(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Suriname
Surinam - Visum
Surinam, das ehemalige Niederländisch-Guyana, ist das einzige Land in Südamerika, für das EU-Europäer ein Visum oder alternativ eine Touristenkarte benötigen. An sich ist dies kein Problem, zumal in den meisten Fällen das Visum lediglich den Zweck einer "Eintrittsgebühr" erfüllt.
Surinam ist jedoch ein spezieller Fall. Die Touristenkarte wurde vor einigen Jahren eingeführt, um das umständliche Visaverfahren (online, dann einen Ausdruck zur Botschaft schicken etc.) zu vermeiden. Laut website des Konsulates in Amsterdam benötigt man nur den Pass, die Flugtickets und 20 €. Problem: man kann die Touristcard nicht per Post oder einem Visadienst beantragen. Und in ganz Europa gibt es nur zwei Missionen, bei denen die Karte beantragt werden kann, in Brüssel und in Amsterdam.
Da mein Rückflug nicht ab Paramaribo geht, sondern von franz. Guayana, war ich nicht sicher, ob die Voraussetzungen für die Touristencard erfüllt wären. Eine Weile überlegte ich, ob ich nicht einfach ein Visum über einen Visadienst beantragen sollte, doch die Zusatzgebühren für Auslandskuriere, die dann zu einem Preis von über 250 € geführt hätten, schreckten mich ab. Also schickte ich eine e-mail nach Amsterdam, versehen mit einigen Fragen, u.a. wann denn wohl der frühestmögliche Zeitpunkt für den Erwerb der Touristcard sei. Ich bekam auch eine Antwort, allerdings nur mit dem Verweis auf das auf der website beschriebene Verfahren. Dies kannte ich und meine Fragen bezogen sich auf Umstände, die dort nicht beschrieben waren, aber weitere Informationen waren aus Amsterdam nicht zu bekommen.
Die Flüge hatte ich im Mai 2013 bereits gebucht und so machte ich mich in den ersten Tagen des Juni 13 (mein Sabbatjahr hatte schon begonnen) auf nach Amsterdam, 2,5 Stunden Fahrt von zu Hause. Das Konsulat war schnell gefunden, die Schlange nicht allzu lang und die Mitarbeiterin freundlich. Ich gab ihr alle Unterlagen und sie verschwand. Nach 10 Minuten kam sie wieder und sagte, meine Flüge wären ja bereits im März gewesen und lägen somit in der Vergangenheit. Nein, sagte ich, sie sind erst im nächsten März, im Jahr 2014. Oh, das hätte sie übersehen, sagte sie und verschwand erneut nach hinten. Aber nur, um mir nach weiteren 10 Minuten zu sagen, dass so früh im Voraus keine Touristenkarte ausgestellt werden könne. Aber ich könne ja unterwegs in jede beliebige Auslandsvertretung Surinams gehen und mir eine Touristenkarte besorgen. Nun hätte ich zwar gerne alle Formalitäten vor Reiseantritt erledigt, aber dies ging nun mal nicht. Und unterwegs? Wo hat Surinam denn überall Auslandsvertretungen? Ein Blick auf embassy-finder.com zeigte mir, dass im Norden Südamerikas und in der Karibik einige Botschaften seien. Also aufschieben und erst kurz vorher die Karte besorgen, war die Alternative.
Zeitsprung: März 2014 - ich bin in Havanna/Kuba und hier gibt es eine surinamesische Botschaft. Da ich in Havanna reichlich Zeit habe, marschiere ich zu der Anschrift, die ich über embassy-finder.com fand. Bei verschiedenen anderen Anlässen war mir aufgefallen, dass häufig die Anschriften nicht mehr aktuell waren, aber das Risiko musste ich eingehen, hatte keine Alternative. Also marschierte ich morgens los. Unterwegs dachte ich noch, hoffentlich muss ich nicht in US-$ zahlen, denn ich hatte nur noch 22 davon und die Karte kostet 25. Was ich nicht bedacht hatte, war der Umstand, dass im Stadtplan Havannas die mit Nummern angezeigten Straßen "Calles" sind. Und so war ich unterwegs zur Calle No. 3, musste aber zur Avenida No 3, die in einem ganz anderen Stadtviertel lag. Nach einer Stunde Fußmarsch und erneutem Fragen fiel es mir dann auf! Ich hatte Glück und war in die richtige Richtung unterwegs, nahm mir aber für die nächsten 3-5 km ein Taxi, einen schönen Oldtimer.
