Neustart
Zurück nach Medellin
Heute geht es zurück nach Medellin. Beim Frühstück geniesse ich noch einmal den Ausblick auf den Monolithen, auf den Penol. Heute gibt es was ganz neues, das junge Mädchen bringt mir Tamalitos, kleine Tamales, gefüllt mit Fleisch und Kartoffeln. Ich weiss nicht, ob das ein typisches Frühstück ist, aber es schmeckt jedenfalls fein.
Danach holt mich Fernando ab. Eigentlich wollte ich ja gestern in Guatape bereits mein Busticket kaufen, aber die Frau am Schalter meinte, das müsse ich heute machen. Busse fahren den ganzen Tag, fast jede halbe Stunde. Ich müchte den Nachmittag noch einmal in Guatalpe verbummeln.
Ich spaziere dem See entlang, komme zu dem riesigen Schaf, das für das Jubiläum steht: 100 Jahre Zocalos. So heissen die Relief-Bordüren an den Häusern. Also gibt es diese schon lange bevor sich das Dorf zum Touristenmagnet entwickelte. Was es bedeutet und woher der Brauch kommt, weiss ich nicht.
Am Wasser entdecke ich verschiedene neue Blumen. Vor allem die lila-blauen Prinzessinnenblumen habe ich soviel ich mich erinnere noch nie gesehen. Es sind kleine Büsche
Bei einem kleinen Kaffeestand bestelle ich einen Cappuccino und komme mit der netten Frau ins Gespräch. Irgendwie finden wir auf Anhieb einen sehr guten Draht zueinander. Sie interessiert sich, wie ich unterwegs bin, was ich noch besuchen möchte. Und sie erzählt von ihrem kleinen Kaffeegeschäft, das sie mit viel Freude und LIebe betreibt. Handgemachter Cappuccino, mit etwas Vanillearoma und Schokolade. Was ihr aber am meisten Freude macht, sind die vielen Kontakte, die sich mit ihrem Stand ergeben. Mit Passanten, Einheimischen, aber auch Touristen, wie mir.
Wir tauschen Facebook-Daten aus und werden in Zukunft in Kontakt bleiben.
Später komme ich zu einem Früchtehändler und ich frage nach den verschiedenen Früchten. Er gibt mir zu versuchen und so wird meine Früchtesammlung durch zwei Passionsfrüchte und eine Baumtomate, Tamarilla ergänzt. Früchte werden in Südamerika vor allem als Fruchtsäfte angeboten und konsumiert. Eine Liquadora gehört hier einfach zum Haushalt. Aber natürlich kann man viele Früchte auch einfach so aus der Hand essen.
Beim Bummeln komme ich noch einmal zur Strasse mit den Schirmen. Heute sind viel mehr Leute unterwegs, und natürlich werden wieder Fotoshootings durchgeführt. Beim Plazuela sehe ich eine Hundebar. Ein Kübel mit Wasser und ganz viel Hundefutter wird da für die vierbeinigen Begleiter angeboten. Darauf ein Gefäss für etwas Kostenbeteiligung. Eine sehr sympatische Geste.
Dass Hunde hier willkommen sind, sehe ich auch, als ich später in die Kirche gehe. Es ist grad Messe und die Kommunion wird verteilt. Und da liegt doch tatsächlich ein Hund im Gang. Niemand scheint sich daran zu stören, die Leute gehen an ihm vorbei und er dreht sich nur gelegentlich zur Seite. Als die Leute kurz danach die Kirche verlassen, steht auch er langsam auf und geht hinaus, wo er sich auf dem Vorplatz wieder hinlegt. Er scheint nicht mit einem Besitzer unterwegs zu sein, aber er trägt ein Halsband.
Danach gehe ich zum Busbahnhof. Mein Bus ist ausgebucht und fährt pünktlich los. Kaum sind wir losgefahren, kommt auch dieses Mal noch ein fliegender Verkäufer und will Bananenchips verkaufen. Läuft einmal durch den Bus und steigt kurz darauf wieder aus. Dafür kommen jetzt nach und nach ein paar andere Leute dazu. Sie finden irgendwo auf der Mittelkonsole hinter dem Chauffeur Platz. Bevor wir in Medellin in die grosse Busstation einfahren, steigen sie wieder aus. Es scheint irgendwie eine Abmachung mit dem Chauffeur zu sein. Dass sie etwas bezahlt hätten, habe ich nicht gesehen.
Es ist bereits dunkel, als ich zurück in meine Wohnung komme. Es ist fast wie heimkommen, und ich freue mich, in meine vertraute Gegend zurück zu kommen und keine wechselnden farbigen Blinklichter mehr.
Zum Nachtessen gehe ich in meine Katzen-Pizzeria, wo ich jedesmal wieder neue Katzen entdecke, je nachdem wo ich mich hinsetze.
Aufbruch: | 20.06.2021 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 29.01.2022 |
Kolumbien
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