villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Von edlen fischer

Wohlgelaunt und petriheil singend liefen die vier lernbegierigen fischer los richtung den mystischen lago desierto. Ausgerüstet mit der hightech angel von carsten, sowie mit der neuerworbenen superrute von andres für 79 pesos. Andres wählte fachbewusst den richtigen anglerspot und so warfen wir f(r)ischvergnüngt unsere köder aus, und siehe da nach kurzer zeit schon hängt etwas an schettys angel, ein brocken von einem fisch, mindestens 6 cm, alle messungen halfen nicht, das teil musste zurück in den see geführt werden...wir wussten damals noch nicht, dass dies der einzige fisch sein sollte, den wir von nahem sehen.

Doch an highlights soll es bei diesem trip nicht fehlen, andres hat beim motivierten abstellen seines rucksacks (mit blick auf die reichen forellenfänge) unseren apero - eine mucho flasche bier - in seinem rucksack versenkt. Und kurz darauf schon der nächste nervenkitzel, der köder von andres ist entweder an einem riesenwal, unterseeboot oder einfach an einem versunkenen baum verhangen, auf jeden fall müssen wir trotz gemeinsamen zerren, den ersten köder opfern...aber wir haben noch drei..... Abwechselnd schwingen wir unsere köder ins dunkle blau des see's und ziehen selten mal ein stück alge hoch, zwischenzeitlich hat auch eine zweite thunderforelle unseren zweiten köder gekostet.

Auch der einsetzende regen motiviert uns nur noch zusätzlich, bei schlechtem wetter beissen die viecher gemäss erfahrenen hochseeanglern eher besser. Und tatsächlich es beisst etwas riesiges an, schetty versucht das biest an land zu ziehen, doch der baum ist stärker, die kurz zuvor erworbenen edel-rute von andres bricht mit einem leichten knack und folgt dem feinen silk luftig leicht ins edle blau des see's . mit nur noch einer angelrute geht's nun erst richtig zur sache, wir wechseln den spot, auf dem steg mit sicht auf die parkranger zelebriert andres seine würfe mit der fischerrute...by the way wir brauchen eigentlich eine lizenz zum fischen, aber in der aufgeheizten anglerstimmung geht jegliches verantwortsungsbewusstsein verloren...die ranger schauen uns lächelnd zu. Nun ja auch die mutigen versuche auf dem pier bringen keinen erfolg, wir ziehen richtung flussmündung und fangen an die beilagen zu präparieren - andres immer noch höchstmotiviert, schmettert noch immer einen wurf nach dem anderen in den fischüberfluteten lago desierto, der mond steht schon am himmel und noch immer steht ein schatten auf dem pier und wenn sie nicht gestorben sind so angeln sie noch heute...naja es gab ein vegetarisches dinner zum abschluss...war auch ganz fein. Die bilanz des debakels am lago desierto - 4 köder + die ultraangle sowie eine flasche mucho bier von andres versenkt, dabei einen 6 cm brocken gefangen und freigelassen, sowie gemäss erzählung von andres, das antippen einer 4 kg forelle auf dem pier...immerhin funktioniert der fischerlatein noch....

Vom trekken

Unser trek im parque de los glaciares stand im spirit des patagonien windes, der wind kommt hier in verschiedenen varianten, von vorne von hinten, vom tal, vom berg, von unten, von oben, in wirblen, in böen, in lustigen seitlichen varianten, aber er ist immer stabil heftig und unlinear...

also perfekt zum zelten, vor allem wenn man ein marmot zelt mit kleinem boden und viel netz hat...schneeböen und sandstürmchem türmen so über nacht lustige gebilde neben den schlafsack, auf den kocher und neben die nase.

Der blick auf cerro torre und cerro fitz roy ist aber herrlich und lässt jeder spannende nacht mit flatternden zeltblachen vergessen. Aktuell gibt es auch viele einheimische und chilenen, die ihren weg im park suchen. Zeitweise sehr historisch oder interessant gekleidet, quälen sie sich mit sieben thermoschichten hoch oder springen flockig in short pants und bauchnabel-shirt über den gletscher (dies ist eher die brasilienfraktion) ein wundersames erscheinen ist jeweils die pausenplätze, während europäer, die deutschen, schweizer uns österreicher voraus, jeweils abstandnehmend einen platz am see oder auf der quiriligen gletschermoräne suchen, setzen sich die einheimischen harmonisch neben uns und sorgen so für lebendige stimmung an romantischen plätzen.

saludos anke&thomas