(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Cordoba & Mendoza
Die Fahrt nach Cordoba beginnt mit Hindernissen. In der Nacht von Neujahr auf den 02. Januar 2014 gewittert es in Buenos Aires heftig, es schüttet die ganze Nacht wie aus Eimern. Als ich morgens das Hostel verlasse, um pünktlich um 7.30 h meinen Bus (Mercobus.com, ca. 45,- €) nach Cordoba zu bekommen, regnet es nur noch ein wenig. In knapp 10 Min bin ich mit der U-Bahn im Retiro-U-Bahnhof und muss noch 250 m bis zum Busbahnhof laufen. Natürlich gibt es genau dann einen erneuten Wolkenbruch, der das Wasser auf den Straßen bis zu 20 cm hoch ansteigen lässt. Pudelnass - und vor allem meine Reisetasche und mein Rucksack klatschnass - komme ich im Busbahnhof an.
Damit nicht genug: eigentlich habe ich noch eine Stunde Zeit, kann frühstücken gehen und schaue immer wieder auf die Anzeigetafel, von welchem der zig Plattformen mein Bus abfährt. Aber er wird noch nicht angezeigt. In aller Ruhe schlürfe ich meinen heißen Kaffee, mein Bus wird noch nicht angezeigt. Ob ich noch mal zur Toilette gehen soll? Ja, kann ich, denn mein Bus wird noch immer nicht angezeigt. Der Weg zum WC führt am Infoschalter vorbei, der ist aber nicht besetzt. Also laufe ich einen Umweg bis zum Ende aller Plattformen, kein Bus und keine Info zu sehen. Ich habe noch 4 Min bis zu planmäßigen Abfahrt, langsam werde ich kribbelig. Toilette lass ich sein, eigentlich wollte ich auch noch Wasser kaufen, das lasse ich auch sein, ich suche meinen Bus, denn auf der Anzeigentafel steht immer noch nichts. Der Schalter meines Busunternehmens war eben nicht besetzt und liegt außerdem am entgegengesetzten Ende; da spurte ich hin.
Ich bekomme eine Auskunft mit Sektor und von-bis Plattformnummern und auf dem Weg dorthin merke ich, dass Sektor und Plattformnummern nicht zusammen passen können. Es ist halb und der Bus soll genau jetzt losfahren! Da höre ich eine Lautsprecherdurchsage und verstehe "Cordoba" und "52" und sprinte mit Sack und Pack und ohne Rücksicht auf schlurfende Reisende dorthin. Komme an und kein Bus da - kneifen im Magen... Und während ich überlege, was zu tun ist, kommt der Bus angeschaukelt
Endlich im Bus, ohne Verpflegung für die 10,5-stündige Fahrt, merke ich nach einer halben Stunde, dass es in den Bus reinregnet und der Boden nass ist. Schnell hebe ich meinen Rucksack auf und lege ihn in die Gepäckablage, nicht merkend, dass sich dort auch langsam ein Flußbett einrichtet. Kurz vor dem Aussteigen, als alles zu spät ist, merke ich es! Fotoapparat, Laptop, mein Ordner mit allen Papieren und alles sonst noch Wichtige sind komplett nass, würg!
Die 701 km lange Fahrt ist sehr eintönig, es gibt so gut wie keine Abwechslung. Ausschließlich flaches, weites, grünes Weideland voll mit Rindern, das z.T. unter Wasser steht, gibt es zu sehen. Unterbrochen wird dieses Bild lediglich durch einige kurze Stopps in mehreren, aber grundsätzlich hässlichen Städten. Die Hitliste der hässlichsten Städte führt für mich eindeutig Rosario an, ungefähr auf der Hälfte der Strecke! Das liegt unter anderem auch daran, dass an der die Stadt umkreisenden Autobahn die Favelas liegen, in denen der Müll haushoch auf der Straße und in den Flußbetten liegt und stinkt.
Entsprechend gelaunt komme ich im schlagartig an der Stadtgrenze hügelig werdenden Cordoba an, hungrig, durstig, müde und muss doch erst mal im Hotel, das wenigstens ganz in der Nähe liegt, meine Sachen zum Trocknen ausbreiten.
Auf dem kurzen Weg vom Busbahnhof zum Hotel wundere ich mich über die vielen Polizisten der unterschiedlichen Polizeien. Vor 2 Wochen hatte die Polizei für 2 Tage gestreikt, mit der Folge von Plünderungen, einem Toten und hunderten von Verletzten; aber es sind kaum noch Spuren davon zu sehen, außer eben der hohen Polizeipräsenz.
Am nächsten Tag steht eine Stadtbesichtigung an, ich laufe in das ca. 1,5 km entfernte Zentrum. Dort gefällt es mir, es ist sauber, sogar Kehrmaschinen sehe ich erstmals in Argentinien, viele schön restaurierte Kolonialbauten sind im Zentrum zu finden, sakrale wie profane, eine nette Fußgängerzone gibt es auch - und köstliches Eis, das hier ¼-Kiloweise verkauft wird und nur die Hälfte wie in Buenos Aires kostet!
Meine Wege führen zu den klassischen touristischen Zielen der Innenstadt, aber auch zum Bahnhof, der einen ganz eigenen Charme aufzuweisen hat. Aber auch hier kommt kaum ein Zug an oder fährt ab, es ist sehr wenig los, und so ist das abgestellte Material noch das Interessanteste.
Am Wochenende verbringt die Stadtbevölkerung Cordobas ihre Freizeit gerne im Sarmientopark, der sich großzügig über die Hügel Cordobas erstreckt und ein (kostenloses) Freibad, einen Zoo, eine große Grünanlage und einen Freizeitpark mit Karussells und Achterbahnen aufweist. Den Zoo besuche ich, bin aber etwas enttäuscht, denn offensichtlich sind die meisten Tiere auf Urlaub, die Gehege sind nicht nur alt, klein und in schlechtem Zustand, sondern vor allem leer.
Meine zwei Nettotage in Cordoba sind schnell vorbei, die Stadt hat mir auch gefallen, wenn auch nicht so gut wie Buenos Aires. Am Sonntag, den 05. Januar werde ich wieder den ganzen Tag im Bus nach Mendoza sitzen.
Dieses Mal ist der Weg zum Busbahnhof und die Fahrt völlig unkompliziert. Ich habe genug Zeit, es passiert nichts Ungewöhnliches und der Bus ist halbwegs pünktlich. Zunächst sitzen nur vier Fahrgäste im ganzen Bus, im Laufe des Tages ändert sich das. Wieder sind es knapp 700 km bis nach Mendoza, dem Oberzentrum der gleichnamigen Weinanbauprovinz. Ich habe zwei Nächte und einen Nettotag für Besichtigungen, bevor es nach Chile weitergeht.
Mendoza wirkt kleinstädtisch, obwohl selbst das eigentliche Stadtzentrum schon 120.000 Einwohner hat. Aber die Geschossbauweise ist flach, im Stadtkern sind wenige hohe Häuser zu finden. Dafür gibt es einige Parks, die im Muster zueinander angelegt sind, und eine fürchterliche, die Stadt zerschneidende Autobahn mitten durch den Ortskern. Rund um den Plaza de Independecia und der Calle San Martin findet das urbane Leben statt, etwas weiter nördlich befindet sich der Parque de San Martin, ein riesiges Gelände, auf dem die Universität, ein Fußballstadion und eine große Grünanlage zu finden sind. Dort halte ich mich dann etwas länger auf, denn hier gibt es kühlen Schatten.
Von der nahen Ölindustrie ist in der Stadt nichts zu sehen, dafür ist der Weinanbau allgegenwärtig. Überall gibt es Weinlokale und Verkaufsläden und -hinterhöfe; das macht die Stadt irgendwie gemütlich. Und noch eine Besonderheit gibt es in Mendoza: im Zentrum fahren unglaublich viele Busse, darunter auch O-Busse, wie wir zu Hause sagen und Trolleybusse meinen. Mir fällt ein, dass vor gut 25 Jahren etliche alte O-Busse, genauer das TS-Modell, von Solingen aus nach Mendoza verkauft wurden und hier auch noch fahren sollten. Doch so sehr ich auch auf der Suche nach einem TS bin, es ist keiner zu sehen. Auf meine Fragen hin bekomme ich zu hören, dass diese Busse ab 2010 aus dem Betrieb genommen wurden und auf dem Betriebshof abgestellt wurden. Naja, dann will ich mal auf die Suche nach dem Betriebshof gehen. Das war dann auch nicht weiter schwer, denn während ich durch die Stadt lief, fuhren einige O-Busse zur "Garaje Trole"; denen bzw. den Oberleitungen folgte ich dann und nach einer knappen Stunde landete ich dann auch im Betriebshof.
Eine rund 4 m hohe Mauer umgab das komplette Gelände, so dass von außen schon mal nichts zu sehen war. Also beim Hofmeister fragen, der ist auch sehr freundlich und freut sich über Besuch aus Alemania, speziell aus Solingen, meiner "Arbeits-"heimat. Doch er muss seinen Jefé fragen, bevor er Fremde auf den Hof lassen kann. Davon hat er aber vier, und die müssen der Reihe nach alle gefragt werden. Dass dauert gut eine halbe Stunde, dann bekomme ich zu hören, dass ein Besuch zwar grundsätzlich möglich, aber am nächsten Tag passender sei. Da sitze ich aber im Bus nach Chile. Also noch mal nachgefragt und der Jefé meint, gegen 17.00 Uhr sollte ich doch noch mal vorbeikommen, vielleicht klappt es dann. Das war für mich dann aber eine unpassende Zeit, denn ich musste ja noch über eine Stunde zurücklaufen, wollte noch essen und einigermaßen früh schlafen gehen, denn am nächsten Morgen ging es ja früh wieder raus. Schnell konnte ich wenigstens noch einen Blick auf den Betriebshof werfen und einige Fotos schießen, aber TS-Modelle aus Solingen waren nicht darunter.
Das war mein "Nettotag" in Mendoza.
Innenhof der ältesten Universität Cordobas, im Hintergrund das Museum der Geschichte der National Universität von Cordoba
Auch 32 Jahr nach dem Falklandkrieg (oder Krise im Südatlantik, wie es hier heißt) kann man sich in Argentinien nicht mit der Ist-Situation arrangieren
Dieser Straßenbahnzug wurde gebraucht aus San Diego beschafft und ursprünglich in KR-Uerdingen gebaut
Neben dem Parque San Martin gibt es Mendozas Innenstadt auch noch einen Plaza San Martin; dort steht dieses Denkmal des Nationalhelden
Blick auf den Betriebshof der "Empresa Provincial de Transporte de Mendoza", der örtlichen O-Bus-Gesellschaft
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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