(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Ein kurzer Eindruck von Guyana
Der Flug mit der 737 von Caribbean Airways war kurz, aber nervig, es gab nur ein Glas zu trinken, dann war es erst zu kalt, nach Beschwerden dann zu warm und Beinfreiheit hatte ich auch keine. Aber nach 1,5 Std waren wir bereits in Georgetown, der Flughafen machte einen guten Eindruck, aber unser über das Hotel gebuchte Transfer ist nicht da. Macht aber nichts, denn es gibt reichlich Taxen und Festpreise.
Der Airport liegt gut 40 km außerhalb Georgetowns und wir brauchen 45 Minuten bis zum Hotel; der Fahrer fuhr wie ein Henker, ständig hupend und mit der Lichthupe blinkend. Dann der Schock: er hält vor einem Holzgebäude, aus dem ein Höllenlärm dringt und vor dem eine Gruppe zugekiffter Farbiger steht - das Hotel Tropicana. Innendrin sieht es nicht besser aus, sowohl vom Publikum in der Kneipe, als auch vom Interieur. Wir schauen uns die Zimmer an, die muffig und mit uralten Möbeln bestückt sind, die Duschvorhänge sind kniehoch verschimmelt, die Fensterscheiben zerbrochen und überall dieser Höllenlärm. Wir hatten dieses Hotel ausgewählt, weil es bei lonely-planet gut bewertet worden war. Das kann aber nur mit der zentralen Lage zusammenhängen, wir verließen dieses Etablissement fluchtartig und suchten uns ein anderes Hotel, das Ocean Spray, und dieses war ok.
Da es auch WiFi gab, konnte ich abends noch die online-Nachrichten lesen und bekam einen weiteren Schreck, als ich über die Ebola-Epedemie in Westafrika las. Denn da werde ich in 2 Wochen sein, und ausgerechnet in Conakry, der Hauptstadt von Guinea, werde ich einen "technischen Zwischenstopp" mit Royal Air Maroc machen - dort ist aber wohl das Zentrum der Epedemie. Diese Nachricht bescherte mir eine unruhige Nacht, da ich ständig über Alternativen nachdenken musste.
Ziemlich genervt von diesen ersten Eindrücken machten wir uns am folgenden Tag, einem Sonntag, auf unsere Erkundungstour. Das Hotel liegt am Atlantik und so machten wir uns auf der Strandpromenade auf den Weg. Der erste Eindruck war erschütternd! Noch nie hatte ich einen derartig vermüllten Strand oder Promenade gesehen. Unglaublich, was sich hier an Müll auftürmt, in den Straßengräben voller stehendem Wasser, in dem alle möglichen Seuchen brüten, schwamm in mehreren Schichten der Abfall, dicke Rauchschwaden von brennenden Autoreifen zogen über den Strand. Ein Blick aufs Meer gab uns dann den Rest, tiefbraune, stinkende Brühe. Hier wird in den nächsten 25 Jahren kein Mensch schwimmen können!
Was würde uns wohl noch erwarten? Wir wussten nicht, was da noch so kommen würde und waren jetzt anfällig für weiter Unannehmlichkeiten. Doch die hielten sich in Grenzen. Zwar nervte das Dauergehupe aller Autos, insbesondere der Taxen, gewaltig, auch die verdreckten Straßengräben änderten sich nicht, aber die Menschen, die uns begegneten, waren freundlich und interessiert. Überrascht waren wir über die sichtbare Dominanz der indischen Bevölkerungsgruppe, aber auch über den in manchen Gesichtern sichtbaren Kulturenmix aus Nachfahren der afrikanischen Sklaven, der indischen Kontraktarbeiter, der indigenen Urbevölkerung und der sonstigen irgendwann zugewanderten Menschen. Ein völlig anderer Menschenschlag als im nur wenige Hundert Kilometer entfernten Venezuela. Auch der Musikstil, der aus Autos und Gärten herbeidröhnt, ist ein Mix aller Kulturen, aber interessant.
Je weiter wir uns der Innenstadt näherten, desto interessanter wurden die Gebäude. Georgetown ist auf dem Reißbrett entstanden und in den äußeren Bezirken überwiegen die kleineren Wohnhäuser, meist aus Holz. In der Innenstadt dann die britischen Verwaltungs- und Gerichtsgebäude, dazu eine riesige Markthalle, die z.T. auf Bretterbohlen über das Meer gebaut ist. Dahinter befindet sich eine Feuerwache. Unmittelbar dahinter beginnt die Hafengegend, die einen wüsten und unsicheren Eindruck macht. Daher bewegen wir uns nach einer kleinen Schleife schnell wieder in die andere Richtung.
Einmal jährlich lädt der Staatspräsident zu einem Familiengartenfest in das Statehouse ein; das war am heutigen Sonntag und wir schauten uns das Spektakel an. Die Menschen flanierten durch den Garten, sehen und gesehen werden, wie überall auf der Welt bei solchen Anlässen. Wir hatten Spaß am Beobachten.
Nahezu alles Sehenswerte hatten wir am ersten Tag abgelaufen, den zweiten Tag hätten wir gerne zu einem Ausflug in den Regenwald und zum Kaieteurwasserfall genutzt, doch sonntags ließ sich nichts mehr organisieren und am Montag war die Zeit zu knapp. Also hatten wir einen weiteren Tag in Georgetown, den wir für das Nationalmuseum, einen erneuten Marktbesuch, den botanischen Garten und das Erkunden der vielen Innenstadtstraßen nutzten. Udo bekam eine schöne Tasse, ich einen Sonnenbrand.
Zufrieden, aber müde und mit platten Füßen erreichten wir am frühen Abend das Hotel und mussten uns schon wieder mit Packen beschäftigen, denn am nächsten Morgen geht es über Trinidad&Tobago nach Surinam.
Where do you come from? Germany? Please take picture and take it to Germany! Na klar, mache ich doch gerne!
Das allerbeste an Pferdefuhrwerken ist, dass sie keine Hupe haben, denn diese sind in Georgetown im Dauereinsatz und unerträglich
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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