Reise durch Indien
Sim-Card
Der heutige Tag gehört der Beschaffung einer Sim-Card. Das scheint ja tatsächlich eine grössere Sache zu werden. Da war meine erste WLAN-Organisaion kurz nach der Ankunft in Koche noch richtig harlos. Damals konnte man mir keine Sim-Card besorgen, weil ich niemanden in Indien kannte. Darum verkaufte man mir dieses zusätzliche kleine Gerät in dem eine bereits benutzte Sim steckte und das ich immer bei mir dabei haben musste. Das hat wunderbar geklappt, bis ich es noch vor meinem Abstecher nach Kaschmir im Zug verlor. Hätte mich ohrfeigen können, dass ich beim Aussteigen in Delhi nicht noch einmal einen Blick zurück geworfen hatte, aber es war alles etwas überstürzt. Der Abschied von meiner neuen indischen Bekannten, das Eindringen des Tuctuc-Fahrers, der mir noch im Zug fast den Koffer aus der Hand riss. Erst im Taxi hab ich gemerkt dass ich keine Internet-Verbindung mehr hatte, doch da war es längst zu spät.
In Kaschmir dann erübrigte sich die Beschaffung einer Sim-Karte, da in Rest-Indien anscheinend nicht funktioniert hätte. So hat man es mir jedenfalls erklärt. Es gab da aber auch sonst ein paar eigenartige Dinge. Ich konnte keie Emails mehr abrufen, konnte die Seite meines Providers nicht merh öffnen. Und es kamen keine SMS ehr an. Dinge, die mir völlig unerklärlich waren, denn auf dem Schiff gab es funktionierendes WLAN. Aber Kaschmir ist eben anders eigen.
Bis Sachim kommt, fange ich in der Lobby mit dem Blog an. Es ist zwar nicht unbedingt bequem hier, aber immer noch besser, als im dunklen Zimmer.
Sachim fährt mich zum Airtel-Büro, wo wir gestern schon waren und tatsächlich hat der Angestellte von gestern nach einer halben Stunde Zeit für mich. Noch einmal werden Pass und Visum fotografiert. Ein Bild von mir gemacht - bitte Brille abnehmen und mit den Augen zwinkern - ich muss meine Angaben eintragen, als Kontaktadresse und Nummer stellt Sachim seine Angaben zur Verfügung, was ihn etwas nervös macht. Nach einer guten Stunde habe ich meine Sim und bin jetzt wieder online. Für einen Monat mit der Möglichkeit, danach zu verlängern.
Unglaublich, dieser Aufwand. Ob das allen so geht? oder stelle nur ich mich immer am falschen Ort an?
Am Nachmittag bummle ich wieder über den Markt. Suche den Laden der Schneiderin. Ich war schon am Morgen da, habe ihn aber nicht mehr gefunden. Jetzt bleibe ich dran, zeige ihr Bild dem einen oder anderen Händler, als ich mich in der Nähe ihres Ateliers wähne und finde sie tatsächlich. Mein Kleid ist fertig ich kann es probieren. Leider ist es zu eng. Hatte ich mir doch gedacht, als sie mich gemessen hatte. Ich hatte sie noch gewarnt, mir genügend Platz zu lassen Aber es ist kein Problem, sie hat genügend Naht gelassen so dass sie jetzt gut noch 3 Zentimeter auslassen kann. Diesmal verspricht sie mir, das Kleid ins Hotel zu bringen.
Ich brauche jetzt noch einen Schal, bemerke ich so nebenbei, da kommt schon ein Mann herein mit einer Auswahl an Schals. Passenden und unpassenden. Es ist ihr Ehemann, der anscheinend immer in der Nähe ist und sofort das Gewünschte organisiert. Gar nicht so einfach, sich zu entscheiden. Da gibt es tausende von Stoffen udn Schals, aber wenn man etwas bestimmtes sucht, findet man es nicht. Kennen wir doch alle.
Mich aber hat jetzt der Virus gepackt. Ich bummle durch die Läden, suche weiteren Stoff, schicke meiner Schwester ein paar Bilder, vieleliht kann ich ihr einen Stoff mitgringen.
So ergibt sich ein lustiges Telefongespräch. Ich fotografiere Muster, Es geht hin und her und am Schluss bringe ich wieder eine kleines Paket mehr in mein Zimmer. Es sind ja immer nur kleine, ganz leichte Sachen..... Werde vorläufig nicht fliegen und verschiebe das Problem einfach mal nach hinten.
Zum Nachtessen finde ich ein nettes Restaurant, das sogar Pizza anbietet. Und die schmeckt sogar. Auf dem Heimweg fällt mir ein eigenratiges Vehikel vor dem Eingang des Tempels auf. Daraus steigt ein Mann - ist das ein Guru - mit einem riesigen Turban. Ich bin in diesem Momenten nie ganz sicher, ob es sich um die Lust des Verkleidens handelt, oder ob der Mann eine Botschaft hat. Jedenfalls gefällt er sich in der Rolle, fotografiert zu werden.
Aufbruch: | 01.06.2022 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 30.01.2023 |
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