Reise durch Indien

Reisezeit: Juni 2022 - Januar 2023  |  von Beatrice Feldbauer

Vulkan Batur

Es gibt drei wichtige Tänze in Bali, den verrückten Affentanz, den ich schon zweimal gesehen haben, den Legong, bei dem es auch um eine Liebesgeschichte geht, wo aber vor allem die Schönheit und Anmut der Tänzerinnen im Zentrum stehen und der durch die Gamelan-Musiker begleitet wird. Diesen Tanz habe ich im Palast von Ubud gesehen. Der dritte Tanz handelt vom Barong, einem verzauberten Prinzen, den in den Barong verwalndeltl wird.

Der Barong wird im Gegensatz zum Kecak, der immer am Abend beim Eindunkeln aufgeführt wird, nur am Vormittag gezeigt.

Agip bringt mich am Morgen nach Uma Dewi, wo der Tanz jeden Vormittag gezeigt wird. Wir sind frühzeitig da - und wir sind die einzigen. Tatsächlich gibt es eine grosse Halle, die für die Tänze um einen Tempel gebaut wurde, aber es ist niemand da. Wird da überhaupt getanzt, frage ich den Mann am Ticketschalter, nachdem auch 20 Minuten vor Beginn der Vorstellung niemand erschienen ist. Selbstverständlich, wir tanzen jeden Tag, meint er und ist zuversichtlich, dass noch jemand kommen wird.

Während ich mit ihm spreche, entdecke ich an der Wand einen Kalender. Ist das der balinesische Kalender, will ich wissen, worauf er ihn von der Wand holt und ihn mir erklärt. Soweit das überhaupt möglich ist. Der balinesische Kalender hat nur 210 Tage im Jahr und ist in verschiedene Tagesgruppen von von 2-10 Tagen eingeteilt. Die Länge von 210 Tagen orientiert sich am Zyklus der Reisernte. Allerdings werden die Jahre nicht gezählt Trotzdem hat ein Balinese zweimal im Jahr Geburtstag.

Der Kalender bestimmt die guten Tage für Zeremonieren, für Hochzeiten, Kremation, für das Pflanzen und Ernten. Er ist allgegenwärtig. Schon Ali im Hotel hat mir ein wenig davon erzählt und ich konnte mir unter der Handhabung überhaupt nichts vorstellen.

Jetzt sehe ich, wie der Kalender zu Rate gezogen wird. Auf dem Kalenderblatt ist ein ganz normaler Kalendermonat, so wie wir ihn kennen, aufgezeichnet. Dazu kommen aber auf der Seite zu jedem Tag die Informationen zum balinesischen Kalender aufgeführt. In der Legende kann man nachlesen, wozu sich dieser heutige Tag speziell eignet oder worauf man aufpassen müsste. Das ist eine ziemlich komplizierte Sache, aber der Kalender bestimmt das Leben in Bali. Die Götter und ihre Zeremonien sind aus dem Leben gar nicht wegzudenken.

Inzwischen ist es halb zehn geworden, ich bin noch immer die einzige Zuschauerin, die Gamalan-Musiker finden sich nach und nach auf der Bühne ein, setzen sich hinter ihre Instrumente und fangen an. Zuerst die Xylophon-Spieler, dann der Gongspieler und am Schluss kommt noch der Trommler auf die Bühne für die Overtüre. Und dann erscheint der Barong. Ein riesiges grimmiges Tier, ein liebenswürdiges zotteliges Ungeheuer auf vier Beinen, gespielt von zwei Männern. Jetzt verstehe ich, warum die grad noch unbkümmert hinter der Bühne gesessen sind, wo ich doch meinte, dass die sich schminken müssten. Schminke brauchen sie unter dieser riesen Maske tatsächlich keine. Gemächlich schaut sich das Ungeheuer um, schreitet langsam über die Bühne, versucht mit den inzwischen noch eingetrudelten Zuschauern Kontakt aufzunehmen. Klappert mit dem grossen Maul, geht weiter, einmal rund um die Bühne und verschwindet dann wieder zwischen den Tempeltoren.

Es sind in den ersten Minuten der Aufführung tatsächlich noch 8 Personen gekommen, das sind aber immer noch weniger als die Schauspieler und Musiker auf der Bühne.

Danach kommen zwei Tänzerinnen, Diener, Dämonen, weitere Ungeheuer, eines mit einer langen Zunge, das ihm aus dem Gesicht mit den herausstehenden Augen und den Zotteligen Haaren bis fast auf den Boden hängt.

