villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

holà chicos

Aus Medellin ist uns vorwiegend der Drogenbaron Escobar und seine Taten bekannt, die Stadt hat sich aber in den letzten Jahren zur Vorzeigemetropole von Kolumbien gemausert. Wir staunten über sauber gefegte Strassen, Strassenschilder, einem öffentlichem Verkehrsnetz mit Monorail und Gondelbahnen, die über die Barrios der Aermsten, Gescheiterten und Chancenlosen schweben und einer unglaublich entspannten Stimmung und Umgangsform der Menschen für eine Grossstadt mit 3 Millionen Einwohnern.

Wiederum über Zermatt Frank durften wir uns bei einer Familie im nördlichen Stadtteil Envigado einquartieren, Juan Pablo kümmerte sich als Guide 24 Stunden und mehr um uns und die ganze Familie inklusive den sieben schönen Schwestern, einer herzensguten Mami und einem sehr Gesprächs freudigen Papi unterhielten uns pausenlos. Jackson (nicht mit Michael verwandt), ein anderes Mitglied der Familie, nahm uns auf eine spezielle Stadtrundfahrt bis in die frühen Morgenstunden mit, er fährt jeweils an und betrunkene Mitbürger nach Hause, die bei einer Versicherung eine solchen Service inklusive haben. Wir halten den Daumen hoch und finden das eine hervorragende Idee, die unbedingt bei uns umgesetzt werden muss, die Fahrer verdienen dabei eher wenig, erhalten aber oft einen guten Batzen Trinkgeld oder nette Einladungen von angeschwippsten Ladies...hey Singles Meier, Schambeck, etc - that's it!

Nach Stunden durch Quartiere der Stadt, an den grössten Discotheken vorbei und bei mehreren Geschäftsanlässen an der Front, gönnte sich das Heimfahrteam morgens um fünf deftige Bugnoles (frittierte Teigknollen) und Milo (heisse Schockolade) am Auffangplatz der letzten nächtlichen Mohikaner.

Der nächste Nachmittag spülte uns plötzlich in die grossen Runde eines Geburtstagsfest, hier trafen wir auf einen sehr religiösen Familienast mit vier Pastoren, dem heute 62 jährigen Marathonkönig von Kolumbien (2.23.00!), einer Bardame aus der hippen Shots Bar im trendigen Poblado, diese war aber fehl am Platz, da es an diesem christlich angehauchten Fest keinen Tropfen Alkohol gab. Das Geburtstagskind selber, war eine unheimlich liebenswerte Frau, die leider vor kurzem erfahren hat, dass Sie an einem sehr schweren Krebs erkrankt ist, wir wünschen Ihr an dieser Stelle nur das Beste und hoffen, dass Sie mit Ihrer positiven Lebensart die Krankheit besiegt.

So fuhren wir, ein weiteres Mal überwältigt von der kolumbianischen Gastfreundschaft mit frischen Gedanken und gewaschenen Kleidern (Mama Juan Pablo hat zwei Tage lang gewaschen und die ganze Wohnung voll gehängt) zurück an den Lago Calima. Anke machte dort kurz vor Abflug auf die Insel San Andres noch eine unerwünschte Unterwassererfahrung, wurde dafür ehrenvoll von Juan Pablo Montoya (kein Witz der ex Formel 1 Typ surft dort) aus dem Wasser gefischt...
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