Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Abenteuer Autokauf Januar 2014

Grosser wichtiger Entschluß zum Jahresbeginn : wir kaufen ein Auto !
Vor dieser Entscheidung standen erstmal einige Tage geistige Arbeit bezüglich "was möchten wir in Australien alles sehen?" , intensives Studium diverser Zug- und Busfahrpläne ( was kostet die Fahrt wohin ? Gibt es Vergünstigungsmöglichkeiten? Wo verlaufen die Fahrstrecken? Usw. usw. ) .Fliegen und Mietwagen schieden aus Kostengründen gleich aus.
Nach intensiver Streckenrecherche, Entfernungsberechnungen (Australien ist riesig !!! ) und Fahrtkostenkalkulationen der unterschiedlichen Fortbewegungsmöglichkeiten, kamen wir zu dem Ergebnis, nur ein Auto ist sinnvoll. Die Reise mit den "Öffentlichen" bringt einen nur von Stadt A nach B, von da aus muss man dann erst einmal zu den entsprechenden Sehenswürdigkeiten kommen. Bei einer "Rundreise", wenn schon denn schon, kommt man locker auf eine Gesamtstrecke von mehr als 20000km, das würde für 2 Personen im Greyhound Bus ungefähr 5000 Dollar kosten.
Da kann man auch gleich ein Auto kaufen. Das hat dann auch noch den Vorteil, dass wir darin schlafen können, um Übernachtungskosten zu sparen.
Ausserdem wird das Auto am Ende der Reise wieder verkauft, und wenn es gut läuft, ohne Verluste.
Nachdem dieser Plan gefasst war, nächste Herausforderung, wie kauft man als Tourist ein Auto in Australien?
Es lebe das Internet, hier findet man alle nötigen und unnötigen Informationen. Nachdem wir gefühlt alle verfügbaren Seiten zu dem Thema gelesen hatten, wuchs die Verwirrung unsererseits, nach dem Motto, lies 100 verschiedene Seiten, und du hast 100 verschiedene Meinungen.

Aber auch diese Phase geht vorüber.
Nächster Schritt: was für ein Gefährt soll es denn werden? Nach intensiver Überlegung ( die zwischenzeitlich immer mal wieder geändert wurde ), ein Campervan ist das Richtige für uns.
Man kann relativ komfortabel darin nächtigen, braucht kein Extrazelt, bei Regen kann man darin sitzen ohne Beklemmungen zu bekommen, Kosten und Unterhalt halten sich angeblich in Grenzen.
Ganz wichtig: wo kriegen wir das Auto her?
Wir wollten privat kaufen, denn Händler sind teuer und haben nicht den besten Ruf (es lebe der ahnungslose Tourist).
Hierbei sind wir in der außergewöhnlichen Glückslage, dass wir privat wohnen und somit keinen Zeitdruck haben. Die meisten Leute die hier ein Auto kaufen " schauen auf die Uhr", da das Visum oft auf 3 Monate begrenzt ist und die Unterkünfte nicht gerade preisgünstig sind.
Sehr viel gehört und gelesen hatten wir über die sogenannte "Hölle von Sydney" oder anders gesagt, der Kings Cross Car Market. Ein Gebrauchtwagenmarkt in einem Parkhaus wo Reisende am Ende ihres Trips ihr Auto an Reisende am Anfang ihres Trips verkaufen. Ein Automarkt der besonderen Art.
Dort bekommt man Autos die schon einiges hinter sich haben, meistens vollständig mit allem was man zum Campen braucht ausgestattet sind, und nach unterschiedlicher Dringlichkeit (bevorstehende Abreise des Besitzers ) verkauft werden müssen.
In unserer Vostellung hatten wir einen Gebrauchtwagenmarkt wie man ihn aus Deutschland kennt. Hunderte Autos aller Art und man braucht viel Zeit und Nerven um etwas Passendes zu finden.
Nicht so in diesem speziellen Fall. Den ursprünglichen Markt gab es gar nicht mehr, der war vor einigen Jahren umgezogen in eine kleinere Parkhausetage.