Das Ganze ist nicht nur ein Tanz, sondern auch ein Theater mit recht viel Text, mit wilden Szenen, mit Kämpfen, schönen Frauen und obwohl ich vor der Vorstellung einen Text bekommen habe, in dem die Geschichte erzählt wird, habe ich längst den Zusammenhang verloren. Meine Fantasie ist da längst stehen geblieben, kann den fantastischen Abläufen nicht folgen und darum beschränke ich mich aufs Sehen und hören und vor allem aufs Staunen.

Letztlich geht es um den endlosen Kamf zwischen Gut und Böse und dass dieser nie entschieden wird. Denn beides gehört zum Leben

Und dann ist der Spuk vorbei, die Zuschauer sind bereits wieder verschwunden, während ich mit den Schauspielern noch ein Selfie mache und ein kleines Trinkgeld in den klappernden Mund schiebe, was mit einem schüchternen Thank-you unter der wilden Maske quittiert wird.

Die Schauspieler sind professionelle Tänzer, versichert mit der Mann an der Kasse, sie werden heute Abend wie jeden Abend den Kecak-Tanz aufführen und morgen Vormittag wieder den Barong. Oft kommen Busse direkt zur Aufführung, man weiss nie, was passiert, in der Saison und vor allem vor der Pandemie war das Auditorium regelmässig gefüllt. Im Moment lebt man wie an vielen Orten im Land von der Hand in den Mund.

Willst du noch etwas mehr sehen, magst du weiter fahren, oder willst du zurück ins Hotel fragt mich Agus nach der Vorführung.

Nein, ich will weiterfahren, ich fühle mich heute sehr gut, könnte über alle Berge reisen. Das nimmt Agus wörtlich und fährt tatsächlich in die Berge, Richtung Norden. Diesmal in östlicher Richtung.

Etwas abseits der Hauptstrasse liegt ein kleines Dorf. Penglipuran. Es ist bekannt als eines der ältesten Dörfer, die unverändert geblieben sind. Hier leben die Menschen noch immer in ihren Familienverbänden in den Höfen und behalten ihre überlieferten Traditionen. Dadurch wurden sie zu einem Touristenort, der sich aber trotz der vielen Besucher noch immer seinen ursprünglichen Charakter bewahrt haben.

Eine ältere Frau legt ihre Opfergaben auf die Strasse vor ihrem Hauseingang

Eine ältere Frau legt ihre Opfergaben auf die Strasse vor ihrem Hauseingang

Als ich ankomme ist die Hauptstrasse grad ziemlich bevölkert. Es scheint, dass grad ein Bus mit Touristen angekommen sei, aber schon bald sind viele wieder verschwunden, es ist Mittagszeit, die organisierten Touristen sitzen jetzt irgendwo beim Lunch.

Ich kann jetzt die Struktur des Dorfes besser sehen. Es sind einzelne Höfe, die mit Mauern voneinander abgetrennt sind. Wobei zwischen den Mauern immer eine schmale Gasse bleibt, durch die man zu einem Hof weiter hinten gelangen kann. In den Höfen gibt es kleine Häuser, in denen die Familien in kleinen Gruppen wohnen. Zwei bis drei Generationen sind der Normalfall. Wie ich schon bei anderen Gelegenheiten gesehen habe, leben die verheirateten Söhne meistens mit ihren Familien bei den Eltern wo auch unverheiratet Geschwister leben.

Zu jedem Hof gehört ein Familientempel mit seinen Skulputuren, Häuschen und Sitzen für die Götter. Immer reich verziert mit Farben und Gold. Viele Schnitzereien in Stein und Holz. Und überall liegen die Opfergaben, die die Frauen am Morgen ausgelegt haben, um für die Familie Glück und Erfolg für den Tag zu erbeten.

Für die Touristen haben sich die Höfe in Läden verwandelt Es werden Handarbeiten angeboten. Oder Getränke, Früchte, wunderschöne Sarongs, kitschige Souvenirs.

Dank diesen kleinen Boutiquen kann man aber übrall in die Höfe gehen, kann sich umsehen, nicht nur beim Angebot. Eine Frau zeigt mir ihre Küche in der sich noch immer täglich die Mahlzeiten für die Familie zubereitet. Über dem Feuer in dem rauchgeschwärzten niedrigen Raum.

