(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Im Land der Menschenfresser – Papua Neuguinea
Was hatte ich als Kind für tolle Abenteuerromane aus der Südsee gelesen! Und häufig spielte die Geschichte im Land der Menschenfresser, Schrumpfkopfjäger, Maskenträger und Voodoozauberer. Also musste ich auf meiner Reise durch die Südsee auch nach Papua Neuguinea.
Das war aber gar nicht so einfach. Denn Papua Neuguinea ist ein unsicherer Ort, vor der intensiven Kriminalität und politischen Gewalt gerade auch in der Hauptstadt warnt nicht nur das Auswärtige Amt.
Und dann die Preise! Nie hätte ich gedacht, dass das teuerste Hotel meiner ganzen Weltreise ausgerechnet in Papua Neuguinea liegen würde. Aber Sicherheit hat ihren Preis, die wenigen Hotels haben einen hohen Aufwand für Security oder liegen entsprechend geschützt.
Doch drei Tage wollte ich hier verbringen, wenigstens einen kurzen Eindruck bekommen. Und so flog ich am 21.11.2013 von Cairns nach Port Moresby, der Hauptstadt Papua Neuguineas. Die Einreise ging erstaunlich schnell, alle Informationen zum Einreiseprocedere, die ich vorher zusammengetragen hatte, stimmten nicht. Nachdem man das Terminal betritt, kommt man zunächst an einer kleinen Wechselstube, die unmittelbar neben dem Schalter für Visagebühren liegt, vorbei. Als EU-Tourist muss man sich hier nicht anstellen, es sind keine Visagebühren fällig. Man kann direkt zum Schalter "Visa on arrival" gehen, gibt dort seine im Flugzeug bereits ausgefüllte Einreisekarte ab und bekommt ein Visum kostenlos (und auch ohne Foto) ausgestellt. Das ganze dauerte keine zwei Minuten. Dann kommt das Übliche, der Zoll und Biosecurity, ich hatte Glück und wurde - anders als fast alle Asiaten - nicht gefilzt.
Mein Transfer zur Insel Loloata war da und auf der 15-minütigen Autofahrt bekam ich einen ersten Eindruck von Port Moresby. Eine schreckliche Stadt! Völlig zersiedelt, in die Fläche gezogen, Wohnhütten neben Fabriken, Slums an den Rändern. Man kann die Unsicherheit quasi spüren. Alle Häuser haben hohe Mauern oder Zäune, oben noch mit Stacheldraht und Elektrozäunen gesichert. Und viele zerlumpte Gestalten laufen herum. Meine Fahrerin hatte extra einen kräftigen Beifahrer mitgenommen und sofort nach der Abfahrt das Auto von innen verriegelt.
In einer kleinen Bucht wartet schon ein Motorboot auf uns und bringt uns in knapp 10 Minuten auf die Insel Loloata. Dort gibt es ein kleines, schönes Ressort, in das auch häufig Tagesgäste kommen. Ich scheine der einzige Nichttaucher und damit ein absoluter Exot zu sein. Alle anderen Gäste sind nur zum Tauchen hier (bis auf 2 Ausländer, die in Port Moresby arbeiten und hier wohnen). Man fragt mich, was ich denn hier wohl wolle. Und als ich im Gespräch dann erzähle, wie meine bisherige Route aussah, bekommen einige der Tauchgäste beinahe einen Herzkasper, waren doch einige der heissesten Taucherhotspots (z.B. Palau) dabei.
Das stört mich aber gar nicht, kaum habe ich mein Zimmer eingerichtet, mache ich mich auch schon zu Inselerkundung auf. Das dauert nicht lange, in einer knappen Stunde kann man sie umrunden. Bei Flut geht es etwas beschwerlicher, man sollte schon bei Ebbe gehen. Aber man kann auch auf den Berg hochklettern und hat von dort eine tolle Aussicht auf die vielen kleinen Inseln vor Port Moresby, aber auch auf die Hauptinsel Papuas.
Und das war das Bild, was ich aus meiner Kindheit im Kopf hatte. Dunkle Dschungel auf einer hügeligen Bergkette, teilweise Nebelverhangen, dunkle Wolken und Gewitter über einigen Bergen, während nebenan Sonnenstrahlen einfielen. Ein phantastischer Blick über den gesamten Horizont. Allen dieser Ausblick war die Fahrt nach Papua Wert!
