(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Verrückt nach Meer ...: Kuba zum dritten - Havanna
Samstag, den 08. März 2014, laufen wir morgens in Havannas schönem Naturhafen ein. Wir lassen es ruhig angehen, denn zunächst wollen alle Passagiere, die einen Ausflug gebucht haben, von Bord. Wir frühstücken auf dem Außendeck und haben eine erste Sicht auf die Festungen, die die Hafenbucht einmal schützen sollten.
Gemütlich gehen wir von Bord, wollen erst einmal eine Erkundungsschleife rund um die Altstadt ziehen. Doch kurz nach Verlassen des renovierten Hafenterminals werden wir vom Fahrer eines Oldtimertaxis angesprochen, der uns eine Stunde für 30 CUC (konvertierbare Pesos, die Touristenwährung, entspricht dem US-$) durch Havanna fahren möchte. Er hat ein schönes Cabrio von Anfang der 50-er Jahre und der Preis ist - gemessen an den 89,- € pro Person, die Phoenix für eine organisierte Tour haben wollte - harmlos. Also machen wir uns auf und lassen uns auf der Rückbank des alten Chevrolet nieder.
Entlang des Malecón, der Uferpromenade, fahren wir um die Altstadt, sehen die Festungen, die amerikanische Botschaft, das Hotel Nacional, die "Rampa" - die moderne Einkaufsstraße - und fahren weiter zum Platz der Revolution mit seinen markanten Gebäuden, die heute Ministerien beinhalten. Der Platz wird dominiert vom über 100 m hohen Denkmal des Nationalhelden José Martí. Nach kurzem Fotostopp geht es weiter durch die Altstadt, Hafen, Bahnhof, Kapitol und dann zurück zum Hafenterminal. Die Fahrt im Oldtimer hat was, man zockelt gemütlich, sieht viel und fühlt sich in der Zeit zurückversetzt.
Nun geht es zu Fuß weiter, zunächst zur Plaza de Armas, an der viele Trödelstände stehen und Bücher, alte Banknoten und Münzen und viele Pins verkauft werden. Man könnte meinen, es gäbe nur 10-20 verschiede Bücher, die sich alle um die Revolution drehen. Wohin man sieht, Che oder Fidel lächeln von den Titelseiten auf den Betrachter hinab. Vom Platz geht die wichtigste Touristenaltstadtgasse, Obispo, ab; sie ist überfüllt mit Menschen und beherbergt interessante Gebäude, Kneipen, Apotheken, Museen und Bibliotheken.
Aber Havanna ist voller Gegensätze, eine unglaublich ansprechende und vielseitige Stadt. Geht man nur einige Seitenstraßen weiter, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Halbverfallene Häuser, die bewohnt sind und im EG kleinste Läden beherbergen, Balkone voller Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt ist, überall kleine Schilder, die darauf hinweisen, dass hier das Revolutionskomitee Nr. xy oder etwas ähnliches untergebracht ist. Die Straßen sind mit alten Kanonen, die als Poller in die Erde einbetoniert sind, gegen Autoverkehr gesperrt. Nicht auszudenken, wenn hier einmal ein Brand ausbricht! Kein Löschfahrzeug oder gar eine Drehleiter würden in diese Straßen kommen.
Stundenlang ziehen wir durch die Straßen, schauen mal in eine Kirche, mal in einen Hinterhof hinein, setzen uns in kleine Cafés oder trinken irgendwo ein Malta, Malzbier, welches hier sehr beliebt ist. Havanna hat Flair, jede Straße ein eigenes Gesicht, die Menschen sind freundlich, grüßen, fragen woher man kommt und sind guter Laune. Salsamusik dröhnt aus vielen Häusern, es herrscht eine stickige Hitze und so stehen die Fensterläden und Türen der Erdgeschosswohnungen auf und ermöglichen Einblicke in die Wohnzimmer der kleinen Wohnungen. Man muss höllisch aufpassen, wenn man überall hinschaut, denn Kanaldeckel sind selten in Havanna. Ständig sind Löcher in der Straße oder auf dem Gehweg, teilweise so groß, dass ein Kleinwagen darin verschwinden könnte.
Unsere letzte Nacht auf der MS Albatros steht an; Kofferpacken will erledigt sein, in der Nacht um 2.00 Uhr werden sie abgeholt und zum Busplatz gebracht. Wir müssen am Folgetag um 13.00 h die Kabine räumen und fahren um 15.30 h zum Hotel Nacional, wo wir noch 2 Nächte für das Nachprogramm haben. Die Zeit nutzen wir, um erneut durch die Altstadt zu stromern, es gibt so viel zu sehen hier. Doch auch das Hotel Nacional ist ein lebendiges Museum. Erbaut 1930 hat es die Hochphasen der Stadt erlebt. Filmstars, Mafiosi, Staatsgäste sind hier abgestiegen, heute ist es immer noch die Nr. 1 der kubanischen Hotels - auch wenn alles etwas in die Jahre gekommen ist. Aber allein der Baustil ist schon imposant.
