Reise durch Indien
Last days Bali
Die letzten Tage in Bali haben angefangen. An diesen unternehme ich gar nichts mehr, ausser, dass ich auf Fotosafari durch den Garten streife, mir bei Lilly am Strand die Fussnägel mit Blümchen verzieren lasse, Sonnenuntergänge fotografiere, den Kyte-Seglern zusehen. Diese Drachen haben eine lange Tradition und ein paar junge Burschen lassen sie jeden Abend an Strand steigen.
Lilly hatte ich schon am ersten Tag kennen gelernt. Wir haben öfters ein wenig miteinander gesprochen. Sie hat mir meine Nägel zweimal gestrichen und auch die Hände bekamen einen neuen Lack. Mit ihr hatte ich am letzten Tag noch ein sehr schönes Gespräch. Sie erzählte mir, dass ihr einer Sohn verheiratet sei und eine kleine Tochter hätte. Er wohnt wie das der Brauch ist, noch bei den Eltern. Auch der jüngere ist noch im Haus, aber er studiert.
Als ich sie fragte, was sie sich für sich wünschen würde, wenn sie einfach so wünschen könnte, meinte sie: ich will nicht reich sein, ich habe auch kein Bedürfnis, irgendwohin zu reisen. Für mich ist mein Leben in Ordnung wie es ist. Aber ich möchte, dass es meinen Kindern einmal besser geht, dass sie mich und meinen Mann im Alter unterstützen können und dass sie vorwärts kommen. Ich möchte nicht, dass sie mein Leben leben müssen, dass sie jeden Tag hier unter der brennenden Sonne Touristen ansprechen müssen. Betteln müssen, um etwas zu verkaufen, eine Dienstleistung zu erbringen. Ich möchte nur, dass es meinen Kindern einmal gut geht.
Ich war an diesem Abend die zweite Kundin des Tages, der sie die Nägel machen durfte, nachdem sie den ganzen Tag Leute angesprochen und über Preise verhandelt hatte. Meine neuen Nägel kosteten 100'000 Rupiah. (ca. Fr. 6.50)
Ihr Sohn im Hotel bekommt 2,5 Millionen Rupiah im Monat. Auch das ist die Realität in Bali.
Das ist der Maximalbetrag den die ATM-Automaten hier rausgeben. Ich bin damit meistens nicht lange ausgekommen.
Kroton, eigentlich eine bekannte Pflanze aus unseren Blumentöpfen, die Blume habe ich noch nie gesehen.
Da war doch noch was.... Eines Morgens, ich war wie oft um diese Zeit halbwach, da rüttelte mein Bett kurz. Es fühlte sich an, als ob ein Hund oder eine grosse Katze auf mein Bett gesprungen wäre. Ich war etwas irritiert, da meine Balkontüre offen war und suchte zuerst das Zimmer ab. Dann fragte ich Google und tatsächlich, da war doch ein Erdbeben ganz in der Nähe... War aber dann nirgends ein Gesprächsthema, kommt hier wohl öfters vor.
Bali war eine wunderbare Erfahrung. Eigentlich kam ich nur hierher, weil ich Indien nach 3 Monaten verlassen musste und eine Gegend suchte die nicht unter dem Monsun leidet. Als ich ankam war ich tatsächlich richtig erschöpft und wollte nur noch schlafen und gar nichts tun,
Bali hat mich überrascht mit seiner Schönheit und den freundlichen und lebensfrohen Menschen. Auch sie haben unter der Pandemie gelitten, auch sie kämpfen zum Teil jeden Tag ums Überleben. Aber es braucht schon ein paar tiefere Gespräche, bis solche Themen besprochen werden können. Die Balinesen wissen um den Ausgleich von gut und schlecht. Um das Ying und Yang um den Ausgleich und sie wissen, wie man sich am guten festhalten kann, damit einen die schwierigen Tage nicht hinunter ziehen. Dabei hilft ihnen bestimmt ihr Glaube sehr viel. Auch wenn grad ihre vielen Zeremonien und Traditionen sie manchmal hindern, wirklich vorwärts zu kommen, sich wirklich zu verbessern. Doch was ist besser, was richtig, was falsch Ich glaube Balinesen wissen darüber mehr.
An den blauen Punkten habe ich übernachtet, an den roten war ich - aber nicht nur da. Die Karte soll einfach als Übersicht dienen.
Abschied von Bali, es geht zurück nach Indien.
Den Schirm habe ich im Zimmerschrank gefunden, das Strandkleid hier gekauft. Passt.
Aufbruch: | 01.06.2022 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 30.01.2023 |
Indien
Indonesien