll. Hier lernten wir unsere späteren Freunde Judy und John kennen. Die beiden waren auch schon einige Monate unterwegs, allerdings mit einem für alle Eventualitäten ausgestatteten Landcruiser ( da würde jede Autowerkstatt neidisch/für jedes relevante und unrelevante Teil gab es mindestens ein Ersatzteil !) und einem grossen Zelt. Ihr ständiger Begleiter ist der Papagei Thomas ( Tom, 45 Jahre, nur noch ein Auge). Die beiden sind, wie man bei uns sagen würde, ziemlich abgefahren, und dementsprechend lustig war diese Begegnung. John dreht, wie er es nennt, kleine Roadmovies und stellt sie auf Youtube. Zitat: Ich drehe Filme die keiner sehen will.
Deshalb hier die Adresse, um seine Fangemeinde (die internationalen Fans, speziell aus Deutschland) deutlich zu erhöhen und ihm zum internationalen Durchbruch zu verhelfen.Unter bon84210's via U-Tube sollte er zu finden sein. Macht ihm mal eine Freude und gebt ihm einen Kommentar mit dem Verweis, dass Ihr aus Deutschland kommt.
Am nächsten Tag erreichten wir endlich Alice Springs (vom Uluru 445km entfernt ) , hier trennte sich wieder die Vorstellung von der Realität.
Mir schwebte ein kleines Dorf im roten Wüstenstaub vor. Oliver war vor ca.20 Jahren schon einmal hier und fand es damals nicht gerade schön (zu viele betrunkene Ureinwohner die pöbelnd und streitend durch die Strassen ziehen).
Durch eine hügelige, grüne Landschaft fuhren wir Richtung Stadt. Auf einer breiten, von Bäumen gesäumten Strasse gelangten wir in eine hübsche gepflegte Kleinstadt. Saubere Strassen, eine Fussgängerzone, mehrere Supermärkte, eine auffallend nette engagierte Touristen Information. Dort werden auch ca. 2 Std. dauernde kostenlose Führungen durch die Stadt angeboten. Hierbei bekommt man einen guten Einblick in das Leben von gestern und heute und lernt auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Eine wirklich feine Sache, gibt es auch noch nicht so lange ist ist uneingeschränkt empfehlenswert.
Total angenehm, nicht nur für Reisende: in der Fussgängerzone überall kostenloses WIFI (wechselnder Qualität ) und sogar überall Steckdosen um Geräte aufladen zu können. So etwas hatten wir noch nirgendwo im Angebot.
Hier gab es auch wieder eine Bücherei mit Internet, dieses allerdings ebenso wechselhaft funktionierend. Aber einem geschenkten Gaul.......
Zu der friedlichen, freundlichen Atmosphäre trugen sicher die seit einigen Jahren strikten Alkoholgesetze bei. Die Bottleshops haben stark eingeschränkte Öffnungszeiten, vor jedem Shop stehen Polizisten und kontrollieren die Ausweise der Kunden. In bestimmten Wohngegenden ist es verboten Alkohol "einzuführen", d. h., mit gewisser Wohnadresse , bekommt man nichts. Alkoholische Getränke sind ausserdem viel teurer als anderswo und die sonst üblichen günstigen Grosspackungen (z.B. Wein in 5 L Kartons mit Zapfhahn / nicht das wir sowas trinken/suchen würden-alles nur ein Beispiel,oder....?) gibt es gar nicht.
Davon abgesehen sieht man überall Polizisten, sehr unauffällig, im Einsatz.
Die Einwohner scheinen mit den strengeren Gesetzen sehr zufrieden zu sein, die Stadt hat seitdem auch ein deutlich positiveres Bild nach außen.
Man kann dort sehr angenehm mehrere Tage verbringen. Es gab auch kaum Fliegen und Mücken dort, muss man auch mal erwähnen.
Aber zurück in die Natur, nächstes Ziel war der Mac Donnell Nationalpark.
Ach ja, die gut befahrbare Strasse, breit genug war sie ja! Wir haben nur die ersten 2-3 km geschafft, dann hatten wir uns genug amüsiert
Jetzt ein entspannter Abend am Finke River,dieser ohne Wasser, aber dafür ein schöner Sonnenuntergang
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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