Und überall werden Blumen gezogen. In grossen Kübeln, direkt im Garten, in kleinen Blumentöpfen oder halben Kokosnussschalen blühen Bougainvilleas, Kakteen und ganz viele Orchideen. Ich vermute, dass man das vor allem für die Touristen macht, um für diese einen attraktiven Eingangsbereich zu schaffen, aber verschiedene Frauen verneinen das. Blumen sind in Bali wichtig. Ein Leben ohne Blumen ist unvollstellbar. Und da man den Göttern täglich viele Blumen opfert, braucht es Pflanzen mit vielen wunderschönen Blüten. So wie die Frangipani-Bäume, die man oft sieht und dessen Blüten sich vor allem die Männer hinter die Ohren stecken und die Frauen ins Haar. Auch Hibiskus ist dafür sehr beliebt

Eine typische Küche

Eine typische Küche

die Schwiegermutter präpariert die Blüten für die Opfergaben

die Schwiegermutter präpariert die Blüten für die Opfergaben

wunderschöne Sarongs, oft selbst gemacht oder von anderen im Dorf übernommen.

wunderschöne Sarongs, oft selbst gemacht oder von anderen im Dorf übernommen.

auch diese Küche ist täglich in Gebrauch

auch diese Küche ist täglich in Gebrauch

Bei einem Haus entdecke ich eine Wachsblume mit riesigen Knospen. Da ich selber lange Zeit eine Hoya hatte, fallen mir diese Pflanzen, die bei uns in Töpfen gehalten werden und nachts einen intensiven Geruch verbreiten, immer wieder auf. Schon vor meinem Bungalow in den Bergen war mir ein grosser Stock aufgefallen, auch er hatte leider noch keine Blüten, stand aber im Garten. Bei diesen riesigen Knospen bedaure ich es erst recht, dass sie grad noch nicht offen sind. Purple seien sie, erklärt mir die Besitzerin, Purple - violett. Sie müssen fantastisch aussehen.

Im gleichen Garten fällt mir auch der Leguan in seinem Käfig auf. Dieser ist zwar viel zu klein für das grosse Tier, es liegt dösend auf einem Querbalken, blinzelt manchmal mit eniem rollenden Auge.

Überhaupt ist dies ein sehr spezieller Garten, ich entdecke hier auch viele andere exotische Pflanzen unter anderem gelbe Orchideen und einen grossen Topf mit den langen rosafarbenen Blüten, die man hier in vielen Höfen findet. Medinillas heissen sie, verrät mir meine Pflanzen-App.

Eine Wachsblume Hoya Imperialis

Eine Wachsblume Hoya Imperialis

Ich schlendere gemächlich durch das Dorf. Schaue mich in verschiedenen Höfen um, versuche mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und trinke am Eingang, der mit zwei grossen Figuren mit einem Schweine- und einem Löwenkopf-Wächter bestückt sind, einen Balikaffee bei einer freundlichen Wirtin.

Dabei fallen mir wieder die Kinder auf, die heute alle mit einer Pfadfinder-Uniform unterwegs zu sein scheinen. Ja, Scout, hat mir schon Agus bestätigt, am Samstag seien die Kinder im ganzen Land in der Scout-Uniform unterwegs. Ob sie damit in die Schule gehen oder ob man hier auch Pfadfinder kennt, kann ich nicht definitiv herausfinden, aber dass die Kinder an den verschiedenen Wochentagen jeweils andere Kleider tragen, scheint auf der ganzen Insel einheitlich zu sein. So müssen Eltern nicht nur das Schulgeld und die Bücher zahlen, sondern auch die verschiedenen Uniformen für ihre Kinder. Egal wo ich frage, es scheint, dass Kinder überall zur Schule gehen, aber diese kostet die Eltern einen grossen Teil ihres Einkommens

Medinilla

Medinilla

Ganz oben im Dorf ist der Tempelbezirk. Von hier oben hat man einen guten Überblick auf die Hauptstrasse, die längst nicht mehr so belebt ist wie, als ich vor zwei Stunden gekommen bin. Man sieht hier auch die vielen typischen Gartentore und die kleinen Häuschen der Tempel.

Auch die beiden roten Schirme leuchten da oben. Für die ultimative Foto sind allerdings immer noch genügend Leute vorhanden, ich verzichte auf das Bild: Beatrice mit Tempel und Schirm und gehe langsam zurück zum Auto. Bin wieder viel länger hier verweilt, als die normalen Touristen, aber genau das ist es ja, was mir so gefällt. Einfach treiben lassen, das aufnehmen, was kommt, weglassen, was nicht Platz hat.

Wir fahren weiter und kommen immer mehr in die Höhe, bis wir an einem Aussichtspunkt ankommen, wo man die beiden Vulkane mit dem See dazwischen gut überblicken kann.

