villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

hola chicos

Nach einem Besuch in der Bodega Lugano zählt der Villa Venus Weinkeller nun 18 Flaschen und gehört mit seiner Auswahl wohl zu den edelsten der Wohnmobilreisegeschichte, zudem sind alle Kisten bis in die letzte Ecke vollgestopft, gebremst wird seither zart und fein.

Nichts desto Trotz sind wir wieder am Meer, sinngemäss hiess uns die erste Ortschaft mit dem Namen Atlantida willkommen, natürlich hechteten wir mit einem radi(k)alen Hüpfer in den 22 Grad warmen, kristallklaren Atlantik, dessen Küste wir nun - mit wenigen Ausnahmen - für die nächsten Monate folgen werden.

Obwohl die weiteren Siedlungen Solis und Piriapolis hiessen, gab es kein Ouzo oder Giros, der Ort nennt sich schlicht nach seinem innovativen Planer und Erbauer Francisco Piria. Wir waren echt überrascht von der Qualität der Strände und dem wunderschönen Meer, jetzt am Ende der quirligen Hauptsaison erkämpft man sich die besten Stellplätze leicht gegen einige Möwen, Reiher, Krebse und ja tatsächlich Taranteln.

Gegen den späteren Nachmittag kommen einige Angler, die jedoch ebenfalls vorwiegend Bier trinken anstatt etwas fangen, zudem kreuzen ein paar Liebeshungrige auf. Die Dame trudeln fröhlich zum Strand, während der Chico das vielseitige Beach Equipment in mehreren Fussmärschen zum Playa transportiert.

Interessante Szenen ergeben sich, wenn bei der Anfahrt die alte Schrottkiste im Sand steckenbleibt, die Chicas entfernen sich mit einem Lächeln und rekeln sich am Strand, die Männer und wir (zum grossen Entsetzen der Machos inklusive Anke) buddeln die Rostkarre aus und schieben sie mit Hilfe von Villa "Dynamit" Venus zurück auf den Teer, ja das Macho Leben ist nicht immer einfach!

Uruguay ist so entspannt und friedlich, dass wir uns plötzlich wie in den Ferien fühlen, unbekümmert kann man Türen offen und Utensilien am Badeplatz liegen lassen, zu legere ist jedoch ebenfalls nicht der Hit, bei einer nächtlichen Messung legen wir unsere Suunto Uhr aufs Dach und vergessen diese inklusive der Temperatur. Irgendwann auf der Fahrt nach Punta del Este schwebt sie von dannen und misst nun irgendwo am Strassenrand herzlich vor sich weiter...Telaviv sagen wir dazu und fahren ein in den exklusiven Nobelort!

Glitzernde Wolkenkratzer schrauben sich unmittelbar hinter der Strandpromenade in den Himmel, dazwischen schmücken schicke Bars, Restaurants und Hotels inklusive Casino die Küstenlinie. Im Meer glänzen schnittige Yachten, frisch gebohnerte Segelboote dazu taucht selten mal ein luxuriöser Seehund zwischen den Bojen auf. Doch Shakira will sich weder bei einer Pier Jogging Runde zu dem berühmten Wahrzeichen la mano (die Hand) zeigen, noch kommt sie bei einem nächtlichen Sturm angeflogen. Dafür schwirren Sandkörner und Steine durch die Luft, so dass sich Crocodile Schetty mutig diesem Unwetter stellen muss und Villa Venus nach einer Fahrt durch kniehoch überschwemmte Strassen sicher hinter einem Edelbunker im Windschatten verstecken kann.

Der immer wieder spannenden Besuch beim Gasmenschen zum Rechargen unserer Chile Gasflasche wird zum Kindergeburtstag, an unseren staunenden Augen vorbei, schleppt er unseren heilige Küchenessenz in sein Lager und füllt sie mit einem Augenzwinkern auf, Chile und Uruguay haben also nicht nur die Drogenhunde gemeinsam. Der Besuch im Supermercado verdeutlicht uns nochmals das wir uns in Punta del Este befinden, ein halbes Kilo Brot und vier "Gipfeli" SFr. 6.50, was lacostet die Welt schon, wenn man sich in der Prominenz bewegen darf?

Auf dem Weg nach Jose Ignacio übertreffen sich die Villen am Strassenrand in Design und Grösse, sobald wir Jemanden im Garten entdecken, winken wir heftig, aber eingeladen wurden wir bisher trotzdem noch nicht. Wie wir später erfahren, handelt es sich bei den Anwesenden fast immer um Hausangestellten, die Besitzer aus Argentinien und Brasilien sind meisten schon wieder zurück im Heimatland, wir winken aber weiter...

Dann sehen wir sie, zuerst als kleine Schatten, dann immer deutlicher, über der Laguna Garzon schweben Kites am Himmel, wir schummeln uns sofort unter die Szene und packen unsere Sachen aus, als Schetty aufs Brett steigt, bläst aber nur noch ein scheues Lüftchen und vertreibt die Freude auf Gischt und Tempo. Wir quartieren uns mit der Villa Venus am feinsten Punkt der Lagune ein und warten auf das die Windgötter Mitleid haben.

Und tatsächlich nach einem Tag Badetuch nagen, bilden sich die heiss erwarteten weissen Kronen auf dem See und es geht ab bis die Finnen glühen (nicht die aus Finnland sondern die unterm Brett) und unsere Arme ausgepumpt sind. Der nächste Tag bringt sogar die ultimative Windrichtung, wo man sich auf der gesamten Lagune austoben kann. Max aus Barcelona ist weniger froh, er kommt immer dann, wenn der Wind zusammen bricht oder sich noch nicht aufgebaut hat, für alle anderen ist er aber neben der Internetseite Windguru, der perfekte Windmesser.

Nun hoffen wir alle auf Morgen und das Max auch mal kann, im Notfall würden wir sogar verzichten, damit sich unsere Waden von Sonnenbrand und Muskelkater wieder erholen können. Mehr von Max und Wind beim nächsten Mal.

Hasta la proxima!
a&t