villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen
von tierra del fuego argentino.: tierra del fuego zum zweiten
holà chicos
der wind gewinnt nicht immer...
die tierrafueguaner trotzen den eher schwierigen lebensumstände das beste ab - ständiger heftiger wind, täglicher regen und rauer see, halten sie nicht davon ab mit kurzer hose und t-shirt bei 10 grad eine assado zu zelebrieren, während sich unsereins mit mütze und 3 lagigem zwiebelsysthem im windschatten verkriecht. vielleicht liegt es an der richtigen menge feinstem malbec und der dazugehörigen centolla - krabbe protion mit sehr viel eiweiss. zudem werden an strandnähe steinähnliche strukturen aus dem fels gelöst, diese bestehen aus einer gummimässigen material, wo sich dabei eingeschlossen eine peperoniähnliche masse verbirgt. genossen wird sie entweder roh (salzig u. auch sehr eiweisshaltig) oder in einem eintopf (der noch getestet werden muss).
alessia, benjamin und anke beim raico pflücken
hartes leben am fin del mundo
on the road again
an diesen interessanten bewohnen haben wir östlich von ushuaia die küste abgefahren und wiederum wunderschöne plätze zum sein gefunden, u. a. auch die estancia haberton, die erste estancia auf tierra del fuego im 19. jahrhundert, wo heute leckeren kaffee, heisse schocki und selbstgemachte keckse serviert wird. damals hat sich eine engl. familie völlig einsam in dieser region eingerichtet und zusammen friedlich mit den indianer gelebt - ein toller platz.
estancia haberton - jeff bridge 1870
schafeschären auf estancia india - good old times
wildes campieren vom feinsten
schlussendlich haben wir es nach ushuaia geschafft, wo das thema fin del mundo marketingtechnisch froh, aber noch immer symphatisch genutzt wird. unsere anfänglichen gelüste auf eine eisbrecher - antarktika - tour wurden dann - trotz wirtschaftskrise und dementsprechende günstige ticketpreise - in die brandung gespült. usd 4000.00 sind immer noch ein deftiger (eis)glotz. so bestiegen wir dafür den glacier material im unmittelbaren hinterland von usu und amüsierten uns über die besucher aus der hauptstadt /buenos aires, die sich mit sack u. pack, grosseltern und abenteuerlichen ausrüstung auf dem altertümlichen sessellift, sowie die anschliessende "hochgebirgsexpedition" getrauen. der ausblick von oben ist edel, usuhaia im klaren patagonienlicht mit seinem gebirgigen schneebedeckten hinterland, der mystische beagle chanel und das gefühl am fin del mundo zu sein, bringt spezielle momente. wir freuen uns auf die kommenden tage im nat. park tierra del fuego, wo wir wiederrum versuchen in einer strategischen nachtaktion die entrance-fees zu umgehen.
usuaia von glaciar martial
sandkrebse warten auf ankes füsse
isla navarino y beagle chanel
delphine in der bahia...keine fotomontage
unterwegs trafen wir freudig auf luisa und tobi aus iserlohn, die wir in buenos aires bei der verzollungs-tortur getroffen haben und so sind wir zusammen zur späten stunde auf leisen reifen an schlafenden parkrangers vorbei in den dunklen park geschlichen...mehr dazu im verlauf der geschichte. bei den wunderschönen wanderungen im park begegnen einem - neben den immer noch hochsommerlich gekleideten usuaianern - wilde pferde, biber, diverse vögel, kormorane und magellan füchse, eine deftige fuchsart, die schon eher einem bissigen schäferhund als einem unserer kleinen einheimischen füchsen gleicht. schon die gebrüder grimm haben herausgefunden, dass füchse schlau sind und die argentinischen kolosse stehen diesem feinen charakterzug nicht nach. sie haben sich auf die unwissenden ausländischen campingfreunde spezialisiert und rücken mit dem morgendlichen aufklappen des tisches ohne scheu und mit frisch gekämmtem fell in die nähe von möglichem futter - sprich unserem essen...dazu hüpft ein übermotivierter hase entspannt über den zeltplatz...naja die füchse fressen ja jetzt keine zähen klopfer mehr.
mit tobi und lui auf pampa alta
fressen zum glück keine zeltstangen und campervans
die ruta 3 ist zu ende, unser abendteuer noch lange nicht
die besteigung des monte guanaco war dann wortwörtlich der höhepunkt, 965 meter klingen ja eher nach einem hügeltrip, aber vom meeresspiegel aus zwickt der eine oder andere höhenmeter an der wade, zudem sinkt man teilweise knöcheltief in marmeladeähnlichen morast ein, kneippbad umsonst. wir waren bereits früh aus den federn gesprungen, da unsere zeitweilige nachbarin im niegelnagelneuen austria-vw-camper mit toller austriaflagge, bereits um halb acht den zustand der verkackten toilette bildhübsch und detailliert beschrieben hat - herrlich so aufzuwachen - natürlich jauchzten wir gefreut, als sie uns auf der begeisternden hochgebirgstour entgegenkam. wiederum überraschend gelkleidet waren die einheimischen mitwanderer, mit hotpants, t-shirt v ausschnitt und tewa-sandalen trotzen sie den fiesen wegbeschaffenheiten und das alles ohne gänsehaut...wahnsinn.
der dramatische gipfel von monte guanaco mit rio pipo (heisst wirklich so)
gipfelglück auf 965 meter
das ende der welt zu füssen...
nach ein paar wirklich tollen konvoitagen verliessen uns tobi und lui richtung norden, wir blieben noch die nacht zuviel...am morgen vom geruch unserer abendlichen pastaparty angelockt, steht stramm und föhnfrisiert eine überuniformierte parkrangerin vor uns - nein wir haben kein ticket, ist weggeflogen auf mount guanaco, ja wir sind bereits mehr als die erlaubten 48 stunden im park, haben die zeit ab so viel schönheit vergessen...unsere karten liegen verdammt schlecht, mit ergebendem hundeblick versprechen wir mit geschwellter brust, den eintritt bei der ausfahrt an der kasse nachzuzahlen, die angaben der villa venus und bewohner werden per funk an die strengen eingangsbarrierenbewacher mitgeteilt...so ein pech auch, als wir der ausgangsbarriere begegnen, versperrt ein grosser bus die sicht und alle parkranger/innen sind im schuss, da wollen wir doch nicht stören....
a&t
essbare baumpilze...eher neutraler gummigeschmack
cacherol auf dem präsentierteller
die schlauen füchse von der magellanstrasse
Aufbruch: | 21.11.2009 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 15.04.2013 |
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