Der 1717 m hohe Batur, der sich imposant vor uns aufbaut ist noch aktiv, sein letzter Ausbruck war im Jahr 2000. Man kann Exursionen an seinen Kraterrand machen. Zu Fuss oder mindestens ein Stück weit mit speziellen Geländewagen, die hier übrall herumstehen.

Auch der höchste Berg, der Vulkan Agung, der gleichzeitig mit 3031 m der höchste Berg Balis ist, ist noch höchst aktiv. Bei seinen Ausbrucken 2017 und 2018 mussten verschiedene Dörfer evakuiert werden. Tote scheint es keine gegeben zu haben, im Gegensatz zu 1963 wo gegen 1500 Menschen umkamen.
Der Mount Agung ist von meinem Standort über dem See nicht sichtbar, dafür aper präsentiert sich der Batur direkt vor der Sonnenterrasse wo ich ein kleines Mittagessen geniesse.

Agus, mein Taxidriver von Kuta. Seine WhatsApp +62 857 3836 3086
Ich würd ihn jederzeit wieder engagieren

Agus, mein Taxidriver von Kuta. Seine WhatsApp +62 857 3836 3086
Ich würd ihn jederzeit wieder engagieren

Nach dem Mittagessen fahren wir hinunter an den See, denn Agus möchte mir eine weitere Besonderheit am See zeigen. Dazu müsste ich mit einem der Ausflugsboote über den See setzen. Doch leider ist da unten am See grad überhaupt nichts los. Die Hafenanlage wird neu gestaltet und ist besetzt. Touristen sind keine da und die beiden Bootsführer, die mich nach Terunyan übersetzen würden, verlangen mehr als eine Million Rupien. Das ist zwar nicht so viel, wie es auf Anhieb scheint, aber doch immerhin knapp 70 Franken, also fast das doppelte was Agus mir für unseren ganzen Tagesausflug verrechnen wird. Das ist mir für mich allein zu viel. Hätte es andere Leute hier, könnte man teilen. Auch wenn jetzt der ältere den Preis geringfügig senkt, kann mich das nicht überzeugen, denn ich finde den Preis nicht generell zu hoch, nur für mich zu viel zum ausgeben. Auch hier sind die Preise für den Treibstoff enorm gestiegen, die Leute brauchen ihr Geld. Dass sie jetzt gar nichts haben, tut mir leid. Und Agus ist etwas verlegen, er wusste nicht, dass der Hafen zur Zeit nicht in Betrieb ist. Doch auch er kann nicht alles wissen, auch er macht diese Fahrt nicht jede Woche.

Was er mir zeigen wollte, ist das abgeschiedene Dorf Terunyan wo die Toten nicht kremiert sondern unter einem Baum aufgewahrt werden, bis nur noch die Schädelknochen vorhanden sind. Diese werden dann in der Kirche aufbewahrt. Ich habe später darüber nachgelesen. Scheint sich um eine ganz spezielle, uralte Volksgruppe zu handeln mit eigenenrüberlieferten Lebensart, die sie versuchen in dei moderne Zeit zu retten.

Wir fahren noch einen Moment dem See entlang, ich suche einen Ort wo ich die Fischfarmen, die vor dem Ort liegen, besser sehen kann, dann fahren wir zurück auf den Berg, fahren zurück Richtung Süden.

Doch ich merke es, Agus ist nicht ganz zufrieden, darum biegt er irgendwann in einen Feldweg ab. Er will mir noch etwas zeigen, oder vielleicht etwas bieten. Da wächsen viele Orangen. Längst hat er gemerkt, was mich interessiert. Verschiedene Pflanzen und wie sich gezogen werden. Er fährt auf immer schmaleren Felwegen, ob er überhaupt noch weiss wo wir sind, und ob er im Nofall umdrehen könnte.

Google und ich wissen immer wo wir sind und zeigt auf sein Handy, das er sich diskret vor das Steuerrad gelegt hat.

Wir kommen an verschiedenen Gärten vorbei. Hier wachsen grosse gelbe Tagetes unter Bananenbäumen. Diese werden für Opferungen und in Wasserschalen als Dekoration gebraucht. Die grünen Früchte, die wie Bananen aussehen, sind chayote, ein Kürbisgewächs, auch Stachelgurke genannt.

Und dann kommen wir tatsächlich auch noch in eine Orangenplantage, wo es wunderbar riecht, denn bei Orangen findet man oft Blüten und Früchte zur gleichen Zeit an einem Baum.

