villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen
vom norden chiles = santiago bis arica.: von stränden, seelöwen und jakobsmuscheln
Holà chicos
je weiter man dem weg nach norden folgt, umso trockener wird die landschaft, für uns ist diese wüstenregion aber eine herrliche abwechslung, immer wieder breiten sich einsame und unter der woche /ausserhalb der sommersaison unberührte strände aus. Leider erinnert aber der herumliegende müll daran, dass wir nicht die ersten fussstapfen in den feinen sand setzen...das ist manchmal wirklich eine leidige geschichte, die schönsten flecken, aber voller scherben, plastiksäcken und anderen grümpel.
die wüste lebt dank villa venus & team.
topmodel am bahia ingles.
Trotz verschiedenen müllhalden ist das meer aber blitzplank und frisch wie ein panache, darüber seglen vögel und im meer tummeln sich seelöwen, die sich scheinbar nicht an den resten der menschlichen zivilisation stören und dafür für den dezenten geruchlichen hintergrund sorgen.
das schild war das schönste am strand.
An der küste entdecken wir immer wieder kleine siedlungen, meistens fischer, die dort ihre beute aus dem blau ziehen und danach den frischen fisch an den nächsten märkten verkaufen. Zur zeit fangen die mutigsten netzbuben auch den mächtigen und leckeren albacorra (schwertfisch), der knabe wird bis zu 100 kg schwer und füttert locker mal eine ganze chilenische hochzeitsgesellschaft durch,dagegen erscheinen die erlegten imperators und haifische als aquariumgenossen.
feinste auswahl an schwimmenden essbaren kollegen.
anke und die schwertfische.
Freudig haben wir auch einen jakobsmuschelnjäger getroffen, der uns von seiner riffvisite ein paar der delikaten schaligen freunde verkauft hat...auf dem grill mit parmesan, koriander und olivenöl einfach ein gedicht.
jakobsmuscheln (ostiones) knacken, dann backen.
...hmmmm dann fertig und reinspachteln.
3 meter wellen knallen an die schutzfelsen.
Kurz aufeinander durften wir zwei fantastische jubliäen feiern, ein halbes jahr auf reise ab abflug und villa venus mit 20'000 sorgenfreien kilometern. Mit champagner und hosianagesängen haben wir mitten in der wüste für ein bisschen abwechslung und erstaunte mienen bei den anderen fahreren gesorgt.
halbjahrstellplatz am playa refugio - pan y azucar.
Der nationalpark mit dem sympatischen namen pay y azucar hat uns dann für einen besuch angelockt, wir wurden mit weiteren einsamen stränden, endemischen füchsen und kakteen in allen formen belohnt.
Die weiteren kleinen ortschaften hiessen verdächtig, flamenco und portofino (nein urdas es gab keine flasche jack daniels zum sonderpreis),die deliziösen namen waren aber den barakckensiedlungen nicht ganz gewachsen.
fakiranfall.
füchse kakteen und sand, sonst nichts.
slalom im kateenwald.
Antofogasta wiederum überraschte uns positiv, die zweitgrösste stadt in chile ist ein lebendiger fleck, wo wegen den hohen verdiensten der minenarbeiter und der unfruchtbaren umgebung die preise grundsätzlich etwas höher sind, dafür sah ich da das erste vollgeklebte paninialbum...herzklopfen beim umblättern. es regnet hier nie - fast nie wie wir auf dem weg dahin gelernt haben, denn wenn es mal runtergiesst, wird das hier zur katastrophe, da die anliegenden mystischen berge dann fröhlich schlammlawinen ins tal donnern lassen. Die strasse war glücklicherweise just wieder geöffnet worden, nachdem dort ein paar fahrzeuge mit insassen für ein paar tage unfreiwillige ferien verbringen durften.
regen bringt nicht immer segen - strasse wieder offen!
antofogasta - plaza colon (kolumbus in ehren).
fischmarkt in antofogasta mit kunden ohne geld...
Die küste wird nun etwas felsig möwennistfreundlich und dann taucht es auf - das monument national la portada, ein steiler felsbogen inmitten des meeres, das scheinbar meistfotographierte denkmal an der nordküste und gleichzeitig der grösste vogelscheissplatz mit aussicht, haben selten so viel gefieder auf einem fleck gesehen.
monumento national la portada - das schwarze oben sind alles vögel.
die zwei grössten vögel.
Ein paar kilometer nördlich empfängt uns mejillones, klingt ja romantisch ist es aber nicht, das industriegetöse am meer verscheucht uns schnurrstracks weiter in den norden und siehe da, vielleicht zwanzig meilen weiter erstreckt sich der traumstrand mit einer sagenhaften tierwelt, hier verbringen wir tag und nacht mit möwengekreische, seelöwenrülpsen, pelikansegeln und kormorantauchen - grandios!
playa grande bei mejillones.
anke in seelöwenaussichtspostenposition.
der bart wächst noch...selbst mit 40!
Viele fragen uns, wie es sich so anfühlt nach so vielen tagen gemeinsamer reise - heimweh, nein - langeweile, far away - eintönig, nicht im geringsten - spannend, mega - harmonie, perfekt.
doch wir denken am besten können wir unsere gefühle vielleicht so beschreiben : ein einsamer strand bei sonnenuntergang, möwen kreischen und steigen vor uns in die luft, dazu das rauschen der meeresbrandung, der mond löst die sonne ab und erhellt neben unserem lagerfeuer im sand als einziges licht unseren einsamen wilden campingsite am endlosen beach.
Der marktfrische congrio (meeraal) wartet schon sehnsüchtig auf seine grillsession und die beilagen schmorren knackig in der glut. Nach einer nacht mit herrlichem welleneinschlafen, weckt uns am morgen eine auf den felsen eingeflogene kormoranenherde, eine art die wir noch nie gesehen haben, als ritual trinken wir zum aufstehen zuerst einen frischgebrühten kaffee und beobachten die pelikane, wie sie sich im sturzflug ins wasser stürzen und fische fangen.
kormoranschwarm relaxt gelandet, kurz darauf gehetzt davon.
Anschliessend melden sich die seelöwen von ihrem heimatfelsen, die tausenden von kromorane haben ihnen den platz weggeschnappt, dann wie auf komando fliegen die flinken fischräuber plötzlich gegen den horizont richtung süden los, aus der gesamten bucht lösen sich ganzen kolonien, über eine stunde flattern die schwarzweissen tiere an uns vorbei, es müssen wohl gegen die 50'000 gewesen sein - einfach einmalig...diese momente brauchen keine worte, es sind einfach die kleinen und grossen wunder während unserer reise und solange wir diese so intensiv wahrnehmen, wissen wir das hinter der nächsten ecke eine neue ueberraschung auf uns wartet.
In diesem sinne, hasta la proxima
a&
ja es geht uns wunderbargrandiosherrlichenstpannt!
Aufbruch: | 21.11.2009 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 15.04.2013 |
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