Neustart

Reisezeit: Juni 2021 - Januar 2022  |  von Beatrice Feldbauer

Santa Marta Altstadt

Frühstück: Rührei mit Arepas - Maisfladen

Frühstück: Rührei mit Arepas - Maisfladen

Irgendwann raffe ich mich doch auf und mache einen kleinen Spaziergang in die Altstadt. Santa Marta sei die älteste spanische Stadt des Landes, hab ich irgendwo gelesen. Hier sind die Spanier wohl zuerst an Land gekommen. Die Altstadt hat noch immer den kolonialen Stil mit ihren niedrigen Häusern, den schmalen Strassen und den kleinen Parks. Nur zwei Strassen hinter mir ist das belebte Ausgangsviertel mit unzähligen Restaurants. Es gibt hier alles. Vom Schnellimbiss bis zu Spazialitätenrestaurants aus der ganzen Welt.

Und ausserdem waren auch hier wieder Künstler unterwegs. Ich finde bunte Grafittis an den Wänden. Riesige Bilder, die ganze Hausfassaden einnehmen. Und ruhige Parks, wo ich mich eine Weile hinsetze um den Menschen zuzusehen.

Ich setze mich in ein Cafe und werde tatsächlich nach meiner Impfung gefragt. Obwohl ich draussen sitze, will die Bedienung einen Beweis sehen. Eine neue Vorschrift seit dem 16. November. Viel habe ich davon noch nicht gespürt, bisher wurde ich erst dreimal darauf angesprochen. Ob sie mein Zertifikat überhaupt versteht? Egal, ich zücke mein Handy und bekomme dann meinen Capuccino.

An einem Verkaufsstand fallen mir ganze Bündel von Banknoten auf. Daraus haben die Leute Portemonais gemacht. Aus Geld? Haben die Noten keinen Wert? frage ich die Verkäuferin. "Es ist das Geld von Venezuela. Es wurde aus dem Verkehr gezogen."

Ich bin perplex. Venezuela hat kein eigenes Geld mehr. Wahrscheinlich bezahlt man dort jetzt nur noch mit Dollar. Eine eigenartige Vorstellung. Und die Geldbündel sind irgendwie absurd.

Das erinnert mich aber, dass ich selberwieder einmal zum Geldautomaten muss. Mal sehen, ob der mir genügend ausspuckt. Eine Million Peseten brauche ich, damit ich die nächsten Tage überlebe. Dabei ist mir jedesmal bewusst, dass sehr viele Kolumbianer mit dieser Summe einen ganzen Monat überleben müssen.

Venezulanische Noten sind wertlos geworden

Venezulanische Noten sind wertlos geworden

Es gibt sie auch hier überall: die Löcher in den Gehwegen. Es ist immer angebracht, aufzupassen, wohin man tritt.

Es gibt sie auch hier überall: die Löcher in den Gehwegen. Es ist immer angebracht, aufzupassen, wohin man tritt.

Später gehe ich in den Pool, der zum Hotel gehört. Es ist auch heute wieder ein heisser Tag, aber am Nachmittag gibt es eine kurze Abkühlung, als es eine halbe Stunde wie aus Kübeln regnet. Doch bereits ist alles wieder trocken, die Sonne ist zurück. Zwar noch immer mit einem wolkenverhangenen Himmel, aber mit schwülheissen Temperaturen. Viel ist nicht los am Pool, ich lasse mir vom Angestellten hinter der Bar eine Pinacolada mixen. Für Konversation bin ich noch immer zu müde, unmotiviert.

Dafür gehe ich zum Nachtessen aus. Um zwei Ecken habe ich ein asiatisches Restaurant entdeckt. Es gibt Sushi.

Das kulinarische Angebot in Santa Marta ist sehr gut.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Immer wenn der Mensch seine Zukunft plant, fällt das Schicksal im Hintergrund lachend vom Stuhl. Dieser Satz hat mich durch das Corona-Jahr begleitet. Eigentlich war mein Abflug nach Südamerika am 3. April 2020 gebucht. Doch dann kam alles anders.
Details:
Aufbruch: 20.06.2021
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 29.01.2022
Reiseziele: Peru
Kolumbien
Argentinien
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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