Wir wollen in den eineinhalb Tagen, die uns noch bleiben, möglichst viel sehen und laufen uns die Hacken ab. Zwischendurch, wenn die Füße allzu weh tun, fahren wir mal mit einem Oldtimertaxi, mal mit einer Kokosnuss (das sind gelbe Tuc-Tucs in Halbschalenform) von A nach B, trinken hin und wieder einen Mojito oder eine Limonada Granizada, die herrlich erfrischt und können uns nicht sattsehen. Aber die Zeit läuft ab, Dienstag um 15.30 h holt der Bus die Teilnehmer des Nachprogrammes ab, um sie zum Flughafen nach Varadero zu bringen. Es heißt Abschied nehmen von meinem Sohn, der nun - etwas umständlich von Havanna nach Varadero über Berlin nach Frankfurt fliegt und von dort mit der Bahn nach Düsseldorf fährt - nach Hause muss. Im allgemeinen Verabschiedungsrummel erfahren wir noch von Mitreisenden, dass es einen Todesfall auf dem Schiff gab und am Vortag ein Teilnehmer des Nachprogrammes mit einem Herzinfarkt ins Hospital musste - da lag ich mit meinen Zinksargvermutungen gar nicht so daneben ...
Ich bleibe noch bis zum nächsten Samstag hier, muss mir allerdings noch ein Hotel suchen, da die Verlängerungsbuchung über die staatliche Agentur nicht klappte (ein Rest sozialistischer "Servicementalität" lässt grüßen). Wieder einmal beschleicht mich ein komisches Gefühl, nach drei schönen Wochen gemeinsam mit meinem Sohn bin ich nun wieder alleine unterwegs. Die Umstellung macht mir schon zu schaffen. Aber es ist nur eine kurze Zeit, denn in Nassau auf den Bahamas, meinem nächsten Ziel nach Kuba, werde ich meinen "Reisekumpel" Udo wiedertreffen und gemeinsam mit ihm durch die Karibik und den Norden Südamerikas ziehen; da freue ich mich auch schon drauf, denn reisen mit Udo macht Spaß.
Noch habe ich aber etwas Zeit in Havanna, die u.a. für Organisatorisches genutzt werden will. Ich brauche noch eine Touristenkarte oder ein Visum für Surinam, d.h. ich muss zur dortigen Botschaft im Botschaftsviertel Miramar - was mich einen ganzen Tag kostet -, einige Hotels muss ich noch umbuchen, weil sich wieder einmal Flüge änderten und in Französich Guyana fehlt mir auch noch eine Unterkunft. Internetzugang in Kuba zu finden ist nicht einfach, wenn überhaupt, gibt es nur in großen Hotels Zugang und der ist lahm, überlastet, teuer und oft nur für eigene Hotelgäste.
Die beiden letzten Tage in Havanna lasse ich ruhig angehen und laufe nicht mehr ganz so viel wie in den Vortagen umher. Das Feuerwehrmuseum, das Eisenbahnmuseum und die Forts am Hafeneingang schaue ich mir noch an, immer wieder stoße ich auf verschlossene Türen. Alles wird renoviert, zumindest sagt man das. Lieferanten von Baustellenabsicherungen müssen Hochkonjunktur haben, so viele Gebäude, Museen und Bahnhöfe oder Markthallen sind gesperrt. Selbst das Kapitol ist geschlossen.
Eine Woche war ich nun in Havanna, eine schöne Zeit an einem schönen Ort. Die Stadt voller Gegensätze zog mich in ihren Bann, hier gefiel es mir und hier möchte ich gerne später noch einmal hin.
In der Altstadt gibt es immer wieder historische Einblicke, mal eine Festung, mal ein koloniales Gebäude; Kanonen scheint es im Überfluß zu geben
Herausgeputzte Plätze in Havannas Altstadt lassen nicht vermuten, wie weit der Zerfall in den Nebenstraßen vorangeschritten ist
Im Eisenbahnmuseum; eigentlich wegen Renovierung geschlossen, hatte der Wachmann Mitleid mit mir und ließ mich ein
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
Burundi
Südsudan
Kenia
Uganda
Ruanda
Tansania
Dschibuti
Seychellen
Mauritius
Madagaskar
Komoren
Thailand
Brunei Darussalam
Singapur
Bangladesch
Hongkong
Macau
Taiwan
Palau
Mikronesien
Vereinigte Staaten
Nördliche Marianen Inseln
Marshallinseln
Nauru
Neukaledonien
Fidschi
Tuvalu
Samoa
Neuseeland
Niue
Cookinseln
Tonga
Australien
Papua-Neuguinea
Salomonen
Vanuatu
Kiribati
El Salvador
Argentinien
Brasilien
Paraguay
Uruguay
Chile
Großbritannien
Bolivien
Peru
Ecuador
Panama
Kolumbien
Kuba
Jamaika
Bahamas
Niederländische Antillen
Venezuela
Trinidad und Tobago
Guyana
Suriname
Französisch Guayana
Kap Verde
Senegal
Gambia
Marokko
West-Sahara
Algerien
Frankreich
Deutschland