(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Samoa, die grüne Insel
In der Hauptstadt Apia
Ich hasse Nachtflüge! Und seien sie noch so kurz. Sonntag, 06. Oktober, 1.45 Uhr geht es von Nadi/Fiji nach Apia, der Hauptstadt Samoas. Zu dieser Zeit ist natürlich kein vernünftiger Transfer zum Airport zu bekommen, um 15.30 bin ich in Suva gestartet, der Bus kommt gegen 20.00 Uhr am Flughafen an. Check-in ist ab 23.45 möglich, d.h. viel Zeit zum abhängen, an schlafen ist nicht zu denken. Bis 22.00 Uhr ist noch etwas Leben am Flughafen, es gehen noch zwei internationale Flüge ab, danach schließen die Läden und Cafés.
Irgendwann ist es dann doch so weit und die Boeing 737-700 von Fiji-Airways bringt mich nach Apia; 1,5 Std dauert der Flug, ich werde mal wieder tiefgefrostet, durch die Zeitumstellung komme ich um 5.30 morgens an. Einreise etc. ist unproblematisch, 1,5 Std später bin ich hundemüde im Hostel und schlafe erst einmal ne Runde.
Etliche Male werde ich geweckt, mal kräht ein Hahn, mal kläfft ein Hund und mal singen irgendwelche Leute in der Nachbarschaft. Bei Helligkeit erweist sich Tatjana´s Motel als echtes Loch, das Bad ist schmutzig, der Raum winzig, das Bett durchgelegen. Ok, Augen zu und durch...
Gegen 11.00 Uhr bin ich ausgeschlafen und drehe meine erste Runde. Es ist Sonntag und die Samoaner zelebrieren den Sonntag. Es ist nichts los, nur die Kirchen sind gefüllt und man hört, wie überall gesungen wird. Ich versuche, irgendwo ein Frühstück zu bekommen, aber es ist aussichtslos. Alles hat geschlossen, bis ich irgendwann einen Supermarkt finde, der auch Brot etc. im Angebot hat. Ansonsten ist die ganze Stadt tot, selbst auf dem Busbahnhof, auf dem in den folgenden Tagen das Leben tobt, liegt da wie ausgestorben.
Ich lasse mich treiben, laufe den Hauptstraßen entlang und komme zum Touristoffice. Natürlich auch geschlossen, aber draußen hängen einige Karten. Anhand derer orientiere ich mich zur Marina, in der Hoffnung, dort ein Café und Informationen zu einer Fährüberfahrt nach Savaii, der Nachbarinsel, zu finden. Tatsächlich hat eine Spelunke auf, es gibt eine Dose Cola, mehr nicht, und Fähren fahren nicht von Apia, sondern von einem ca. 30 km entfernten Fähranleger ab. Aber der Blick über den Hafen ist schön. Es liegt sogar ein Segelboot mit deutscher Fahne in der Marina. Zurück laufe ich auf der Hafenmole, die nahezu ganz Apia vom Meer schützt; vorbei an den unterschiedlichsten Kirchen, Aggis Hotel, der "Mutter aller Hotels auf Apia", der Feuerwache, der neuseeländischen und der australischen Highcommission laufe ich auf den Uhrenturm zu, der die Stadtmitte markiert. Von hier aus ist Mc Donald´s zu sehen, da gibt es was zu futtern...
Dann geht es weiter, am - leeren - Fischmarkt, Flohmarkt und Gemüsemarkt vorbei zum - ebenfalls leeren - Busbahnhof. Etwas frustriert laufe ich nach Fugalei zurück, dort ist ein kleiner, aber feiner Gemüsemarkt, dann gehe ich ins Hostel zurück.
Nachts schüttet es wie aus Kübeln. Ein tropischer Regensturm, es windet heftig und klatscht aufs Blechdach. An Schlaf ist kaum zu denken, morgens schüttet es immer noch, erst gegen 12.00 Uhr hört es zunächst auf. Nichts wie raus, die "historische Seite" Apias erkunden. Eine langgezogene Halbinsel im Nordwesten der Stadt beherbergt einige Memorials etc. Zunächst komme ich an einem Ehrenmal für deutsche Soldaten der "australischen Station", die sowohl bei der Schlacht um Apia, als auch in einem Orkan im Winter 1888/1889 ums Leben kamen. Wenig später kommt das alliierte Gegenstück. Und noch einige hundert Meter weiter markiert ein kleiner Steinhaufen mit einer Marmortafel den Punkt, an dem im März 1900 die deutsche Fahne über Samoa gehisst wurde. Auch hier war einmal eine deutsche Kolonie, aber auch nur bis 1914.
Kurz darauf kommen die ersten Gräber ehemaliger "Chiefs", wie die Oberhäupter der hiesigen Gemeinden genannt werden. An der Spitze der Halbinsel befindet sich der traditionelle Begräbnisort, einige Chiefs liegen aber bereits in der Nähe des Parlamentsgebäudes. Sowohl das alte, als auch das neue Parlamentsgebäude laufe ich ab, bis ich zum Ende der Halbinsel komme. Samoa ist sehr traditionell ausgerichtet, man kann nicht so ohne weiteres Dörfer oder auch nur vermeintlich offenen Boden betreten. So frage ich einige locals, ob ich denn zu den Gräbern der Chiefs gehen dürfe und werde herzlich dazu eingeladen. Schnell entwickelt sich ein Gespräch, woher ich komme, wie lange ich bleibe und ob ich Gelegenheit hätte, an einem traditionellen Feuertanz teilzunehmen. Mein Gesprächspartner - kunstvoll tätowiert - ist ein Feuertänzer. Ich erzähle ihm, dass ich Feuerwehrmann bin und wir wohl etwas gemeinsam hätten, ich aber leider keine Gelegenheit hätte, vorbeizukommen, da ich am Tag vorher bereits abreisen müsste. Schade, das hätte ich mir gerne angesehen.
Ich bekomme noch eine kurze Vorführung über die Kunst des Krabbenjagens in Ufernähe; Krabben kriechen an Land und verstecken sich im feuchten Unterholz, dort werden sie von Einheimischen aufgespürt und mit dünnen Lanzen gejagt.
Gegenüber des Begräbnisplatzes befindet sich eine Seglerkneipe, die vom finnischen Honorarkonsul betrieben wird. Ich gönne mir ein kühles Getränk und genieße die Aussicht aufs Meer, bevor es zurückgeht. Unterwegs ärgere ich mich wieder einmal über die Vielzahl der herumstreunenden Hunde, es ist wie die Pest. Aber mit manchen Viechern habe ich auch Mitleid, so mitgenommen sehen sie aus. Mal von Parasiten übersät, mal von anderen Hunden halbtot gebissen, humpeln sie auf drei Beinen über die Straße und suchen Futter. In der Innenstadt selber sind sie nicht so häufig zu sehen, aber ist man nur wenige hundert Meter raus, so kläffen sie einen schon wieder an.
Der Weg führt am Busbahnhof vorbei. Was für ein Leben gegenüber Sonntag. Hunderte von Menschen warten auf ihren Bus, etliche von diesen quälen sich über den heute engen Platz. Es sind überwiegend mehr als 30 Jahre alte japanische LKW-Fahrgestelle, auf die dann mit Blechen beschlagene Holzkonstruktionen aufgesetzt werden. Liebevoll lackiert und häufig mit kunstvollen Air-brush-Gemälden verziert sind es herrliche Farbtupfer in der Stadt.
Mit einem solchen Gefährt zieht es mich hinaus in das in den Bergen liegende Stevenson-Museum. Als ich von dem Museum erfuhr, dachte ich zunächst an den Eisenbahnurvater. Doch es ist der schottische Schriftsteller Robert Louis, der hier seine letzten fünf Lebensjahre verbrachte. Ein wunderschönes, original erhaltenes Holzhaus inmitten eines riesigen, pflanzenreichen Gartens, nein, eher Parks! Toll, hier gefiel es mir ausgezeichnet. Und dazu noch der herrliche Blick auf die Berge einerseits, andererseits auf das Meer bei Apia. In diesem Haus war von 1900- 1914 die deutsche Kolonialverwaltung untergebracht, bevor es dann zum Sitz der britischen Verwaltung wurde.
Im letzten Winter richtete ein heftiger Zyklon mächtige Schäden in Samoa an; er sorgte aber auch dafür, dass die hohen, sichtversperrenden Bäume umstürzten und damit heute wieder die Sicht möglich ist, die einst Stevenson genoss.
Im Hause selbst werden Erstausgaben seiner drei bekanntesten und erfolgreichste Werke ausgestellt: "Die Schatzinsel", "Dr. Jekill und Mr. Hyde" und "Kidnapped". Stevenson liebte die Aussicht vom zu seinem Grundstück gehörenden Berg und ließ sich dort beerdigen. Ein Wanderweg führt hinauf zum Grab. Etwas über zwei Stunden benötigte ich für Hin- und Rückweg, das war eine echt anstrengende Bergwanderung in der Hitze. Durch den heftigen Regen der letzten Nächte war es zudem auch noch sehr rutschig, ich musste höllisch aufpassen. Aber der Weg hat sich gelohnt, schöne Ausblicke in das Naturreservat belohnen einen für die Anstrengung.
Und was gab es sonst noch in Samoa? Das "Museum of Samoa" schaute ich mir noch an, hier gibt es einen Abriss über die Geschichte sowie einige völkerkundliche und archäologische Ausstellungen. Ganz nett, aber unspektakulär, dafür schlecht zu erreichen.
Und dann gibt es noch einige nette Restaurants, z.B. indische Küche. Gemütliche Kneipen o.ä. mit Blick auf das Meer sucht man in Apia vergebens.
Einen besonderen Aspekt möchte ich noch erwähnen: Samoa Air ist die erste Fluggesellschaft, die ihre Tickets nach Gewicht der Passagiere verkauft; darauf wird am Flughafen besonders hingewiesen. Sensibilisiert durch diesen Hinweis habe ich mir die Menschen hier in Samoa noch einmal besonders angeschaut, schließlich sind auf nahezu allen Inseln des Südpazifiks die Einheimischen völlig übergewichtig. Aber Samoa schlägt alles, insbesondere die Riesenfüße der locals. Selten habe ich so viele und so riesige Füße gesehen wie hier. Teilweise sogar mit sechs Zehen oder Ansätzen für einen sechsten! Die Menschen hier tragen Flip-Flops, vermutlich würden sie selbst in Schuhgröße 50+ nicht hineinpassen, dafür sind die Füße zu breit.
Mit einem der ungeliebten Nachtflüge geht es am 10.10. um 1.50 Uhr nach Auckland. Mich entschädigt die Vorfreude auf meinen Sohn, den ich dort treffen werde und mit dem ich dann zwei Wochen auf Niue verbringen werde.
Das Touristoffice ist in ein Ensemble von Nachbauten eines typischen samoanischen Dorfes eingebettet
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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