Wir waren letztendlich mehrmals dort, fanden aber immer nur 5 bis 6 mehr oder weniger verzweifelte Autoverkäufer vor.
Die Autos dort, grob gesagt Schrottkisten. Das es in Australien normal ist 20 - 30 Jahre alte Autos zu fahren, die meistens einen Kilometerstand von 1 Mio.km und mehr vorweisen, hatten wir mittlerweile mitbekommen.
Wir erwarteten auch keine blankgewienerten Garagenwagen, aber was wir hier zu sehen bekamen, übersteigt des deutschen Autobesitzers Fantasie.
Ausnahmen bestätigen die Regel,Oliver liebäugelte kurzzeitig mit einem grossen Landcruiser, 4WD, der wirklich anständig aussah. Die Familie aus Österreich die ihn verkaufte, hatte sogar noch extra eine verkaufsfördernde professionelle Autowäsche vornehmen lassen. Dieses Auto hob sich eindeutig (nicht nur weil es sauber war) von den anderen ab,Rechnungen über gemachte Reparaturen waren vorhanden und es waren keine offensichtlichen Mängel erkennbar. Leider war das gute Stück preislich etwas zu hoch angesetzt und auch nur sehr minimalistisch für's "drin schlafen" ausgerichtet.Also kein cooles Gefährt für wilde Fahrten durch schlammige Einöden, dichtes Buschland oder sandige Wüstenpisten (Olli weint immer noch).
Nach diesen ernüchternden Besuchen des Car Markets , bei denen wir aber viele nette Gespräche mit (verzweifelten) Autobesitzern hatten, beschlossen wir unser Glück auf einschlägigen Seiten im Internet zu suchen (Gumtree). Die Angebote dort änderten sich an manchen Tagen stündlich, wir sassen nur noch vor dem Bildschirm, unterbrochen von Telefonaten und Besichtigungen.
Unser erstes "Wunschauto", ein Toyota Campervan (allgemein empfohlen wegen Zuverlässigkeit, niedrigen Kosten,landesweit verfügbaren Ersatzteilen), stand in Penrith, einem Aussenbezirk von Sydney.
Am Besichtigungstag stand uns eine Bahnfahrt von ungfähr 1.5 Std. bevor, die wir als Ausflug ins Grüne betrachteten. Was auch stimmte, denn Penrith liegt nahe den Blue Mountains, einem bekannten Gebirgszug der ca.60 km westlich von Sydney beginnt (große Teile der Blue Mountains sind aufgrund der Artenvielfalt der Eukalyptusbäume zum Weltnaturerbe der UNESCO ernannt).
Das Auto gehörte einer älteren Dame, war seit Jahrzehnten in Familienbesitz und ein Liebhaberstück (hiess es). Die Bilder sahen vielversprehend aus, wir waren guter Dinge.
So weit draussen sah Sydney ganz anders aus. Sehr ländlich, einsam, ruhig, Dorf pur. Auch mal interessant eine ganz andere Seite der Stadt kennenzulernen.
Die alte Dame war sehr nett, wir hatten Spass, das Auto entsprach aber überhaupt nicht unseren Vorstellungen. Es war ziemlich runtergekommen, schmutzig, ungepflegt, sah aus wie die üblichen Backpacker-Camper. Bei einem Familienschmuckstück hatten wir ein bisschen mehr erwartet. Die Rechnungen zu den in der Anzeige erwähnten Reparaturen gab es natürlich auch nicht, da fragen wir einfach nur noch der Vollständigkeit halber nach. Schade aber auch, hätte ja klappen können.
Die Suche geht also weiter.

Der Weg nach Kings Cross führt für uns durch den Botanischen Garten.
Laufen ist gesund und Busfahren seit Januar noch teurer, das motiviert zu Bewegung an frischer Luft.

Der Weg nach Kings Cross führt für uns durch den Botanischen Garten.
Laufen ist gesund und Busfahren seit Januar noch teurer, das motiviert zu Bewegung an frischer Luft.

Der botanische Garten ist nicht nur ein schöner Park, man sieht hier auch viele Tiere. Hier einen der wunderhübschen Rainbow Lori.

Der botanische Garten ist nicht nur ein schöner Park, man sieht hier auch viele Tiere. Hier einen der wunderhübschen Rainbow Lori.

Auf dem Rückweg von Kings Cross laufen wir durch den Hyde Park.

Auf dem Rückweg von Kings Cross laufen wir durch den Hyde Park.

Wieder ein schöner Park, genau der richtige Ort um die glühenden Füsse zu kühlen

Wieder ein schöner Park, genau der richtige Ort um die glühenden Füsse zu kühlen

Noch einmal ein Kookaburra, die sind einfach nur witzig, und diese Lache die diese Vögel haben, unglaublich.

Noch einmal ein Kookaburra, die sind einfach nur witzig, und diese Lache die diese Vögel haben, unglaublich.

Vor der St. Marys Church

Vor der St. Marys Church

Bahnhof von Penrith. Etwas weit draussen, aber öfter mal was Neues

Bahnhof von Penrith. Etwas weit draussen, aber öfter mal was Neues

Das Traumauto noch nicht gefunden, dafür erleben wir in Sydney noch den Beginn des chinesischen Neujahr, dieses Jahr das Jahr des Pferdes

Das Traumauto noch nicht gefunden, dafür erleben wir in Sydney noch den Beginn des chinesischen Neujahr, dieses Jahr das Jahr des Pferdes

Sehr angenehm, überall gibt es Trinkwasserspender wo man seine Flaschen auffüllen oder einfach so trinken kann (schmeckt aber nicht immer)

Sehr angenehm, überall gibt es Trinkwasserspender wo man seine Flaschen auffüllen oder einfach so trinken kann (schmeckt aber nicht immer)

In der City, das schöne alte Kaufhaus "The Strand". Sehr edel und teuer die Läden dort.

In der City, das schöne alte Kaufhaus "The Strand". Sehr edel und teuer die Läden dort.

Im Belmoral Park begannen die Feierlichkeiten für das chinesische neue Jahr

Im Belmoral Park begannen die Feierlichkeiten für das chinesische neue Jahr

Nightlife vor der Haustür: ein niedliches Possum welches nachts in den Bäumen vor dem Haus herumturnt. Ist aber immer Glückssache es zu entdecken.

Nightlife vor der Haustür: ein niedliches Possum welches nachts in den Bäumen vor dem Haus herumturnt. Ist aber immer Glückssache es zu entdecken.

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.