Der Weg wird immer schmaler, schon lange ist uns niemand mehr entgegen gekommen, aber dann kommen wir doch unverhofft (jedenfalls ich) zurück auf die Hauptstrasse.

Du wolltest doch noch wissen, was der Luwak-Kaffee kostet, willst du das immer noch wissen? Agus hat gut zugehört.

Natürlich möchte ich das wissen, da trifft es sich gut, dass wir grad in der Nähe einer Kaffeefarm sind. Nicht die gleiche wie vor ein paar Tagen, aber ebenfalls eine Farm wo dieser Katzenkot-Kaffee hergestellt wird. Ich habe inzwischen ein wenig darüber gegoogelt und erfahren, dass die Schleichkatzen an vielen Orten in Käfigen gehalten und ausschliesslich mit Kaffeebohnen gefüttert werden. Auch dazu habe ich ein paar Fragen.

Der Besitzer der Farm, bei der Agus angehalten hat, spricht sogar etwas deutsch und er zeigt mir wieder ganz viele Gewürze, die ich so noch nie gesehen habe. Ich kann mich bei ihm auch noch einmal erkundigen, ob ich das mit den bereits aufgenommenen Fotos von Ingwer und Galgant richtig verstanden habe. Ausserdem zeigt er mir Kardamon, der aufrecht an Stengeln wächst. Und ich glaubte immer, der wurde unten auf der Erde der Pflanzen wachsen. Es gibt eben zwei Arten von Kardamon, klärt er mich auf. Der von hier wächst als Dolden oben. Den, den ich bereits kannte, wächst in Guatemala nahe der Erde. Auch Pfeffer hatte ich als Pflanze noch nie gesehen.

Kardamon

Kardamon

Pfeffer

Pfeffer

Auch den Manilkara Zopote, den asiatische Kiwi, wie er sie nennt, kannte ich nicht. In Google finde ich später noch ganz viele verschiedene Namen dazu und auch, dass er in die Familie der Kaugummipflanzen, Sapote gehört. Auch Nispole wird in diesem Zusammenhang genannt. So gibt es je mehr man über Pflanzen googelt immer mehr Zusammenhänge mit bereits bekanntem aus den verschiedenen Ländern. Bei Kaugummi denke ich an die Regenwälder am Amazonas mit dem Kautschuk-Bäumen Zapote..

links die Kot-Bohnen - rechts Kakaobohnen

links die Kot-Bohnen - rechts Kakaobohnen

Doch zurück zum Kaffee. Der Farmer versichert mit mit Nachdruck, dass 'seine' Katzen sich völlig frei im Gelände bewegen. Sie bleiben hier, weil es hier so viele Kaffepflanzen gibt. Allerdings hält er zwei Katzen als Pet-Tiere, Haustiere sozusagen. Diese können von den Touristen denn auch gehalten und gestreichelt werden. Er zeigt mir Fotos dazu, die beiden Tiere sind zur Zeit nicht hier auf dem Gelände sondern eben bei ihm zu Hause.

Natürlich verucht auch er mir etwas Kaffee zu verkaufen, er sei in der luftdichten Verpackung sehr lange haltbar, akzeptiert aber, dass ich auf meiner langen Reise keine unnötigen Waren auflade - das unnötig sieht er wahrscheinlich anders.

Ich bedanke mich für seine Auskünfte und gehe zurück zum Auto.

200 gr = 550'000 Rupiah = Fr. 36.00

200 gr = 550'000 Rupiah = Fr. 36.00

Es war ein langer Tag, kurz bevor wir zur Hauptstadt Depensar kommen, verabschiedet sich die Sonne vom Tag. Wir fahren über die neue Brücke, die den Verkehr der Hauptstadt umfährt und direkt zum Flughafen gelangt. Zwar müssen wir dafür eine Toll-Karte kaufen, denn diese Strasse kostet extra, aber ich finde diese Kosten haben sich gelohnt. Ausserdem berechtigt die Karte für drei Fahrten, Agus kann also mit den nächsten Gästen diese spziele Abkürzung über das Wasser noch einmal nutzen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht wieder los. Vier Monate ist es her, seit ich von meiner Südamerikareise zurück gekommen bin. Sieben Monate war ich unterwegs. Und jetzt stehe ich vor einem neuen Start. Mein Traum ist das Taj Mahal. Mein Ziel heisst Indien.
Details:
Aufbruch: 01.06.2022
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 30.01.2023
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Indien
Indonesien
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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