villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen
von peru und seinen menschen.: von schluchten, cusco und platten reifen.
Holà chicos
...das alpaca ist schon davon gehüpft...
nachdem die mehrköpfige alpacafamilie fröhlich der villa venus zum abschied gewunken hatte, fanden wir uns im canon del colca wieder, hier wirft sich die schlucht tief in den fluss, man spricht vom tiefsten canon der welt. In den steilen wänden bewirtschaften die mutigen bauern terrassenförmige felder, dazwischen finden sich kleine dörfer auf deren plaza die bewohner zusammensitzen und die antike kirche natürlich immer den besten platz angeboten bekommt.
iglesia yanque.
vulkan ambato glänzt durchs tal.
Ein weiteres highlight dieses dramatischen tals sind die riesigen condore, die einem knapp über den kopf flattern. Beim cruz del condor ist dieses naturschauspiel am eindruckvollsten, sobald die thermik passt, cruisen die riesenflügler der schlucht entlang und segeln so über die zahlreichen staunenden touristen. Für uns ist es jedesmal ein riesiges erlebnis, wenn menschen egal aus welcher ecke der welt tiere beobachten und dabei einfach still und ruhig sind, schön zu sehen wie pacha mama uns verbindet und staunen lässt.
mirador cruz del condor - frühmorgens just us!
...und er natürlich...
letzte kurven nach cabanconde.
Natürlich waren wir beide heiss interessiert, was sich denn so unten im tiefen tal abspielt, planschen da die dinosaurier im fluss oder beissen vielleicht sogar die forellen freiwillig an unserer legendären angelroute.
der abstieg beginnt.
noch fit und munter - beine relaxt.
tief ins tal - die waden jubeln.
Nach einem mehrstündigen trek hinunter ins dunkle tal, erwartet uns aber eine fantastische oase mit grünen wiesen, plamen und kleinen aus dem fluss abgelenkten wasserpools zum abkühlen.
Sommerfeeling pur!
in der ersten reihe - ausnahmsweise mit dem zelt - pablito's paradise in oasis sangalle (hopp sangalle, der schüpp hebt d'balle)
...fast wie ferien auf den malediven...
Eine weitere wanderung führt uns zu den einsamen, an den fels geklammerten dörfern, wo tüchtigen bauern ackern, kinder spielen und hunde neben cochinilla läusen dösen. der transport für den täglichen gebrauch erledigen mullas (maultiere) über die steilen, engen pfade in und aus der schlucht. Wir werden zu einem glas chica (maisbier) eingeladen, das lecker schmeckt aber vermutlich auch unser verdauungssystem frisieren wird.
der erste chica im canondorf malata 3330 m.
nicht verwechseln - etwas ist zum essen, das andere zum anziehen.
blick zurück auf malata.
Am späteren nachmittag rüsten wir uns quietschfidel zum aufstieg, den wir zeit- und wassertechnisch etwas falsch kalkulieren, so ist der erste durstige blick bei sonnenuntergang auf dörfchen cabanaconde eine frohlockung.
wie gewinnt man schon wieder wasser aus dem kaktus?
die mullas sind auch durstig.
auch dieser kaktus sträubt sich gegen wasserlassen.
back on top.
Da wir nicht der touristischen hauptstrecke folgen wollen, machen wir uns über eine holprige gebirgsstrasse auf den weg richtung cusco.
bizarre felsen bei chichas.
Mit der heissen tasse kaffee in der hand entdeckt der obermechaniker schetty zu morgendlicher stunde mit grossen bestürzung eine platten reifen. Tatsächlich würden wir einen reifenwechsel in formeleinsrekordzeit realisieren, wenn das ersatzrad nicht inkagoldschatzmässig verbarrikadiert wäre. Stolz klopfen wir uns auf die mechanikerschultern und machen uns auf den weg zu einem vulcanizador (reifenmenschen). Wir können von glück sprechen, dass wir unterwegs nicht vom eigenen rad überholt werden, denn während der fahrt hat sich der untreue erstatzfelgen fast komplett von den seriösen schrauben gelöst und dabei die unkooperative felge in eine jean-tanguely ähnliche komposition verwandelt.
