villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen
back in colombia: von providencia im paradies,
hola chicos
mit bier und chips für den wellengang bewaffnet - vor der überfahrt nach providencia.
Am "Wesdi" (Mittwoch) packten wir unsere Rucksäcke und bestiegen das völlig überladen "Fritshi"" (Frachtschiff) nach Pruvedenz (Providenica), praktisch alle Esswaren werden wöchentlich mit abgewrackten Kähnen auf das 6000 Einwohner zählenden Eiland geschippert. Wer Mut hat kann als Passagier für "Fucklemuni" (sehr wenig Geld) den 8 stündigen Horrortrip/90 Km alias The Storm (ohne George) mitmachen. Uns lief schon das "Indi" (Indiana Jones) Mundwasser zusammen bei der Vorfreude auf dieses Abenteuer, später lief dann erst mal ein Karton Harz aus, damit der Magen neben den wirklich fiesen Wellen - wir waren gefühlsmässig mehr in den Luft als im Wasser - noch zusätzlich gefordert werden konnte.
die schöne donna olga sollte uns und ihre ladung heil nach providencia verfrachten.
ui, die ist schon ganz schön vollgepackt - und wo schlafen wir???
Da sich im "Fuckshi" (Wrackkahn) die erfahrenen Raizas bereits die besten Ecken im vollgestopften Inneren geschnappt hatten, blieb für uns nur noch der harte Boden neben den Eierschachteln. Leider zollten auch diese professionell festgezurrten Kartons der stürmischen See Ihren Tribut und stürzten sich leichtfüssig synchron auf unseren Schlafplatz. Als die wuchtigen "Watamelo" (Wassermelonen) über uns zu zittern anfingen, zitterten wir mit und schliefen bis zum sehnsüchtig erwarteten Einlaufen im Hafen von Santa Isabel mit offenen wachsamen Augen und all Zeit bereit für einen Sprung aus der Gefahrenzone auf die umgekippten Eierschachteln.
zum sonnenaufgang sind wir heil in providencia angekommen - hat die unbefestigte eierfracht auch alles ganz überstanden?
das inselleben beginnt. das typische und fast einzige fortbewegungsmittel auf der insel - moto mit ihren frachten.
traditionelle behausung in providencia. mehr als 2 stöckig existiert nicht.
"Wilcumopruvedenz" jubelte der Hafeninspektor Tzu (George) und nahm gemächlich mit einem rostigen Kugelschreiber auf einem ausgefransten A4 Blatt unsere persönlichen Daten für die "Islesecuty" (Inselsicherheit) auf. Tzu machte uns darauf aufmerksam, dass wir uns bei Verlassen wieder abmelden müssen, wo und wie hat er uns aber verschwiegen.
traumhaus an traumhafter lage - unsere providenciabehausung.
die gehören konstant zum haus. putzfee, chantal, indra mit jose.
noch ruhe zum relaxen im haus - das geniessen wir doch in vollen zügen.
montainkrebs - geschützt werden aber trotzdem gegessen.
Auf der Suche nach einem Zeltplatz waren wir erfolglos, dafür fanden wir das schicke Haus von Indra am "Biz", unbewusst mieteten wir uns gleichzeitig live beim lebendigen Inselleben ein, da Indra überall bekannt und beliebt ist. Auf Pru ist das Raizaleben noch in Ordnung, es wimmelt nur so von "Astma" (Rastamen), "Fuckbigas" (rundlichen Inseldamen) und "Bebes" (Inselschönheiten), die Fortbewegung ist nur per eventuell stündlich auftauchenden "Pulibuz" (Bus) , "Mtotxi" (Mototaxi) oder zu Fuss möglich, Autostop funktioniert auch, falls mal eine der seltenen Karossen am Horizont der einzigen Inselstrasse auftaucht.
unser "mobick" und meister "tschetzi"
abendstimmung am bahia pueblo viejo.
Das kreolische Englisch scheint nur in einer Lautversion zu existieren (dies bitte auch beim Lesen "...." beachten), so wissen wir sofort wenn bei Indra, die übrigens 7 Jahre im Gefängnis war und daher unheimlich viel zu erzählen hat, mal wieder eine/r Ihren vielen Freundinnen/en auftaucht, dann wird heftig diskutiert und es fliegen die Fetzen, es klingt auf jeden Fall so, als springt jeder Moment der eine dem anderen an die Gurgel, aber "tasi" (that's it). So lernten wir bald die Gouverneurin Sophia kennen, später kommt der 85 Jährigen Schiffskapitän Fernando vorbei, er ist schon zusammen mit Fidel Castro und Che Guevara durch die Meere gesegelt und natürlich "Bima" (Big Mann), Anke's Lieblingsbesuch mit einer besonders voluminösen Stimme, vor allem am "Zil" (Mobilphone) in unmittelbarer Nähe von Ankes Liegestuhl.
bahia suroeste
fischreinung wird direkt im wasser vorgenommen.
noch untouristisch - wir sind meistens alleine an den weissen ellenlangen sandstränden.
