villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Holà chicos

Da seit Monaten mal wieder ein funktionierender Ofen zur Verfügung stand, war Ankes Ofenkochkunst nicht mehr zurückzuhalten. Sofort wurde energisch Mehl, Wasser, Olivenöl und Hefe gemischt und der heilige heisse Bruder angefeuert.

Als Miriam auf einen kurzen Besuch in Ihre/unsere Hütte blickte, war Anke wild am Teig herum werfen. Angezogen von der Pizzamania gesellte sich unsere Gastmutter als unerfahrene Pizzaiola motiviert dazu und lernte schnell. Die fleissigen Damen erzeugten Pizza Teig im Akkord, Schettys Aufgabe war die verschiedenen Kreationen zu würdigen und zu mampfen...

Dann wurde es Montag, beim früh morgendlichen jungfräulichen Aufstehen dachte noch niemand an einen Black Monday! Es war CheckUpDay, dazu brachten wir zum positiven Anfang des Tages die Villa Venus in Victors Garage um die Ecke.

Wir unsererseits strebten zusammen mit Miriam zu Ihrem Hauszahnarzt in der Clinica Santa Maria, heute wissen wir, dass es dort tatsächlich eine Heilige geben muss, damit man das Etablissement wieder Leben verlassen kann.
Nun eigentlich hätten wir unseren Rückzug schon in den ersten Momenten der zahnärztlichen Zelebration antreten müssen. Hernandez kam nämlich direkt vom Treppenschruppen in seine rustikale Praxis geschlüpft. Ohne Hände waschen, Handschuhe oder ähnliche moderne Luxusobjekte fing er freudig an in unseren Zähnen herum zu fummeln.

Ganz ehrlich hatten wir schon ein mulmiges Gefühl, aber wenn Miriam bei Hernandez Ihr "damit ich noch morgen kräftig zubeissen kann" Gebiss zum Service bringt, kann man ja nichts viel falsch machen. Die beiden kleinen Löcher von Anke waren zügig zugepflastert, so das Don Schetty den vielumworbenen Platz auf dem antiken Zahnarztstuhl erhaschen konnte.
Die geplante lustige Kontrolle mit ein bisschen Zahnsteinentfernen und tschüss mutierte unter der Regie von Hernandez flott zu einer Tortur. Zum grossen Schock wurden im Schlund 5 Löcher gefunden (die tatsächlich auch existierten), Hernandez meinte trocken, kein Problem die porzellanisieren wir spontan ohne Betäubung zu, was er dann auch mit seinen Museums mässigen schnatternden Geräten schnurrstracks umsetzte.

Nun nach mehreren Besuchen bei einem anderen Dentista wissen wir, dass in Ecuador unglaublicher weise auch Plastikhandschuhe existieren, dass es Zahnarztstühle gibt, wo mehr als ein rostiger Bohrer dranhängt, dass man 5 Löcher nicht auf einmal und ohne Spritze flickt, dass man auch weniger als 2 cm Porzellan auf die Zähne schmieren kann, damit sich beim Beissen Unter und Oberkiefer auch tatsächlich treffen können und vor allem dass man die Zähne vor dem Zuzementieren zuerst über ein, zwei Tage reinigen und kurieren muss.

Ach ja übrigens hat er uns auch noch mit einer horrenden Rechnung abgezockt und eine von den Schetty-Blomben ist bereits wieder fröhlich heraus gehüpft, der neue Dentista versucht nun beim 40 jährigen Mann zu retten, was zu retten ist. Es sind aber noch weitere schmerzvolle Besuche und Nachwehen bis zu 3 Wochen einkalkuliert. Nein wir gehen bei Hernandez lieber nicht mehr vorbei, sonst bohre ich bei Ihm wohl woanders herum...

Doch zurück zum Positiven, Villa Venus ist Topfit, sie glänzt nach Lavadura und mit zwei neuen frechen Reifen und braust entzückt über den Pflaster.

So erreichten wir das vermisste Meer an der Grenze zu Kolumbien, dazu die herrliche Küste und die pechschwarzen Afro-Ekuadorianischen Einwohner, ist schon spannend plötzlich fühlt man sich wie in Afrika. Diese afrikanischen Gemeinden greifen auf die Spanische Kolonialzeit zurück, wo die Invasoren Massen von afrikanischen Sklaven als Arbeiter einschleppten.

Es gab Zeiten, da waren die Schwarzen gegenüber den Indigenen in gewissen Gebieten in der Ueberzahl, nur das die Sklaven noch härter behandelt wurden und oft nicht lange in den neuen Welt überlebten. Die heutigen schwarzen Comunitade zeugen noch immer von afrikanischer Kultur, Gebräuchen und vor allem dem typisch afrikanischen Körperbau, welcher die indigene Bevölkerung und Mestizen in Grösse, Muskelaufbau und weiblichen Rundungen (vor allem am Po) locker übertrumpft.

An jeder Ecke gibt es einsame Sandstrände und der wellige Pazifik liefert seinen edlen Sound dazu, da stellt sich das Villa Venus Team gerne für ein paar Tage hin. Zwar versteckt sich die Sonne auch hier hinter den Wolken, aber trotzdem sprinten wir mit Badehosen und Bikini über die Strände und lassen uns in den feinen Muschelsand plumpsen.

Im südlichen Küstenverlauf gibt es nette Surfwellen, kleine sympathische Dörfer, Langustinos/Camarones Farmen, frischen Fisch a Discretion und eine entspannte Atmosphäre.
Eigentlich ein kleines Paradies, doch leider zwangen uns die mühsamen Zahnschmerzen viel zu früh wieder Richtung Otavalo, so tauschten wir Weisswasser gegen weisse Schürze und sitzen nun wieder in Miriams Hütte.

Dafür sind wir im Städtchen langsam bekannt und die indigenen Otavalitos lächeln uns wissend mit Ihren wenig übriggebliebenen Zähnen herzlich an...waren wohl Alle mal bei Hernandez und der Stigmata Klinik Santa Maria auf Besuch...

mit kariesfreien saludos - hasta la proxima
a&t