(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Mit Rotel-Tours von Santiago nach Feuerland: Routa 40, argentinisches Patagonien
Kaum haben wir nach 3-stündiger Grenzübertrittszeit Argentinien erreicht, sieht die Landschaft völlig anders aus. Die Bergkette der Andenkordilleren haben wir überquert, nun ist es flach, die Gegend ist ockerfarben-grau, Kilometer für Kilometer zieht sich die patagonische Geröllwüste mit seinem eintönigen Gesicht. Die karge Landschaft ist windgebeutelt, es pfeift mächtig, nichts ist da, was den Wind aufhalten könnte.
Gelegentlich sehen wir jetzt einige Tiere; in Chile haben wir außer einigen Raubvögeln am Himmel - darunter auch riesige Condore - kaum Tierwelt sehen können. Hier in Argentinien ist die Routa 40, eine Schotterpiste, die mächtig Staub aufwirbelt, doch etwas belebter. Guanacos, einzeln und in Herden, einige Nandufamilien, eine Laufvogelart, endemisch in Südamerika, dann vereinzelt ein grauer Fuchs und sogar ein Gürteltier. Gerhard, unser Fahrer, stoppt abrupt und läuft hinter dem Viech her, fängt es ein, so dass wir alle Fotos von den Nasenlöchern machen können (einige Reiseteilnehmer kennen offensichtlich die Zoomfunktion ihrer Kamera nicht und müssen daher bis auf einige Milimeter ans "Objekt" heran), dann lässt er das merkwürdige Geschöpf wieder laufen.
Später bekommen wir noch Flamingos zu sehen, die eine wunderschöne Farbgebung in rosa, schwarz und weiß haben und sich von den afrikanischen Artgenossen unterscheiden. Adler, Magellangänse und Schwarzhalsgänse begleiten uns auf unserem Weg.
Dieser führt uns zunächst in die argentinische Grenzkleinstadt Los Antiguos, wo wir übernachten, um dann die "Höhlen der Hände" zu besichtigen. Inmitten der Geröllwüste taucht das Flußbett des Rio Pintura auf, der sich tief in die Landschaft eingeschnitten und somit einen Canyon geschaffen hat. Dort liegen die Höhlen, die eigentlich Bergüberhänge sind. Vier Epochen lang haben in den letzten 9-10000 Jahren die hier lebenden Menschen Höhlenmalereien angebracht, am häufigsten sind Negativ-Hände zu sehen, aber auch Tiermalereien und Tanzszenen sind zu sehen. Ein lohnenswertes Ziel.
Wir übernachten auf der Estancia la Agostina unter einem Moränenausläufer, auch hier pfeift ordentlich der Wind, die ganze Nacht lang. Manch einer kränkelt vor sich hin, geht früh nach dem Essen schlafen. Aber auch hier gibt es eine schöne Aussicht auf ein kleines Stückchen grünes Land, durch einen Wasserlauf gibt es hohes Gras mit Viehhaltung.
Morgens früh geht es wieder durch eintönige Geröllwüste Richtung Chalten in den Nationalpark Los Glaciares. Am Fuße des 3.375 m hohen Fitz Roys bauen wir unser Camp auf und die nicht kränkelnden aus der Reisegruppe haben die Wahl zwischen einer drei- und einer sechsstündigen Wanderung durch die Berge. Ich muss triefnasenbedingt auf die Wanderung verzichten und schaue mir daher zusammen mit Kurt, meinem Sitznachbarn, den Ort Chalten an und genieße die Blicke auf die Berge halt von unten. Wir akzeptieren, von den Argentiniern als Weicheier bezeichnet zu werden und gehen in einem vegetarischen Restaurant essen; ein "echter" Argentinier würde das nie tun!
Am Nachmittag verschwinden Fitz Roy und sein Nachbar, El Torre, im dichten Dunst und tauchen am nächsten Morgen für kurze Zeit wieder auf. Wir haben Gelegenheit, einige Fotos zu schiessen, doch dann zieht es sich wieder zu. Und weiter geht es, das schniefende Rotel zieht seine Bahn entlang der Routa 40, vorbei am Lago Viedma, dann kreuzen wir den Rio Leona und nähern uns langsam El Calafaté und dem Nationalpark "los Glacieres", dem Gletscherpark. Es ist mächtig kalt geworden und der Wind pfeift eisig, es erwartet uns eine weitere kalte Nacht.