Hier wird der reifen noch mit einer hacke aus dem felgen geklopft und ein paar minuten später sind wir vollbereift wieder auf der strecke.
reifen erfolgreich geflickt - comodoro-village-team.
die alpacas winken dem mechaniker team.
glasklare lagunen auf über 4400 meter.
Der künstlerische felgen braucht aber eine torneria (schweisser), den finden wir im eher hässlichen espinar, dort schweisen pedro und seine amigos unsere ersatzfelge über meherer stunden wieder in eine faire form. Die rechnung für diese explizite aufgabe könnten wir dann unter dem kapitel gringo a pagar ablegen, doch nach zähen verhandlungen kommen wir in die nähe eines einheimischen preis.
geschweisst wird ohne maske - die augen erinnern daher an ka vom dschungelbuch.
hier ein gutes beispiel einer der hundert hutmodellen - jedes dorf (hier ratchi) hat seinen style.
Die nacht verbringen wir in einem lustigen 24 stunden parking, wo wir spontan für den nächsten tag zum peruanischen frühstück (käse und kartoffeln) auf der ausserhalb platzierten estancia der parkplatzfamilie eingeladen werden.
papas y queso - tradionelles desayuno auf der erstancia.
senora flores 75 jahre fit, munter, spontan und unterhaltend.
Die 75 jährige oma entscheidet sich kurzerhand, dass sie uns auf cusco begleiten will, so laden wir oma, 100 kg kartoffeln und eine geheimnisvolle riesige plastiktasche in unseren wohnraum.
hier liegen die papas noch traditionell unter den pajadas...bald auf unserer villa venus showbühne.
die alten gemäuer der inkas blicken auf die souvenirshops der gegenwart.
Die fahrt führt an tollen inka-ruinen vorbei ins heilige tal und schlussendlich nach cusco, die oma ist aktiv bei unsren stops dabei und hält uns unterwegs mit immer falschen routentips, interessanten geschichten und geschmacklichen überraschungen wach. So sind wir froh, als wir die rüstige dame nach 7 stunden in cusco aus unseren bus ausladen können, nun wissen wir auch was in dem sack war, denn eine zarte blutspur folgt einem halben obeja (schaf) und ziert unseren parketboden.
herrliche inka ruinen bei kanamarqua (by the way gratis)
eine der höchsten lagunen der welt bei sancillo - 4600 meter.
Cusco ist tatsächlich eine attraktive kolonialstadt mit vielen alten gebäuden, die auf und mit den resten der inka-mauern erbaut wurden. Das zentrum quillt zwar über von tourizeugs und die kärtchenverteiler erinnern an die kanarischen inseln, doch trotzdem kann die siedlung ihre mystik und schönheit behalten. Während unserem stadtrundgang treffen wir auf wenig begnadete sänger, quirllige tänzer und farbige prozessionen, das grosse inti raymi (sonnenfest) steht vor der türe.
viva cusco!
fantastische gassen, tolle kolonialbauten, oft wurden die häuser auf den alten steinblöcken der inkas aufgebaut.
konzert auf sant blas.
unser edles souvenir von cusco - eine waschechte peru-einkaufstasche für 1 nuevo sol!
In der umgebung cusco's finden sich viele inkastätte, kirchen und museen, doch die eintritte für diese attraktionen sind für uns in keinem verhältnis zu den täglichen lebenskosten, so schmuggeln wir uns entweder als hochzeitsgäste, aktive jogger oder prozessionsteilnehmer rein, den rest lassen wir guten gewissens aus und schauen uns die alten gemäuer von aussen an. Dafür leisten wir uns auf dem markt eine alpacahaxe und werfen diese abends fröhlich auf den rost, der sympatische vincent aus frankreich und die seit zehn jahren reisenden rentner dieter&dagmar leisten uns an lagerfeuer wärmende gesellschaft in dieser eiskalten nacht.
cusco - plaza de armas - iglesia de la compania jesus.
prozession zu corpus christi - hier san pedro auf dem weg zu seiner heimatkirche - das teil wiegt tonnen...
ruinen auf den hügeln cuscos - saqusaywaman. unglaublich, die massiven verarbeiteten steinblöcke.
hasta la proxima!
a&t
saqusaywaman oder auf schweizerdeutschenglisch sechsiwumen.
Aufbruch: | 21.11.2009 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 15.04.2013 |
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien