(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Mit Rotel-Tours von Santiago nach Feuerland: Durch den "kleinen Süden"
10. Januar, es geht los, wundervolle Landschaften warten auf uns! Kurz hinter Santiago beginnt die Fahrt über die Panamericana, die sich von Alaska bis Feuerland zieht.
Zunächst geht es durch das chilenische Zentraltal zur südchilenischen Seenplatte, vorbei an einer Kette von Vulkanen, Urwäldern, Flußtälern mit Brücken aus der Kolonisierungszeit Chiles; immer wieder sind die Folgen der vielen Erdbeben zu sehen, mal sind es Verwerfungen im Gelände, mal Ruinen und eingestürzte Brücken. 1960 ereignete sich in dieser Gegend das stärkste jemals gemessene Erdbeben mit unvorstellbaren Schäden. Große Teile des "kleinen Südens" gehörten einst zum Stammesgebiet der Mapuchos, die erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endgültig "zivilisiert" - meint ausgerottet oder in Reduciones eingesperrt - wurden.
Etwa 1.100 km zieht sich der sogenannte "kleine Süden" bis nach Puerto Montt; dort endet die Straßenverbindung in den Süden auf chilenischer Seite und die Reise muss mit der Fähre über den Seno de Reloncaví, einem See mit Verbindung zum Pazifik und daher gezeitenabhängig. Die Schönheit der Landschaft ist beeindruckend, aber schwer zu beschreiben, so dass ich mehr Bilder sprechen lasse.
Zunächst geht es nach Talca, wo wir uns jedoch nicht aufhalten, dann weiter nach Chillan. Hier gibt es den ersten großen Landmarkt zu sehen, neben dem wohlduftenden Obst- und Gemüse beeindrucken Gebrauchsgegenstände wie aus Autoreifen hergestellte Sandalen oder aus Holz geschnitzte Küchengeräte. Chillan ist die Geburtsstadt des Nationalhelden, Befreiers Chiles und dann ersten Staatsoberhauptes, Bernardo O´Higgins, dem hier ein großen Denkmal errichtet wurde. Bekannt wurde sie aber auch durch die verheerenden Erdbebenschäden, zuletzt 2010.
Der erste Tag endet an den Wasserfällen "Salto de Lajo", die als größte Wasserfälle Chiles gelten, jedoch jahreszeitbedingt nur wenig Wasser führen; dennoch ist es ein schöner Anblick. Der Fluß "Rio La Laja" verläuft eher unspektakulär durch die Region Bio-Bio, bevor er dann 35 m und in vier Fällen herabstürzt.
Nach der ersten Nacht in der Rotelkabine, die auch die Neulinge unter den Rotelianern gut überstanden, geht es im üblichen Rotelrythmus weiter: 6.00 h aufstehen, 7.00 h Frühstück, 7.45 h Abbau, 8.00 Abfahrt - so wird es sich in den nächsten Tagen ständig wiederholen. Die Fahrt geht Richtung Temuco, welches erst 1881 den indigenen Mapuchos endgültig abgerungen werden konnte. Mehr als 300 Jahre wehrten sich die Ureinwohner erfolgreich gegen die Besiedlung durch Einwanderer, nach dem Bau der Eisenbahnstrecke war wegen der logistischen Übermacht weiterer Widerstand zwecklos. Die Eisenbahn mit vielen Brücken, darunter die 1898 fertiggestellte und von einem Schüler Gustave Eiffels mit 35 Bögen á 11 m knallgelb gestrichene Brücke über den Fluß Cautin, dominiert die Stadt Temuco; so gehe ich auch nicht mit der Gruppe zum Markt, sondern schaue mir das örtliche Eisenbahnmuseum an. Auf einem ehemaligen Werkstattgelände mit Rundhaus und Drehscheibe stehen etliche Dampfloks und Waggons, die meisten warten jedoch noch auf ihre Restaurierung.
Ein kleines Kulturviertel der Mapuche berichtet über die Kultur des indigenen Volkes; hier gibt es traditionelles Kunsthandwerk und Speisen zu erwerben. Weiter geht die Fahrt durch Landschaften, die immer wieder durch spektakuläre Blicke auf schneebedeckte Vulkane unterbrochen werden, bis nach Pucon am Lago Villarrica, einem See mit herrlichen Badestränden. Hier könnte man ohne weiteres einige Tage Urlaub machen, schöne Berg- und Vulkanketten im Hintergrund, den tiefblauen See mit gewundenen Buchten vor einem.
Und um die Schönheiten der Natur noch besser bewundern zu können, wird ein Rundflug über die Vulkankette, speziell den noch aktiven Villarrica Vulkan (2840 m), angeboten. Nur kurz muss ich überlegen, ob ich mich in eine über 40 Jahre alte, viersitzige Cessna setzen möchte, dann geht der 45-minütige Flug los. Leider haben sich die vorherigen Flüge etwas nach hinten verschoben, so dass das Tageslicht langsam schwindet. Mühsam schraubt sich die Cessna in die Höhe, erste Blicke auf den See, dann auf die Bergketten sind möglich. Dann kommt der Vulkan Osorno, der Pilot versucht, exakt über die relativ kleine Krateröffnung zu fliegen, um die flüssige Magma zu erkennen; dieses gelingt ihm gleich zweimal, so dass Fotos in den Krater möglich sind - ein toller Eindruck, erstmals im Leben sehen ich flüssige Magma eines aktiven Vulkanes. Dann wird es schlagartig dunkel, und außer den Lichtern der Stadt Pucon ist nichts mehr zu erkennen.
