(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Zwischenstopp in San Salvador
Der weite Weg von der Südsee führte mich nicht nur nach Los Angeles, sondern auch nach San Salvador. Mit TACA/Avianca, der mittelamerikanischen Star Alliance-Fluggesellschaft, muss ich in drei Etappen den Weg bis Buenos Aires bewältigen. Eine Übernachtung in San Salvador ergibt sich aus der Flugverbindung, d.h. ich habe zwei halbe Tage vor Ort.
Natürlich kann man in zwei Tagen keinen umfassenden Eindruck von einer Stadt, geschweige denn einem ganzen Land bekommen. Daher erhebt mein Reisebericht auch keinen Anspruch auf Tiefgang, sondern gibt meine persönlichen Kurzeindrücke wieder; dies gilt im Übrigen für alle meine Berichte!
Und die Eindrücke sind - für mich - überraschend: wo immer ich etwas über El Salvador und dessen Hauptstadt San Salvador an Informationen fand, waren Gewalt, Bürgerkrieg, hohe Mordrate, Bandenkämpfe die Hauptvokabeln. In meiner kurzen Zeit bekam ich nicht nur nichts dergleichen mit, sondern konnte in einigen Gesprächen mit Taxifahren, Hotelmitarbeitern und "Leuten auf der Straße" erfahren, dass die Menschen inzwischen glücklich und weitestgehend zufrieden sind. In den letzten Jahren hat dank des Engagements der Kirche die Gewalt nachgelassen, gibt es einigermaßen stabile politische Verhältnisse und die Wirtschaft wächst zaghaft, nicht zuletzt durch einen langsam aufkommenden Tourismus.
Mein erster Eindruck nach Verlassen des Flughafens war der von einer ungewöhnlich sauberen Stadt bei gleichzeitigem Höllenlärm durch Autos und Musik. Aber auch die Armut ist offensichtlich, weniger in dem Viertel, in dem mein Hotel lag, als vielmehr auf den Hauptstraßen. Hier versuchen die Menschen auf den unterschiedlichsten Wegen Geld zu verdienen, vom bekannten Windschutzscheibenputzen an der Ampel über Straßenkünstler, die bei roter Ampel zwischen den Autos herumturnen und ihre Kunststücke vorführen, aber auch Zeitungs- und Saftverkäufer, Bettler, Blinde&Lahme, die von Angehörigen durch die Autoschlangen an Kreuzungen getragen werden etc.
Vom Flughafen fährt man eine gute dreiviertel Stunde in die Innenstadt; mein Hotel liegt relativ gut, zwar über 6 km vom "centro historico" entfernt, aber dennoch sicher und einfach zu erlaufen. Eine kurze Straße bis zur Hauptstraße "Paseo General Escalon", diese zieht sich dann durch bis zur Kathedrale. Geht man diese Straße entlang, so bekommt man einen umfassenden Eindruck der Stadt. Auf den 6 km sind moderne Gebäude und Fastfoodrestaurants, heruntergekommene Wohn- und Geschäftshäuser, leerstehende Fabriken, Jugendstilhäuser und herausgeputzte Plätze zu sehen.
Als erstes überquere ich den Plaza Beethoven, der weihnachtlich geschmückt, blitzblank sauber und von jung und alt geschätzt daliegt. Dann kommt der Plaza de los Americanas, auf dem der Retter der Welt, der Salvador del mundo, hoch oben auf einer Weltkugel, die auf einer Säule ruht, steht.
Ich gehe diese Straße in aller Ruhe hinab, schaue auch mal links und rechts in die Seitenstraßen und sehe manch interessante Dinge. Ein Denkmal des südamerikanischen Volkshelden Bolivar, einige hübsche Verkaufsstände, uralte Busse, die buntbemalt mit einem Höllenlärm durch engste Straßen fahren, dazu hunderte von völlig überfüllten Minibussen, die mit lautem Hupen und lauter Musik - und im Dunkeln auch noch mit Blitzlichtern auf dem Dach und bunter Beleuchtung - auf sich aufmerksam machen.
