(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Bangladesh
Dhaka - ein Kulturschock!
Welch ein Kulturschock bei der Ankuft in Dhaka! Aus dem auf höchste Sauberkeit, Hygiene und Ordnung bedachten Singapur flog ich keine 4 Std. nordwestlich und lande in einer völlig anderen Welt. Bangladesh ist eines der ärmsten Länder der Welt und man sieht und spürt es überall.
Bereits im Flugzeug ist die Mentalität der Bangladeshis auffällig, es wird gedrängelt, gelärmt, geschubst, ständig bimmeln Handys trotz mehrfacher Aufforderungen, wenigstens bei der Landung die Geräte auszuschalten. Angekommen auf dem Flughafen geht es entsprechend weiter, vor der ewig dauernden Immigration (2 Schalter für Ausländer, Visa on arrival sind möglich, aber dort am Schalter herrscht das Chaos; alles läuft manuell; trotz vorhandenem Visum dauert es unendlich lange und alle Fragen aus dem Visaantrag werden erneut gestellt) wird wieder gedrängelt und es gibt Tumulte. Das setzt sich auf der nächtlichen Straße fort, dreispurig geht es vom Flughafen in Richtung Dhaka-Innenstadt, es wird in Fünferreihen gerast, mit und ohne Licht, aber immer mit Hupe. Dafür stehen auf einer Autobahnbrücke zwei unbeleuchtete PKW, die Familien machen ein Foto mit der vollbefahrenen Autobahn im Hintergrund.
Menschenleben zählen hier nicht, diesen Eindruck bekomme ich beim Frühstück, zu dem mir eine Zeitung beigelegt wird. 2 Leichen wurden im Stadtgebiet gefunden, alleine am Vortag gab es 14 Verkehrstote, ein vierjähriges Kind ertrank in einem offenen Straßenkanal, ein Familienstreit fordert eine Tote, ein Vergewaltiger wurde gelyncht...
Mit entsprechenden Gedanken gehe ich meine erste Runde durch die Stadt, die Orientierungsschleife um das Hotel. Vieles erinnert mich an Indien und Pakistan im Jahre 1984, es ist schmutzig, voller Schlamm und Müll und überall stehen Ruinen. Dazu eine fast unerträgliche Schwüle, es hat den ganzen Vormittag geregnet und es ist knapp 30° C. Es liegt ein permanenter Geruch von feuchter Fäulnis, offenen Abwasserkanälen und gelegentlich Verwesung in der Luft. Kinder und Menschen mit Behinderung betteln einen ständig an, nach knapp zwei Stunden bin ich erst einmal bedient! Der Unterschied zu Singapur ist zu groß, ich muss erst einmal die Bilder von Dhaka im Kopf sortieren und mich neu erden, damit in den nächsten Tagen meine Gedanken nicht zu negativ sind.
Am Tag darauf bin ich gedanklich angekommen, habe mich an die neue Umgebung gewöhnt und darauf eingestellt. Ich hatte mich bei meiner Reiseplanung bewußt für Bangladesh entschieden, im Wissen darum, dass es sich um eines der ärmsten Länder der Welt handelt und im Wissen darum, wie Dritte-Welt-Länder in Asien aussehen, riechen und sich anhören.
Ich hatte das große Glück, mehrfach für Bangladesh nachrecherchieren zu müssen, z.T. wegen der Einreiseformalitäten, z.T. wegen eines kurzfristig notwendig gewordenen Hostelwechsels. Bei meinen Recherchen fand ich im Netz den www.lonesome-traveler.de, eine kleine Agentur mit Spezialgebiet Bangladesh und einigen schönen Touren & Ausflügen. Das war es, was ich brauchte. In Dhaka wäre ich - bei aller Reiseerfahrung - wohl nicht alleine klar gekommen, hätte niemals so viel sehen können, als wenn ich mit einem örtlichen Guide unterwegs wäre. Und so buchte ich zwei Tagesausflüge, zu denen ich in den folgenden Kapiteln etwas berichte. Was ich an dieser Stelle sagen möchte, ist, dass Nannu, der Guide, nicht nur ein perfekter Guide ist, sondern zu Beginn des ersten Ausfluges auch in aller Ruhe etwas zu seinem Land, den Eindrücken, die er vermitteln möchte und dem Wunsch, dass es den Menschen in seiner Heimat einmal besser gehen soll, erzählte und mich so auf den Tag perfekt einstimmte. Das war ein guter Kontrast zu meiner gedrückten Stimmung des Vortages und eine Einstimmung auf die vielen freundlichen und fröhlichen Menschen, die ich noch treffen würde.
An dieser Stelle möchte ich dann auch Werbung für das jointventure lonesome-traveler.de machen, ein tolles Programm mit einem prima Führer bei völlig unkomplizierter Buchungsabwicklung via e-mail. Zur Einstimmung hier ein Auszug aus der Tourenbeschreibung, die ich sehr ansprechend fand:
"Im Focus der 2 Tagestouren liegt natürlich das tägliche Leben der Bangladeschis, das Kennenlernen seiner Bewohner und seiner Besonderheiten. Wir besuchen keinen hergerichteten Touristennonsens (den es ohnehin kaum gibt) oder lustig hopsende Eingeborene. Wir sind mitten drin bzw. alles ist echt! Auf dem Weg werden wir Stopps unterwegs haben, um mit Dorfbewohnern Tee zu trinken über Märkte zu schlendern, den Kids zu spielen oder weil es ganz einfach was zu sehen gibt. Oft hat man gerade hier seine schönsten Erlebnisse."
Und wenn ich gerade schon einmal Werbung mache, dann auch für das Hostel "Tropical Daisy", welches eigentlich ein Hotel ist, aber bei hostelworld.com zu finden ist. Für hiesige Verhältnisse prima, gutes Preis-Leistungsverhältnis und das Personal gibt sich unendlich viel Mühe.
1984 in Indien und Pakistan kamen mir diese Bedfords mit selbstgebautem Führerhaus schon wie Oldtimer vor; sie fahren aber immer noch.
I could really recommend... meine Rettung in Dhaka. Ohne Guide hätte ich mich nicht zurechtgefunden, aber mit Nannu von lonesom-traveler sah ich Ecken und hatte Erlebnisse, die wirklich einmalig waren. Danke dafür!
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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