Doch wir waren sowie so meistens unterwegs, bei Wanderungen im herrlich grünen Inneren zum Pico, beim fantastischen Schnorcheln mit den tollsten farbigen Korallen der vorgelagerten Insel Santa Catalina, mit dem Kajak auf dem türkisblauen Meer oder per "Mobick"" (Motorbike) auf der Umrundungsstrasse - immer begleitet von den anstrengend Spuren hinterlassenden "Sanfli" (Sandflies).
wanderung zum el pico - höchster punkt auf der insel mit 365 m.
durch den dschungel zum höhepunkt.
Der 6 Monate alter Haushund Piru entschied sich dann eines Tages uns auf die Wanderung nach Santa Catalina zu begleiten, Piru hat sich bis dahin vor allem mit Anschleppen von "Dedchi" (tote Hühner), angespülte Meeresbewohner oder sonstiger Mist vor unserer Türe ausgezeichnet, zur Abwechslung hat er dann unsere Schuhe und Socken verschleppt und als Trophäe Ankes Sandale zerfleischt. Auf dem kurzen Strassenabschnitt wurde uns dann schnell bewusst, das der mutige Piru noch nie ein Auto gesehen hat, beim Pier, der Pruvedenz mit Santcat (Santa Catalina) verbindet, blieb er jaulend zurück und imitierte einen Nervenzusammenbruch, bis Don Schetty den Vierbeiner auf den Arm nahm und von freundlichem Winseln begleitet über den Pier trug.
ausflug mit piru nach santa catalina - dort noch alle vereint.
auf santa catalina lässt es sich am besten "schnocki" (schnorcheln), die aktive unterwasserwelt ist dort noch unschlagbar!
auch auf dem land befinden sich farbenfreudige wesen.
Nach einem herrlichen Schnorchelgang (ohne Piru) durch die beeindruckende Unterwasserwelt mit "Barcu" (Barakudas), "Skid" (Squids), "Ocpu" (Octopus), "Kufiz" (Kofferfischen), "Manti" (Rochen) und "muzfiz" (vielen farbigen Korallenfischen) trafen wir am verlassenen Paradiesstrand auf die beiden gestrandeten Segler aus Florida, Andre und Ray. Zusammen sammelten wir die wild wachsenden süssen "Sugmangu" (Zuckermangos) und "Fullbelly" (grosse Mangos, daher Voller Bauch genannt), plötzlich bemerkten wir das unser vierbeiniger Freund fehlte, erschreckt über den Verlust machten wir uns auf die Suche, doch weit und breit kein Piru.
da sonst alles so teuer ist, begnügen wir uns mit den wildwachsenden mango's - einfach lecker.
nach heftiger pirusuche und schweissausbrüchen genehmigen wir uns mit dem amerikaner ray ein erfrischungsbierchen.
gerne doch machen wir frühstückhalt auf der selgelyacht von ray und andres während unserer kajakinselumrundungstour.
Wenigsten wussten wir, dass er den Pier nicht eigenpfotig überquert haben konnte, aber die Erleichterung war riesig als Piru nach zwei Stunden völlig durchnässt und aufgelöst hinter einem der typischen Häuser auftauchte. Auf dem Heimweg liessen wir und er uns nicht mehr aus den Augen und so schafften wir es wie Pikeldi und Frederic gemeinsam glücklich "Hum" (Heim).
schon fast einheimische tagesstellung angenommen.
caracols - die schnecke inkl. perle ist leider schon weg.
Indra erklärte uns, dass dies der erste Ausflug von Piru überhaupt war, der anschliessende Zweitage Hunde Dauerschlaf bestätigte diese Geschichte eindrucksvoll. Primo Fra (Frank) meinte zwar : "Tidugcahun" (This dog can hunt), was wir aber nach unseren Erfahrungen vor allem auf die Jagd nach Sandalen beziehen.
endlich wieder aufgetaucht - zerstörter piru nach seinem heftigen abenteuer.
die typischen inselbewohner - rastaman.
hasta la proxima
a&t
schetty/betschinger kochen voll im gange... hier lobsterspaghetti.
das ergebnis kann sich sehen lassen - 10 punkte.
Aufbruch: | 21.11.2009 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 15.04.2013 |
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien