(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Nauru, die kleine Inselrepublik: Abenteuer Einreise
Das für Nauru ein Visum erforderlich ist, war mir nach den ersten Vorbereitungsschritten klar. Wie daran am Besten zu kommen sei, jedoch nicht. Und nach inzwischen 117 bereisten Ländern habe ich so meine Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Typen und Wegen der Beantragung von Visa. Aber die Einreise nach Nauru war dann doch noch mal was Besonderes.
Die Informationen zu Nauru sind spärlich, oft überholt und teilweise widersprüchlich. In Erfahrung hatte ich gebracht, dass das erforderliche Visum entweder im Vorhinein oder on-arrival beantragt werden könne, letzteres zumindest für touristische EU-Menschen mit Rückflugticket und Hotelnachweis. Vorab wäre möglich per Fax bei der Immigration in Nauru oder per e-mail bei der Highcommission in Australien. Per e-mail war für mich einfacher, deshalb wählte ich - bereits im April 2013 - diesen Weg; selbstformulierter Antrag, da es keine Formulare gibt, alle in Frage kommenden Unterlagen eingescant und losgeschickt. Leider habe ich nie eine Antwort bekommen!
Aber egal, dann eben die 2. Alternative, dachte ich, Visa on-arrival. Die notwendigen Unterlagen nebst Pass in der Tasche, war der Check-in am Airport in Majuro kein Problem, niemand fragte nach einem Visum. In Nauru angekommen stiegen etwa 20 Personen aus der Maschine aus, darunter ca. 5 Ausländer, die vermutlich ein Visum benötigten. Ich war der erste in der Schlange vor dem einzigen Tisch, der als Einreiseschalter diente.
Der Immigrationofficer stellte die üblichen Fragen, die ich ja schon im Einreiseformular (im Flugzeug erhalten) beantwortet hatte. Ein Tourist, der eine ganze Woche bliebe? Ja, sagte ich, mein Anschlussflug nach Brisbane gehe halt erst in einer Woche, ob er denn das Ticket sehen wolle? Nein, er wolle das Visum sehen. Ich sagte ihm, dass ich dieses on-arrival beantragen möchte. Ja, aber ich hätte es vorher beantragen sollen. Hätte ich doch, aber nie eine Antwort bekommen! Tja, egal, ich bräuchte aber eins. Ist mir ja klar, deshalb möchte ich on-arrival beantragen, das wäre für europäische Touristen mit Rückreiseticket etc. doch möglich. Ja, aber ich solle ihm nicht erklären, wie die Einreise nach Nauru funktioniere, ich bräuchte ein Visum und das kostet 50 AUD. Naja, das war für mich neu, aber akzeptabel. Es folgte noch eine Weile ein Hin und Her, immer schön freundlich, aber wir kamen nicht weiter.
Als die Warteschlange unruhig wurde, rief der Immigrationofficer seinen Chef, der mir erklärte, ich bräuchte ein Visum für 50 AUD. Ja, wäre mir klar und ist auch ok, wo ich denn bezahlen könne, ich wolle ja so ein Visum. Tja, das wäre hier nicht möglich. Wieder folgte ein Hin und Her, letztendlich kassierte er meinen Pass ein und bestellte mich für den nächsten Tag ins Justizdepartement, Abt. Immigration. Freundlich zeigte er mir noch auf einer Karte, wo denn das Governmenthouse liegen würde, toll, das waren ungefähr 9 km von meinem Hotel entfernt und es gibt auf Nauru keine Busse oder Taxen.
Etwas rat- und vor allem passlos reiste ich also nach Nauru ein und fragte beim Hotelcheck-in, ob man mich morgen um 9.30 Uhr denn wohl zum Governmenthouse bringen könne. Ja, kein Problem, man hätte dort ebenfalls etwas zu erledigen. Also am nächsten Morgen um 9.30 Uhr wieder ins Office, aber das Gesicht der Rezeptionistin verriet schon nichts Gutes. Kein Auto wäre verfügbar, ich solle in einer Stunde noch einmal wieder kommen. Tat ich auch, aber zur Begrüßung sagte man mir schon, dass die Immigration nun wegen eines ankommenden Fluges geschlossen sei und wir nachmittags kommen mögen. Ok, wir vereinbarten 15.00 Uhr, ich drehte meine erste Erkundungsschleife über Nauru, schließlich wollte ich die Insel und nicht irgendwelche Büros sehen.
Punkt 15.00 Uhr war ich wieder im Hoteloffice, die Rezeptionistin lächelte und sagte, die Immigration wäre nun offen, leider wäre das Auto wegen eines dringenden Notfalls zum Krankenhaus unterwegs und auf dem Rückweg hätte es eine Panne gehabt. Aber die Mechaniker seien schon unterwegs. Bis 20 vor vier dauerte es, dann war das Auto da. Schnell zur Immigration, Punkt 16.00 Uhr betraten wir das Büro. Bis 17.00 Uhr hätten sie auf, hatte ich vorher erfragt, jeden Tag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Schnell mein Anliegen erklärt, der Chef persönlich war da und erinnerte sich an mich, wo denn mein Pass sei. Den hätte doch er! Oh, ja, aber wo? Einmal schnell den überbordenden Schreibtisch umgraben und schon war das gute Stück gefunden. Ich müsse noch die 50 AUD bezahlen, ja, könne er sofort haben. Nein, das ginge so nicht, er schriebe jetzt eine Rechnung und die müsse ich bei der Staatskasse im Civic Center einzahlen. Wo das denn sei und wie lange die aufhätten, fragte ich. In der Stadt, rund einen KM entfernt, und bis 16.15 Uhr wäre auf. Ziemlich knapp, das Rechnungschreiben dauerte auch so seine 5-7 Minuten, dann hechtete mein Chauffeur und ich zum Auto. Es kam wie es kommen musste, die Sche...karre sprang nicht an. Ok, also heute wieder keinen Pass mit Visum!