Die Botschaft war natürlich nicht mehr am angegebenen Ort, aber auch diesmal hatte ich Glück und sie befand sich nur 4 Häuserblocks weiter (Avenida 3, Ecke 80. Platz, Edificio Beijing, 2. OG). Im modernen Bürogebäude empfing man mich herzlich, ich war der einzige Kunde. Aber aus dem "mal eben holen" war erst einmal nichts! Von wegen einfaches Verfahren. Ich solle einen Visaantrag ausfüllen, Kopien der Flugscheine (Hin- und Weiterreise), der Hotelbuchung, des Reisepasses sowie ein Passbild und 20 Euronen nebst Reisepass im Original vorlegen. Hatte ich alles dabei, war ja nicht das erste Visum, welches ich beantragen musste, grinste ich in mich hinein. Reichte aber nicht! Vom Reisepass wurden alle bedruckten Seiten als Kopie benötigt, inklusive der Seiten mit Einreisestempeln und Visa! Das hatte ich bisher noch nicht! Kopien könne ich leider in der Botschaft nicht bekommen, ich solle mal in den umliegenden Hotels fragen und um 13.oo Uhr wieder kommen. Gut, dass ich genügend Zeit hatte.
Direkt gegenüber der Botschaft lag ein 5-Sterne-Hotel, dessen Name ich mir nicht gemerkt habe. Dort fragte ich nach Kopien und völlig unproblematisch kopierte man mir für 4 konvertierbare Pesos alle Seiten des Passes, während ich im Internet surfen konnte. Das ging ja fix und flott. Bis 13.00 Uhr hatte ich noch Zeit, also ging ich etwas essen und dann wieder hinauf zur Botschaft. Die Dame am Empfang nahm alles entgegen und bat mich, Platz zu nehmen. Geduldig nahm ich mir einen Bildband aus der Auslage, in Erwartung, es würde etwas dauern. Die Sekretärin hatte die Papiere in ein Büro gegeben und begann, eine Quittung zu schreiben - auf der Schreibmaschine. Da erschien eine Botschaftsmitarbeiterin mit der Touristenkarte und meinte zur Sekretärin, man möge mich doch nicht warten lassen ... Schwupp, hatte ich die Karte und mit einigen freundlichen Worten und guten Reisewünschen wurde ich verabschiedet.
Der Rückweg durchs Botschaftsviertel war so interessant, das ich zu Fuß gehen wollte, nach 2 Stunden nahm ich mir dann aber doch ein Tuc-Tuc zum Hotel.
Einen ganzen Tag hat mich die Aktion in Havanna gekostet. Und zuvor einen ganzen Tag in Amsterdam. Aber ich hatte meine Touristcard und eine Sorge weniger!
Sind das nicht schöne Erlebnisse, so in der Rückschau? Diese unerwarteten, aber harmlosen "Abenteuer" der Bürokratie lassen einen im Nachhinein doch schmunzeln, oder?
Und noch ein Zeitsprung: 26.03., 0.15 h, Ankunft in Paramaribo, Johan-Adolf-Pengel-Flughafen. Reisekumpel Udo hat weder Visum, noch eine Touristenkarte. Meine Erzählungen von Havanna haben ihn etwas nervös gemacht, auch weil er kein Passbild mit sich führt. Doch nach 3 Minuten ist alles erledigt. Er geht zum Schalter für Touristkarten, eine kleine Schlange ist dort, der Beamte interessiert sich überhaupt nicht für Rückflugtickets oder ähnliches, möchte nur den Pass sehen und 25 US-$ kassieren, und schon ist die Touristenkarte ausgehändigt. Wenn man das alles vorher wüsste!!!
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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