(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Uganda - mal mehrere Tage in einem Land: Gorillas in the mist
Unterwegs zum Lake Bunyoni und den Berggorillas
Nach einer ätzenden Nacht mit triefender Nase stand erneut ein Fahrtag mit 222 Tageskilometern an. Es geht nach Südosten, weiter in das Gebirge hinein. Vom Camp aus zurück über die Piste auf die Teerstraße geht es in Richtung Bushenyi. Die Landschaft verändert sich schnell, aus gelber Savanne wird wieder grünes Hügelland, später richtige Berge. Über Ntungamo fahren wir bis nach Kabale, machen einen kurzen Einkaufsstop undfahren rasch weiter über eine Sanpiste bis zum Lanke Bunyoni. Der See und seine umgebende Landschaft sind phantasitisch, wir liegen auf ca. 1500 m Höhe. Es ist sonnig, aber nicht heiß. Der See ist der zweithöchstgelegenste afrikanische Binnensee und hat eine ausgesprochen schöne Uferlandschaft. Dort lassen wir den Tag bei einigen Bierchen und zerhacktem Internetzugang, der e-mail-lesen bedingt und senden nicht zulässt, ausklingen.
Ob die Vorfreude auf das Gorillatracking oder die Erkältung Ursache für die schlechte Nacht war, weiss ich nicht. Jedenfalls zeigen die Medikamente Wirkung, ich fühle mich halbwegs fit und nicht mehr ansteckend... Leider mussten wir schon um 3.45 Uhr aufstehen, gut für die Beobachtung, schlecht für mein persönliches Warmlaufen. Und so vergass ich meine Brille, echt gute Voraussetzungen für ein Beobachten von wildlebenden Berggorillas... - einfach nicht meine Zeit. 4.15 Uhr Frühstück, 5.00 Uhr Abfahrt. Über eine höllische Sandpiste ging es drei Stunden vom Lake Bunyoni nordwestlich zum Bwindi Impenetrable Nationnalpark, wo mehrere Berggorillafamilien leben. 3 Stunden in einem nicht geländegängigen Toyotavan können da schon zur Tortur werden, dabei stand der anstrengenste Teil uns ja noch bevor.
Angekommen erhielten wir zunächst ein längeres Briefing mit Verhaltenmaßregeln und Erläuterungen zur Nknunko-Gorillafamilie. Dann ging es endlich los, ein Führer, zwei mit AK 47-MP´s bewaffnete Securities, für jeden Touri einen Träger und 8 Touristen, die jeder 550 US $ für das Gorillapermit bezahlt hatten (die Preise wurden zwar erst dieses Jahr erhöht, die nächste Erhöhung auf 700 $ steht aber kurz bevor!). Über schmale Pfade ging es 2 Stunden bergauf und bergab, 5,4 km eigentlich nur, aber halt Bergwandern auf Geröll. Zunächst ging es über einen Bergrücken ohne Bäume, dann wurde es langsam grüner, bevor wir dann in den Regenwald eintauchten. Von 2100 Höhenmeter wanderten wir runter (und wieder rauf und noch mal runter...) bis auf 1500 m, mit Grauen dachte ich an den Rückweg. Unser Guide musste z.T. den Weg mit der Machete freischlagen.
Bereits einige Zeit vor uns waren die Fährtensucher losgezogen, sie mussten in der Nähe sein, denn man konnte die Gorillas bereits hören. Über Funk kam dann der genaue Standort. Wir mussten die Rucksäcke mit Verpflegung ablegen und uns langsam und ruhig die letzten 200 m dem Aufenthaltsort der Berggorillafamilie nähern. Dann sahen wir sie: faul räkelten sich 5 Tiere im Schatten eines Baumes, knubbelten sich zu einem zunächst unübersichtlichen Haufen, und kraulten sich gegenseitig den Rücken. Einige Meter Abstand mussten wir einhalten, ich glaube, wir kamen bis auch 3-4 m an die Gruppe heran. Dann konnten wir in Ruhe die Gruppe beobachten und die einzelnen Tiere erkennen. Ein Silberrücken grenzte die Gorillas zu uns hin ab, 270 kg Muskeln, Hände wir Bratpfannen. Dann ein Jungtier, welches am aktivsten und neugierigsten war. 3 weitere Familienmitglieder ließen sich wenig von uns beeindrucken und hielten ihren Verdauungsschlaf. Wir konnten uns nicht sattsehen und fotografierten, was die Akkus hergaben (natürlich ohne Blitz!!) Eine Stunde durften wir uns aufhalten, dann sollten die Tiere nicht länger behelligt werden. Kurz bevor wir gingen, kam etwas Aktivität auf. Der Silberrücken kroch näher zu uns heran, brach Äste ab und aß frisches Blattwerk und baute sich vor uns auf - um dann herzhaft zu gähnen und dabei seine riesigen Zähne zu zeigen.
Nach einer kurzen Rast - wieder weit genug von den Gorillas entfernt - begann unser Rückweg. Etwas über drei Stunden, überwiegend bergauf, steile und schmale Pfade. Hatte ich auf dem Hinweg noch gegrübelt, ob ich wirklich einen Träger benötige (für meinen Rucksack mit Getränken), so war ich nun heilfroh. Jedes Kilo zählt und zieht - und ich habe genug davon - so dass ein 5 kg Rucksack ein k.o.-Kriterium sein kann. Dankbar war ich dem Träger, dessen 20 $-Kosten die einzige Einnahme seiner community sind. Der Rückweg war hart an der Konditionsgrenze, einige machten schlapp, mussten sich übergeben, stolperten, so dass wir häufig Pause machen mussten. Endlich oben angekommen, gab es vom Führer ein schönes Zertifikat über den Besuch im Nationalpark.
Dann begann erneut der dreistündige Höllentrip über die Staubpisten im PKW, nur jetzt im Hellen. Unser Fahrer musste zwischenzeitlich irgendetwas eingeworfen haben, er fuhr wie der Teufel und hatte einen Höllenspaß daran, Kinder, Radfahrer und Motorradfahrer zu bedrängen und zu erschrecken. Ein Wunder, dass nichts ernsthaftes passierte. Nur eine Kuh hat es erwischt, kurz vor dem Camp drängte er sie von der Straße und als sie dann verschreckt zur Seite hüpfte, hatte sie wohl nicht realisiert, dass sie an einem steilen Abhang stand. Dem Fahrer war´s egal, er bretterte weiter. Völlig verstaubt und entnervt kamen wir im Camp an, ein Teil unserer Ausrüstung werden wir wohl nicht mehr sauber bekommen. Im Camp sollte es es essen im Restauraut geben, was dann leider aber auch nicht richtig klappte, genauso wenig wie der Internetzugang.
Morgen geht es nach Ruanda, dem Land der 1000 Berge...., dann sind 8 Tage Uganda vorbei.
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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