Gut eine halbe Stunde dauerte es, bis wir abgeholt wurden. Veronica, die Receptionisten, mein Chauffeur und ich. Beide hatte ich in der Zwischenzeit gebeten, mir zu zeigen, wo denn das Civic Center sei. Munter plaudernd fuhren wir los, und als ich glaubte, Civic Center an einem Gebäude gelesen zu haben, an dem wir gerade vorbeifuhren, bejahten das beide mit der Bemerkung, ich würde das schon finden.
Nächster Morgen, Tag 3 ohne Pass und Visum: Ein Blick ins Internet, arrivals auf Nauru? ja, 5.30 Uhr landet eine Maschine. Das heißt, bis ca. 11.00 Uhr dürfte alles erledigt sein, dachte ich. Also um 9.00 Uhr losmarschiert, es war schon richtig schön heiß, nach 1,5 Std. war ich am Civic-Center. Oh Schreck, eine riesige Schlange Menschen stand vor der Kasse, vor dem kompletten Gebäude und noch einmal eine Treppe rauf und oben auf dem Gang noch mal so viele! Ich fragte den Security, ob ich richtig sei, was er bejahte, und ob ich mich anstellen müsse, was er verneinte. Also, rein und bezahlen, was auch binnen 5 Min erledigt war.
Dann wieder zur Immigration, noch einen KM laufen, es war schon gegen 11.00 Uhr. Oh, Schreck Nr. 2, alle Büros wären geöffnet, nur die Immigration hatte die Rollläden herunter gelassen. Im Nachbarbüro sagte man mir, wegen eines frühen Fluges hätten die Mitarbeiter nun Pause und kämen erst nach der Mittagspause wieder. Ob sie mir weiterhelfen könne, nein, könne sie nicht, aber die Quittung könne sie entgegen nehmen und den Kollegen hinlegen. Ob die Pause um 14.00 Uhr beendet sei, ja, aber besser wäre, erst gegen 14.30 Uhr zu kommen.
Also, ein paar Stunden totschlagen, zurück zum Hotel war mir zu weit, also rumlaufen. Neben dem Governmenthouse befindet sich die Flughafenfeuerwehr, denen kann man schon mal ne Stunde auf die Nerven gehen, tat ich dann auch. Den Rest der Zeit verbrachte ich in einem Einkaufszentrum, Internetcafe und einer chinesischen Fressbude, was sich prompt mit einer heftigen Durchfallattacke (natürlich in der Botanik) rächte.
14.15 Uhr wieder zurück zur Immigration, die dann auch schon tatsächlich geöffnet war. Eine gemütliche Dame saß gelangweilt am hinteren Schreibtisch, was ich den wolle. Ich erzählte meine Geschichte und sie fragte erst nach meinem Namen, dann doch lieber nach meiner Nationalität. Wo denn mein Pass und die Quittung sei? Beides hier in der Immigration, war meine Antwort. Aber sie könne nix sehen. Bevor ich sie ermuntern konnte, ihr stabiles Gesäß in Bewegung zu setzen, tat sie es schon von sich aus. Ich hatte mir zwischenzeitlich schon überlegt, welche Form eines Sitzstreikes die angemessene sein könne, denn es war ja Freitagnachmittag und ich wollte nicht noch einen 4., 5. oder gar 6. Tag mit Immigrationangelegenheiten verbringen, sondern die Insel kennenlernen. Sie suchte, sie fragte, sie suchte beim Kollegen auf dem Schreibtisch, sie fragte die Kollegin von heute vormittag, die die Quittung angenommen habe. Nichts. Meine absolute persönliche Stärke ist Geduld *g*. Langsam pochte es unter meiner Schädeldecke! Natürlich war mir klar, dass Poltern nicht helfen würde, aber will man das in einer solchen Situation einsehen?
Die Dame wuselte geschlagene 30 Minuten um jeden Stapel, auf Tisch, in Schränken, auf dem Boden, bei den Kollegen. Dann setzte sie sich wieder an ihren Schreibtisch, schob entnervt alles auf Seite und da lächelte sie doch glatt ein bordeauxroter Pass an. Laut lachend sagte sie, dass sich das ja nicht von alleine erledigen und das Haus verlassen würde. Ho,ho, dachte ich, schön gelacht, nun leg mal los und mach alles fertig, schließlich schleppe ich nen halbes Kilo Papiere mit mir rum. Sie blickt in den Pass, auf die Quittung und reicht mir den Pass rüber. Wie, frage ich, alles erledigt? Ja, ein schönes klassisch eingestempeltes Visum mit 30 Tagen Gültigkeit lächelt mir entgegen. Alles, ohne auch nur einen Nachweis oder ähnliches vorgelegt zu haben. Warum die ganze Aufregung? Vermutlich um die 50 AUD zu kassieren, was aber in bar nicht möglich ist.
3 Tage hat mich die Aktion nun Nerven gekostet, letztlich war alles harmlos, freundlich und friedlich. Aber möge noch einmal jemand über deutsche Bürokratie lästern! Den schicke ich nach Nauru, ohne Visum
!
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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