Diese Region Chiles war das Hauptsiedlungsgebiet der deutschen Einwanderer und so sind nicht nur viele deutsche Namen in der Stadt und auf den Friedhöfen, sondern es gibt "Kuchen", der auch hier so genannt wird, und darunter dann so klassische Formen wie Schwarzwälder Kirsch oder Apfelstrudel. Häuser und Kirchen sehen aus wie in deutschen Dörfern, einmal als Deutsche identifiziert werden wir häufig in Deutsch angesprochen.
Die Fahrt im Rotel geht weiter, Richtung Valdivia, ebenfalls einem Zentrum deutscher Einwanderer. Hier fließen der Rio Calle-Calle und der Rio Cau-Cau zusammen und bilden den Rio Valdivia. In den Flüssen gibt es nicht nur eine Vielzahl von Fischen, sondern auch Pelikane, Komorane und sogar Seelöwen! Diese tummeln sich in Ufernähe und versuchen, die von den Fischern weggeworfenen Fischreste zu ergattern. Über einen ufernahen und bunten Fischmarkt gelangt man in die Stadt, die einen gemütlichen Eindruck macht. Doch dieser Eindruck kann gelegentlich täuschen: die Stadt wurde immer wieder durch Erdbeben, Feuer und Schlammlawinen zerstört.
Nun fahren wir zum Llanquihuesee und schlagen auf einem dichtbevölkerten Campingplatz unser Rotel auf. Eine herrliche Seenlandschaft, kristallklares Wasser, saubere und kühle Luft erwarten uns. Die Gruppe hat sich organisiert, der Aufbau des Rotels klappt zügig, alle packen mit an. Gemüse, frisch auf den Märkten unterwegs gekauft, wird geschnibbelt und unser Fahrer, Gerhard, kocht schöne Sachen; auch die Vegetarier in der Gruppe kommen zu ihrem Recht, mit einem coolen Spruch auf den Lippen ist ihm nichts zu lästig, auch wenn er schon mal grantelt, verschmutzt man seinen Küchenbereich. Über das Essen kann ich nicht meckern, es gibt Hausmannskost, etwas, was ich seit Monaten vermisse. Sterne gibt es nicht dafür, aber das erwartet auch niemand. Und satt werden wir allemal.
Schnell verschwinden einige Rotelianer im See, wollen trotz der kühlen Wassertemperaturen eine Runde schwimmen. Ich begnüge mich mit der schönen Natur und gehe abends noch mit Nele und Volker auf einen Rotwein auf einen Felsen im Wasser.
Tags darauf stehen erneut zwei highlights an: die Stromschnellen am Petrohuéfluß und der Todos-los-Santos-See (Allerheiligensee). Knapp eine Stunde Fahrt benötigen wir zu den Stromschnellen, sie liegen in phantastischer Landschaft. Bereits während der Anfahrt hatten wir ständig Blick auf die Vulkane im Umland, doch der nächste, der Vulkan Osorno, war nebelverhangen. Am Fluß angekommen haben wir bestes Wetter, besser geht nicht! Strahlender Sonnenschein, unglaublicher Weitblick und ein völlig freier Vulkan im Hintergrund, der doch sehr an den Fuji in Japan erinnert. Dazu dann die Stromschnellen inmitten einer dunklen Lavalandschaft. Es ist ein Bild, welches einen kaum loslässt, so faszinierend ist es. Noch sind nur wenige Touristen da, so dass die Geräusche der Natur die Szenerie bestimmen. Wasserrauschen, dazwischen gelegentlich ein Vogelschrei - das war´s, sonst nichts! Herrlich!!!
Weiter geht es zum Todos-los-Santos-See, an einer Baustelle müssen wir uns vorbeiquälen, lauter Schotterstraßen. Doch dann liegt der See da, an einer tiefgrünen Bergkette, dahinter wieder der schneebedeckte Vulkan Osorno vor strahlend blauem Himmel. Wieder ein außergewöhnlicher Ausblick! Getrübt wird die Stimmung lediglich durch hornissengroße Bremsen, die schwarz oder schwarz-gelb zu hunderten um einen herum schwirren. Lauter um-sich-schlagende Touristen bevölkern die Landschaft, ein lustiges Bild.
Vom See aus fahren wir zum Campingplatz zurück, holen den Schlaf-Anhänger und fahren nach Puerto Montt. Die Route No. 5 der Panamericana ist im Süden Chiles zerhackt und hört irgendwann auf, es gibt wegen der Topografie keine durchgehende Straßen mehr. So muss eine große Strecke per Fähre von Puerto Montt über Nacht nach Chaitén zurückgelegt werden. Doch vorher haben wir noch Zeit, uns das Hafenviertel Angelmo anzuschauen und frischen Lachs zu essen. Dann wird die Zeit lang, wir müssen uns frühzeitig im Hafen einfinden und das Verladen dauert. Gegen 24.00 h geht es los, Richtung "großer Süden" und der Carretera Austral durch Patagonien.
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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