villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

holà chicos

Die letzten Tage auf südamerikanischem Boden waren geprägt von Pack- und Putzorgien, gefolgt von einer Kinonacht auf dem Lufthansa-Miniscreen und einer Saftschuppse mit Wadenkrämpfen nach Anschleppen von Wein für die Sitze 36A und 36B.
Die vorherige Gepäck-Drogenkontrolle in Quito (Der Name Schetty wurde dabei speziell ausgewählt) entpuppte sich mehr als lustiges Plauderstündchen mit der zuerst grimmig dreinschauenden Trafico de drogas Bande.

Bei der Landung in Frankfurt zog es uns kurzerhand den Magen zusammen - zurück in Europa - einer von vielen sehr emotionellen Momenten in den kommenden sechs Wochen auf heimischem Boden.
Das im Rucksack vergessene Taschenmesser konnten wir in Quito sowie in Bogota mit erfinderischen Tricks durch die Zollkontrollen schmuggeln, doch in Frankfurt wurden andere Geschütze aufgefahren und wir mussten uns traurig von unserem treuen Pick-Nick Kollegen auf allen Fährten der Welt verabschieden.

Durch den Taschenmessertrick verpassten wir in Frankfurt den Anschluss nach Basel und mussten zur Ueberbrückung eine Flasche Henkell Trocken köpfen...auch dies sollte ein Zeichen für die kommenden Wochen sein. Später aber Gesund und Munter umkurvten wir frech die Schweizer Zöllner und wurden herzlichst von Iris und Rumpel in Empfang genommen, natürlich mit einer Flasche Freixenet...

Nun bahnte sich ein Höhepunkt an, denn unsere Eltern wussten vom Abstecher ins Heimatland gar nichts, leise schlichen wir uns an, Anton und Ulla trauten Ihren Augen nicht, es vergingen ein paar Sekunden bis Sie sich bewusst waren, wer hier vor Ihnen steht. Ein unheimlicher schöner, emotioneller Moment, den hier zu Beschreiben ist schlicht unmöglich.
Die Nacht verbrachten wir bei Rumpels (was ja zwischenzeitlich so geschrieben werden darf) mit einem feinen Fleischfondue, Wein und Geschichten bis in den frühen Morgen...auch das ein klares Indiz für die kommenden Tage.

Ein fantastischer Moment bei der Hochzeit von Murielle und Mischu, beim Eintreffen im Schloss Schadau in Thun strahlt die Sonne vom Himmel, der Thunersee leuchtet grünblau und dahinter erheben sich die weissen Schneeriesen über dem See - die Schweiz ist einfach wunderschön!

In Stuttgart klingelte der erfundene Postbote an der Haustüre, so dass wir unangekündigt ins Haus von Anke's Eltern eintreten können. Was folgte war eine komplett sprach- und bewegungslose Helga, die erst Minuten danach aus Ihrer Lethargie erwachte. Etwas später traf Jürgen ein und die Emotionen war ein weiteres Mal einfach nur Unbeschreiblich.

Unsere Tour de Suisse/Deutschland führte uns nach Beinwil am See, wo wir während eines feuchtfröhlichen Abends zusammen mit Fritz, Ernst und Rosmarie auf ein weiteres Jahr Untermiete anstiessen. Am nächsten Tag überraschte uns ein Schneesturm auf dem Weg ins Emmental, wo uns die frischvermählten Murielle und Mischu inklusive Nando mit Raclette und vielen Geschichten in Ihrem heimeligen Stöckli verwöhnten.

Die Fahrt nach Zermatt war wie eine Anreihung von Postkarten, hier das verschneite Emmental, da die Voralpen und Seen im Winterzauber, darauf spuckte uns der Lötschbergtunnel im weissen Wallis aus, auch hier Berggipfel, tiefe Täler, vereiste Wasserfälle - Traumhaft.

Mehr Heimat im nächsten Kapitel.

Hasta la proxima
a&t