villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

holà chicos

zurück in puerto varas (wares) zeit für eine erfrischungskur der villa venus, wir hatten da einen zuvorkommenden garagisten mit dem vertrauenswürdigen namen omar angermeyer kennengelernt, da kann ja nichts schief gehen, haben wir uns gedacht. Und so wurde der blaue blitz frühmorgens den feinfrisierten mechanikern mit den frischgebügelten überhosen übergeben, kurz nach sonnenuntergang war die operation erfolgreich beendet, tempomässig gibt es also bei den jungs mit den schraubenziehern noch ein wenig potential.

Ohne vorherigen kostenvoranschlag - auf die postive aura der werkzeuge verlassend - haben wir uns dann gespannt zum zahlen aufgemacht. Alles wurde einzeln aufgeführt, check up, ölwechsel, keilriemen getauscht, vordere bremsen gewechselt und noch eine erloschene lampe vorne ersetzt....90'000 chilenische pesos, dass sind umgerechnet sFr. 180.00.

Aufgepimt gings nach puerto montt, wo wir von einem flotten städtchen überrascht wurden, unser weg führte aber direkt zum legendären fischmarkt angelmo, wohl früher von einem schweizer gegründet - angel mol! Die auswahl ist gross, von stacheligen seeigeln zu gummigen piroroco/epires weiter zu farbigen muschelvariationen und fröhlichen krebsen dazu glänzende fischen wie congrio (meeraal), sierra (?hügelkette) oder merluza (kabeljau). Dazu findet man im zweiten stock der markthalle einheimische fressschuppen, wo der jüngste fang aufgetischt wird.

Mit vollem bauch und kühlbox schuppsten wir uns dann auf die fähre richtung insel chiloe, auf der fahrt wird man natürlich von seelöwen und delphinen begleitet, villa venus war in der ersten reihe wie ein unterseeboot live dabei.

Auf der dem festland vorgelagerten grünen insel, wollten wir uns einerseits nochmals mit jörg und margit aus der steiermark treffen (die kommen also nicht aus wien - anm der redaktion) und dem bekannten unterwassermeeresbuffet fröhnen. Da unsere beiden reisekarrossen keinen platz für 4 gäste bieten, haben wir den grillabend landesüblich trotz friedlichen 4 grad celsius nach draussen verlegt; ein weiterer herrlicher abend mit vielen geschichten und amüsanten erlebnissen.

Interessanterweise war chiloe weit vor dem patagonischen festland von den spaniern berührt und blickt daher auf eine ausgedehnte geschichte inklusive der berühmten holzkirchen zurück. Das wetter war passend feucht für diese gegend und so erlebten wir auch einmal ein paar wolkige regnerische tage. Dies hat uns aber nicht davon abgehalten die einsamen strände an der wilden pazifikbucht zu erkunden, hier hämmert der pacifico ununterbrochen seine wogen aufs land und die starken ebben und flutstände verstärken das gefährliche tosen der brandung, so dass die übernachtung am strand zu einem fantastischen hörerlebnis wurde.

Wir staunten als wir unterwegs an einem supermercado "basel" vorbeihuschten, sofort auf die bremse und rein in den zauberladen. Der 75jährige dueno (besitzer) erklärte uns, dass vor vielen jahren mal ein backpacker aus basel für ein paar tage bei ihm gewohnt hat...edle geste dafür gibts ein; fc booosel mir sin immer für dih do!

In ancud gönnten wir uns abschliessend ein meeresgetieressen in einem vom garagenmenschen omar empfohlenen lokal, die auswahl auf der karte machte es uns nicht einfach und erst als wir die hälfte der menukarte frohlockend gespeist hatten, rollten wir uns zu einem fruchtigen digestiv in unsere villa. Die auswahl der delikatessen ist unglaublich, muscheln in allen formen und grössen (locos, guepas, almejas, cholgas, mejillones, etc.) dazu eine frisch an land gezogene centolla (königskrabbe) und einen taschenkrebs (sie nennten ihn zwar cancrejillito) in der grösse eines vw käfers, alle viecher kommen von einem herausragenden fischer aus irgendeiner ecke von der wilden insel.

Die wirtenfamilie hat uns zum abschluss noch zu einem drink an ihren tisch eingeladen, wo wir tolle gastfreundschaft erleben und etwas in das einfache leben auf chiloe blicken konnten, dazu gehören bei ihnen auch zwei behinderte kinder (von zwei), das eine blind das andere körperlich behindert. Uns ist schon seit dem ersten tag auf dem eiland aufgefallen, dass uns übermässig viele behinderte menschen begegnen, daher hätte es uns interessiert zu erfahren, ob es dazu einen erklärbaren grund gibt, aber die frage hätte irgendwie nicht zu dem schicken abend gepasst. So sind wir mit viel erlebten und doch ein paar offenen fragen von dieser mystischen insel mit ihren spannendenn bewohnern ob und unter meer abgezogen.

hasta la proxima
a&t