Am 22. Januar wartet ein neuer Höhepunkt auf uns, mir gehen langsam die Adjektive aus. Eine Bootsfahrt auf dem Lago Argentino mit seinen eisigen Buchten, Brazos genannt, die spektakuläre Eisgletscher aufweisen. Bucht für Bucht fahren wir ab, die Gletscheraussichten steigern sich mit jeder neuen Bucht. Zunächst tauchen nur einige Eisberge im See auf, doch bereits diese ersten werden von den Passagieren wie wild fotografiert. Als dann die erste Eiswand des Upsalagletschers auftaucht, herrscht zunächst staunendes Schweigen. Kaum jemand hat solche Bilder schon einmal live erlebt. Trotz des eisigen Windes knubbelt sich alles auf dem schmalen Oberdeck und genießt diesen einmaligen Ausblick.
Langsam umschifft das Boot die kleinen Eisberge, um näher an die Gletscherwand heranzukommen. Weiter geht es in die Brazo Norte, dann müssen wir 2 Stunden zum Perito Moreno fahren, das ist noch einmal eine Steigerung. Tiefdunkles Blau bricht sich binnen Minuten zu leuchtendem Hellblau in den Gletscherspalten, man kann die Eiseskälte fast sehen. Leider kalbt keiner der Gletscher während unserer Anwesenheit, aber auch so ist dieser Ausblick etwas, was sich für´s Leben ins Gehirn brennt. Toll, einmalig!!
Die Gletscherwelt ist so einmalig, dass wir einen weiteren Tag hier verbringen, um den Perito Moreno noch einmal von der Landseite aus intensiver zu betrachten. Mit einem Bus und einem Bergführer geht es zwei Stunden auf die Halbinsel, von der wir in unterschiedlichen Perspektiven auf den Gletscher schauen können. Heute herrscht ein völlig anderes Wetter, die Sonne strahlt, aber es ist kalt, sobald der Wind pfeift - und Windschutz gibt es kaum. Von weitem ist bereits das Getöse zu hören, wenn der Gletscher kalbt. Heute haben wir Glück und können mehrfach beobachten, wie tonnenschwere Eisberge abbrechen und platschend ins Wasser fallen. Das ungeübte Auge hat keine Chance, Entfernungen einigermaßen korrekt einzuschätzen. Auf die Frage, wie tief der Gletscher wohl in den Berg hinein geht, antworte ich mit 2-3 km; tatsächlich sind es 32!!!!
Tiefbeeindruckt treten wir den Rückweg ins Camp an; ein großer Teil der Reisegruppe muss inzwischen seine Erkältung bekämpfen und zieht sich irgendwohin zurück, während andere noch in die Stadt gehen wollen. Abends gehen wir in ein argentinisches Restaurant, um einmal so richtig im argentinischen Grillfleisch zu schwelgen. Aber wenn die Erwartungen zu hoch sind, folgt schnell die Enttäuschung, so gut war das Fleisch nun auch nicht. Doch Claus, unser Reiseleiter, kennt in der Nähe noch eine urige Gauchokneipe, die so halb in der Wohnung des alten Herrn untergebracht ist. Hier gibt es Ingwerschnaps und nach zweien haben wir plötzlich so richtig gute Stimmung, die im Diskofox auf argentinische Gauchomusik endet.
Müde geht es am folgenden Morgen wieder Richtung argentisch-chilenische Grenze, die Landschaft kennen wir nun schon und so ist es im Rotel ziemlich ruhig.
... bis dann plötzlich die Schlucht des Rio Pinturas auftaucht, in der die "Höhlen der Hände" zu sehen sind.
Unsere erste Nandu-Sichtung, die Aufregung war groß. Später sahen wir diese Laufvögel so oft, das kaum mehr einer die Kamera zückte
Guanacos - mit ihnen ging es ähnlich. Bei jeder Sichtung am ersten Tag in der Geröllwüste mussten wir einen Fotostopp einlegen, danach musste es schon eine außergewöhnliche Herde der hier heimischen Tiere sein, um zu halten.
Doch lebende Gürteltiere bekamen wir ganze zweimal zu sehen; es sind schon eigenartige Kreaturen, aber verdammt schnell
Linsenwolken, in denen Temperaturen von bis zu minus 40° C herrschen, über der patagonischen Geröllwüste
Mit diesem über 20000 Jahre alten Gletschereis wurde Whiskey an Bord gekühlt, heiß begehrt bei den Gästen
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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