(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Falkland Inseln: Birdwatching auf den Falklands
Fragt man Einheimische nach dem wohl wichtigsten Tier auf den Falkland Inseln, so lautet die Antwort in der Regel: das Schaf; rund eine halbe Millionen kreuchen davon hier herum. Aber Schafe würden wohl kaum tausende von Ornithologen oder interessierten Touristen auf die Falklands locken; es sind eher die Pinguine, die hier auf den Inseln zu Hause sind. 17 Arten gibt es weltweit, 5 davon leben auf den Falkland Inseln.
Doch die ersten Vögel, die nach der Ankunft in Port Stanley auffallen, sind die Gänse. Magellangänse, die ich schon in Patagonien und Feuerland sah, sowie Kelpgänse in ihrer markanten Farbgebung. Während die Männchen ein vollständig weißes Federkleid haben, sind die weiblichen Tiere schwarzbraun mit einer sehr feingliedrigen Zeichnung ihrer Federn. Sie bevölkern den Hafen Port Stanleys, sind aber auch überall dort zu finden, wo es Wasser gibt - d.h. sie sind ständig zu sehen.
Exakt über der Wasserkante fliegt den ganzen Tag lang ein Truthahngeier, dessen knallroter Kopf ununterbrochen nach angeschwemmten Freßbarem Ausschau hält. Gegen sein tiefschwarzes Federkleid hebt sich der eigenartige Kopf merkwürdig ab.
Auf meinen Spaziergängen und Wanderungen erfreue ich mich an der Natur und bestaune die Artenvielfalt, die es auf diesen Inseln hier gibt. Nicht nur Wasservögel, sondern auch kleine Wald- u. Wiesenvögel existieren hier. Nun bin ich kein Ornithologe, sondern lediglich "interessierter Laie", und so kann ich wohl einen Sperling von einem Finken unterscheiden, aber Details erkenne ich nicht. Bei den Wasservögeln ist es etwas anders, denn diese sind auf Schildern am Ufer erklärt. So gibt es auch die bei uns heimischen Austernfischer mit ihrem langen, roten Schnabel, nur etwas größer als an der Nordsee kommen sie mir vor. Und natürlich gibt es auch Komorane, unterschiedliche Spezies, mal pechschwarz, mal schwarz mit weißem Bauch.
Doch meine persönlichen highlights sind eindeutig die Pinguine. Bisher hatte ich erst einmal Pinguine in freier Wildbahn gesehen, am südafrikanischen Kap am Boulders Beach. Doch hier gibt es nicht nur verschiedene Arten, sondern auch zahlenmäßig eindeutig mehr.
Als erstes laufen mir am Gipsys Cove Magellanpinguine über den Weg. Zunächst ein einzelner, versteckter schwarz-weißer Geselle in den Dünen, dann eine ganze Kolonie am Strand. Doch sie sind zu weit weg, als dass ich mir sie genauer ansehen könnte. Trotzdem schaue ich Ihnen stundenlang zu, es ist einfach herrlich, sie umherwatscheln, -hüpfen und auf-dem-Bauch-landend zu sehen.
Doch bei meinem Ausflug zum Volonteers-Point, einer Halbinsel in privatem Farmbesitz, sehe ich noch deutlich mehr Magellanpinguine - neben Königs- und Eselspinguinen. Mehrere Kolonien haben sich die Halbinsel als Brutgebiet auserkoren, ihre Bruthöhlen haben die ganze Dünenlandschaft durchlöchert. Die genaue Anzahl der Brutpaare ist unbekannt, da Magellanpinguine nur in den Sommermonaten September bis April auf den Falklands anzutreffen sind. Sie brüten in Erdnestern und der Bruterfolgt liegt bei 60-80% ausgebrüteten Eiern je Saison. Doch die natürlichen Feinde lauern überall - im Wasser liegen Seelöwen auf der Lauer, in der Luft suchen Möwen und andere Raubvögel nach Eiern oder Jungtieren. Und so liegt über der Kolonie ein unglaublicher Gestank toter Tiere und von Kot, der nur dank des heftigen Windes einigermaßen zu ertragen ist.
Farblich etwas schmucker als der Magellanpinguin sind die Eselspinguine oder Gentoopinguine, wie sie hier genannt werden. Ihre gelben Füße und Schnäbel machen eine Unterscheidung recht einfach, denn zwar leben auch sie in geschlossenen Kolonien, doch auf dem Weg zum Strand mischen sich die unterschiedlichen Spezies. Ca. 121.500 Brutpaare leben auf den gesamten Falkland Inseln, davon umfasst die Kolonie am Volonteerspoint etwa 1.000 Paare. Die Population schwankt jedoch von Jahr zu Jahr, je nach Nahrungsangebot.
Unangefochten auf Platz 1 meiner hiesigen Pinguinhitliste stehen jedoch die Königspinguine. Sie sind deutlich größer als die beiden anderen am Volonteerspoint heimischen Arten und vor allem haben sie ein schönes, buntes Federkleid an Hals und Kopf. Diese bunten Federn und ihr körperwärmendes Öl machten ihnen jedoch das Leben schwer, denn deshalb wurden sie lange Zeit gejagt und dadurch massiv reduziert. Doch in den letzten Jahren hat sich ihr Bestand erholt und so leben heute allein am Volonteerspoint auf den Falklands 500 Brutpaare und ziehen 400-500 "chicks", wie hier die Jungen genannt werden, auf. Die hier vorzufindende Kolonie der Königspinguine ist die nördlichste ihres Lebensraumes, dessen Ausdehnung die gesamte Antarktis umfasst.
Stundelang wandele ich am Volonteerspoint durch die verschiedenen Kolonien, treffe unerwartet auf vereinzelte Tiere, jedoch auf keinen anderen Menschen. Das Wetter ist zu schlecht, es ist kein Kreuzfahrschiff in Stanley, und so habe ich viel Muße, mich an der Tierwelt zu erfreuen. Leider sind heute keine Wale vor dem Volonteerspoint zu sehen, einige Tage zuvor waren 5 Tiere anwesend. Auch Seelöwen sehe ich leider keine. Dafür habe ich tags zuvor am Gipsys Cove schwarz-weisse Pealsdelphine beobachten können, doch wann immer ihre Finnen aus dem Wasser tauchten, war es zum Fotografieren zu spät. Gerne hätte ich noch die Rockhopper-Pinguine gesehen, wie sie in gebückter Haltung von Stein zu Stein hüpfen. Doch sie leben auf den Outerislands und sind nur per Boot zu besuchen.
Abschließend möchte ich noch die flugunfähigen und auf den Falklands endemischen Steamducks, eine Entenart, die sandige Strände lieben, erwähnen. Sie sind häufig zu sehen, doch meist nur in einiger Entfernung, da Sandstrände zum Schutz der Tierwelt i.d.R. abgesperrt sind.
Für Ornithologen müssen die Falkland Inseln ein Paradies sein. Mir gefiel´s aber auch
Am Volunteerspoint regnete es heftig, doch den Pinguinen machte das - im Gegensatz zu mir - gar nichts
Anders als die beiden anderen Pinguinarten standen die Könige nicht in einer großen Kolonie, sondern in Gruppen von ca. 10 zusammen
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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