Reise durch Indien
Es geht wieder los. Vier Monate ist es her, seit ich von meiner Südamerikareise zurück gekommen bin. Sieben Monate war ich unterwegs. Und jetzt stehe ich vor einem neuen Start. Mein Traum ist das Taj Mahal. Mein Ziel heisst Indien.
Vor dem Start
Wie kommt man dazu, einen Reisebericht mit einem Selfie mit Schrim anzufangen? Für die, die mir schon etwas länger folgen ist es klar ein Zeichen, dass ich meinen Ort wieder wechsle. Nach 4 Monaten zu Hause in der Schweiz, breche ich erneut meine Zelte ab und steige in ein Flugzeug. Nachdem ich Anfang 2020 verkündet hatte, dass ich ab jetzt nur noch reisen wolle, fragte man mich, wohin es denn gehen sollte und meine Erklärung war: Ich bin wie Mary Poppins, wenn der Wind dreht, zieht es mich weiter. Und das Sinnbild für dieses Weiterziehen ist eben der Schrim von Mary Poppins...
Seither versuche ich immer wieder unterwegs irgendwo einen Schirm zu ergattern. Auf dieser Reise habe ich zwar einen eigenen dabei, aber ich will immer verschiedene Schirme, verschiedene Muster, Farben, Materialien. Ich leihe sie manchmal von unbekannten Leuten aus, probiere sie in einem Laden oder ich stelle mich unter einen Sonnenschirm. Also, die Selfies gehören dazu und darum beginne ich auch diesen Blog mit einem Schirm - aus dem Glarnerland, wo ich herkomme, denn der Wind hat sich gedreht, es ist Zeit, weiterzu ziehen.
Vor dem Start ist es immer das gleiche: ich versuche herauszufinden, was ich alles brauche für meine Reise nach Indien. Zu meinem Erstauen habe ich ohne weiteres ein Einjahresvisum bekommen. Farbig ausgedruckt müsse ich es bei mir haben, habe ich irgendwo gelesen. Und nach drei Monaten müsse ich kurz ausreisen, steht darin. Mein Covid-Zertifikat müsste für die Einreise genügen. Ich hoffe jetzt, ich habe all die englischen Erklärungen richtig gelesen und es kommt nicht noch ein weiteres Formular dazu.
Beim Buchen habe ich bemerkt, dass ich eine Zwischenlandung in Dubai haben werde. Nun ist Dubai nicht wirklich eine meiner Traumdestinationen, im Gegenteil, ich bin da ziemlich voreingenommen. Und trotzdem - ich möchte die Stadt selber sehen und erleben um mir ein eigens Urteil bilden zu können. Also packe ich die Gelegenheit und plane einen Zwischenstopp ein. Zu meiner Überraschung finde ich sogar ein relativ günstiges Hotel. Bin ja gespannt, was der Haken daran ist, denn eigentlich hatte ich in dieser Stadt der Superlative mit höheren Preisen gerechnet.
Doch der Zwischenstop bringt mich zu neuen Fragen: was brauche ich für die Einreise nach Dubai? Auch hier wieder heisst es sich durch englische Erklärungen durchzuwühlen und zu hoffen, dass ich alles richtig verstanden habe.
Und endlich ist es soweit, ich checke in Zürich ein und erfahre als erstes, dass das Visum für Dubai überflüssig war. Nun denn, ich werds verkraften. Dubai ich komme.
Gut sechs Stunden später erreiche ich nach einem ruhigen Flug mit Emirates kurz nach Sonnenaufgang Dubai. Die Passformalitäten sind schnell erledigt, ich muss mein Zertifikat zeigen und das Handgepäck noch einmal durch den Scanner lassen. Dann kann ich den Koffer abholen und das Taxi suchen.
Eigentlich stehe ich ja viel zu früh vor dem Tresen, aber zu meiner Überraschung darf ich mein Zimmer im 25. Stock bereits beziehen. Es ist grosszügig, der Blick geht hinaus auf ein paar hohe Wohnhäuser und der Rest sind Baustellen. Weit vorne in Richtung Meer kann ich die Wolkenkratzer der Stadt erkennen. Ich wusste, dass es bis zum Meer ganze 16 Kilometer sind, aber so langsam dämmert mir beim studieren des Stadtplanes auf meinem Handy, dass hier alle Distanzen gross sind. Und ganz egal, was ich eingebe, zum Spazieren scheint die Stadt nicht geeignet.
Doch mir ist noch nicht nach Laufen, ich will jetzt erst den verpassten Schlaf der letzten Nacht nachholen und so verziehe ich mich ins Bett, lasse die Kliaanlage laufen, denn draussen sind es gut 40 Grad. Später findet man mich am Pool im 2. Stock.
Zum Sonnenuntergang gehe ich hinauf in die Bar im 29. Stockwerk. Lasse mir für die Happy Hour einen Margarita bringen und entdecke schnell, dass die Kellner eigentlich spanisch sprechen. Ricardo kommt aus Ecuador, Gaetano aus Panama. Auch die Karte hat vorwiegend südamerikanische Spezialitäten, der der Küchenchef kommt aus Peru. So geniesse ich also hier in Dubai einen Lomo saltado, das typische Nationalgericht von Peru und fühle mich schon richtig heimisch.
Später spielt der Diskjockey Bingo mit den Gösten und es wird ganz ein unterhaltsamer Abend, denn es gilt, die Musikstücke zu erraten. Wobei ich da keine grosse Chance habe, Unterhaltsam ist die Idee aber schon.
Aufbruch: | 01.06.2022 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 30.01.2023 |
Indien
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