In der Nähe der Kathedrale beginnt der Straßenmarkt, der sich so dicht auf den Straßen drängelt, dass ein Autoverkehr so gut wie nicht mehr möglich ist. Ich schlängel mich durch den Markt und stehe plötzlich vor der Basilika, die ich zuvor gar nicht im Stadtplan gefunden hatte. Sie ist mindestens genauso imposant wie die nur knapp entfernte Kathedrale. Zurück auf dem Straßenmarkt werde ich von vielen Händlern angesprochen, die mir Hemden, Schuhe, Obst, Unterhosen, Gemüse, Sonnenbrillen, selbstgepressten Saft, Autoreifen (einzelne!), CD`s usw. verkaufen möchten; dabei sind sie aber überhaupt nicht aufdringlich, sondern immer fröhlich und höflich.
Die Kathedrale schaue ich mir noch an, dann den großen Vorplatz, der ebenfalls nach dem General Escalon benannt ist und dieser prägt mit seinem Reiterstandbild auch den Platz. Alte Männer, Jugendliche, gebeugte Blumenverkäuferinnen säumen den Platz, hier ist Leben. Gegenüber liegt das alte Parlamentsgebäude aus dem 19. Jhdt, rundherum ist Straßenmarkt. Es ist heiß, stickig und die Luft wird durch die vielen Busse, die sich durch das Gedränge quetschen, verpestet. Obwohl die Hupe der Fahrer liebstes Hobby zu sein scheinen, wird nicht wirklich gedrängelt. Die Menschen haben Zeit, Fahrpläne geben die Route, nicht aber Abfahrtszeiten wieder. Wofür auch, man verpasst ja nichts.
Auf dem Rückweg verzettel ich mich etwas, da ich ein Lokal fand, welches "Horchata", die in Spanien bekannte Mandelmilch, im Angebot hatte. Vor über 30 Jahren hatte ich diese zu letzt getrunken, die wollte ich noch einmal probieren. Und prompt wurde es zwischenzeitlich dunkel; dabei hatte die Hotelconcierge darauf gedrungen, dass ich im Hellen zurück sein sollte. Gut, es waren vielleicht noch 1,5 - 2 km zum Hotel, aber ich hatte zu keiner Zeit ein unsicheres Gefühl, obwohl das sicherlich nur subjektiv ist, denn nahezu jedes Geschäft und bessere Wohnhaus wurde von schwerbewaffneten Securities bewacht und von Mauern und Stacheldraht geschützt.
Etwas außerhalb der Innenstadt sind tolle Ausblicke auf die Berglandschaft rings um San Salvador möglich, die durch den Spitzkegel des Boquerónvulkanes geprägt ist. Auch die Fahrt zum Flughafen lässt einen ersten Eindruck auf die saftig grün-gelbe, reizvolle Landschaft zu. Außerhalb der Stadt, ganz in der Nähe des Flughafens, liegen auch wunderbare und nicht überlaufene Sandstrände. Der Taxifahrer, der mich zum Flughafen brachte, fragte mich, ob mir San Salvador gefiel? Meine Antwort war eindeutig: ja, hierhin würde ich gerne noch einmal kommen, dann aber mit mehr Zeit!
Eine Autobahn führt vom Flughafen ca. 45 km zur Innenstadt San Salvadors. Viele Menschen gehen am Straßenrand, PKW parken auf der Fahrbahn, LKW werden dort beladen und zwischendurch gibt es auch Verkaufsstände, an denen gehalten wird.
Während man sich in Europa Gedanken über noch mehr Airbags und Elektronik im Fahrzeug macht, ist in Mittelamerika nur wichtig, möglichst viel Menschen und Fracht von A nach B zu bringen, egal wie.
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
Burundi
Südsudan
Kenia
Uganda
Ruanda
Tansania
Dschibuti
Seychellen
Mauritius
Madagaskar
Komoren
Thailand
Brunei Darussalam
Singapur
Bangladesch
Hongkong
Macau
Taiwan
Palau
Mikronesien
Vereinigte Staaten
Nördliche Marianen Inseln
Marshallinseln
Nauru
Neukaledonien
Fidschi
Tuvalu
Samoa
Neuseeland
Niue
Cookinseln
Tonga
Australien
Papua-Neuguinea
Salomonen
Vanuatu
Kiribati
El Salvador
Argentinien
Brasilien
Paraguay
Uruguay
Chile
Großbritannien
Bolivien
Peru
Ecuador
Panama
Kolumbien
Kuba
Jamaika
Bahamas
Niederländische Antillen
Venezuela
Trinidad und Tobago
Guyana
Suriname
Französisch Guayana
Kap Verde
Senegal
Gambia
Marokko
West-Sahara
Algerien
Frankreich
Deutschland