Auf der kleinen Insel Loloata gibt es aber auch eine interessante Tierwelt. Wallabies, kleine Zwergkänguruhs, hüpfen hier zahlreich herum und kommen ganz nah an die Häuser. Kaum 50-60 cm hoch haben sie auch noch kleinere Junge in ihrem Beutel, die eher nach Kaninchen denn nach Känguruhs aussehen. Und dann gibt es auch noch die Guineataube, ein truthahngroßer Taubenvogel mit einem tollen Kopfschmuck, wunderbaren blaugrauen Gefieder und knallroten Augen.
Aber die Unterwasserwelt soll noch alles toppen, erzählen mir die Tauchergäste. Und so lasse ich mich überreden, doch mal wenigstens schnorcheln zu gehen. Es hat sich gelohnt, schon im flachen Wasser gibt es viele bunte Fische, Seesterne und vor allem Korallen zu sehen. Selbst eine schwarz-weiße Seeschlange schwimmt vor mir her. Das waren schöne Bilder und fast trauere ich dem schon etwas nach, kein Taucher zu sein.
Das Wetter ändert sich schnell hier in der Coral Sea. Gerade noch herrlicher Sonnenschein, kann es wenige Minuten später schon Donnern und Blitzen. Meistens ist das Gewitter jedoch über der Hauptinsel und dann ist es von Loloata aus toll anzusehen. Aber allein die dunklen Wolkenberge über dem Dschungel und den Bergen der Hauptinsel sind schon ein unglaubliches Bild.
Natürlich muss ich auch einmal in die Hauptstadt Port Moresby, wenigstens einmal den ersten Eindruck vertiefen. Über das Hotel buche ich eine Stadtbesichtigung, werde erst mit dem Boot, dann mit dem hoteleigenen Minibus, in die Stadt gefahren. 280.000 Einwohner hat Port Moresby, mit den täglich aus dem Umfeld "einfallenden" Bewohnern sollen es bis zu 800.000 Menschen im Einzugsbereich sein.
Die Stadt wirkt überfüllt, viele Menschen jeden Alters laufen oder stehen herum. Es wirkt alles ärmlich auf mich, zwischendurch mal ein modernes Gebäude, das aber verloren wirkt im allgemeinen Elend. Meine Driverguide möchte gar nicht in die Innenstadt, fährt mit mir in den etwas außerhalb bei der Universität liegenden botanischen Garten. Der ist in der Tat sehenswert, schön angelegt, und hat neben einer umfangreichen Pflanzenwelt auch noch jede Menge Tiere zu bieten, darunter auch den Wappenvogel Papua Neuguineas, den Paradiesvogel.
Über das - unvorhergesehen geschlossene - Nationalmuseum, dessen ethnografische Ausstellung ich sehr gerne gesehen hätte, geht es zum Nationalparlament, das heute aber auch nur von außen besichtigt werden kann. Also geht es zügig weiter zu einer Außenstelle des Nationalmuseums, in dem Relikte des 2. Weltkrieges ausgestellt sind. Außer, dass hier auch noch ein Sammelsurium von exotischen Staatsgeschenken, einige ehemalige Staatskarossen und ein Feuerwehrfahrzeug zu finden ist, erscheint das Museum in einem lausigen Zustand. Dann geht es doch noch einmal in die Innenstadt, ein kurzer Eindruck nur, es ist und bleibt schäbig. Vorbei am Überseehafen geht es zurück zur Bucht, wo unser Transferbötchen schon liegt - das war der Stadtbesuch. Port Moresby ist eine selten schäbige Stadt, darf aber nicht als repräsentativ für Papua Neuguinea gelten, wie mir einige Hotelgäste berichteten. Sie hatten schon andere Orte wie Mt. Hagen oder andere Inseln gesehen, die weitaus schöner seien.
An einem Abend gab es dann auch noch traditionelle Tanzvorführungen einer Dorftruppe, so dass ich dann doch noch einige Masken und traditionellen Körperschmuck zu sehen bekam. Eine nette Zugabe zum Programm.
Ja, und dann sind drei kurze Tage in Papua auch wieder ruck-zuck vorbei; es geht weiter auf die Salomonen.
Die Einfahrt nach Port Moresby erfolgt über mehrere Kreisverkehre, in deren Mitte typische Gegenstände Papuas gezeigt werden
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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