villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen
von ecuador und seinen menschen.: von schnee, fleissigen menschen und bäder
Holà chicos
fahrt über das equadorianische hochland
durch das herrliche hochland machten wir uns von der laguna quilotoa auf den weg, trafen dabei den ersten indigenen künstler mit den kleinen farbigen bildli, luiz toaquiza, in seinem heimatort tigua.
Natürlich haben wir uns ein bepinseltes schafsfellkunstwerk reingezogen, wer weiss, wenn der typ mal noch mehr karriere macht, können wir das teil locker für millionen verkaufen....und weiterreisen...
sind das unsere sponsoren für eine längere reise?
den lebendigen märkten können wir auf der fart nicht wiederstehen... wir füllen in pujilli nochmals unsere bereits vorhandenen vorräte auf.
schon von weitem erkannten wir die silhouette des höchsten berg von ecuador - chimborazo 6310 meter - villa venus cruiste sich auf 4400 meter und dort verbrachten wir mal wieder eine eher kuschelige nacht.
chimborazo freut sich auf unsere ankunft und lässt die nebelhüllen fallen.
kuscheliger übernachtungsplatz mit guten aussichten.
Vollmotiviert rollten wir uns frühmorgens zum sonnenaufgang aus den federn und um uns herum ist es einfach nur noch weiss...schnee. Doch die villa venus nahm schnittig kurve für kurve bis zum refugio auf 4850 meter, wo aber ausser dickem nebel und noch ein bisschen mehr schnee auch nicht mehr zu sehen war. Immerhin leistet uns ein paar im schnee herumlümmelnde vicunas gesellschaft, doch eine heisse schockolade später fühlten wir uns wie in einem chalet in den weihnachtsferien und vermissten nur noch grätima und wham mit last christmas.
chimborazo lässt uns am nächsten morgen im schnee stehen.
auch unsere nachbarn verfallen in winterfeelings und geniessen die faulheit.
In eco-bergnest salinas erwartet uns dann etwas feiners wetter, dies nutzten wir zu einem spannenden dorfrundgang, in salinas hat sich in den 70er jahren ein italienischer missionar die leidige lage der indigenen bevölkerung zu herzen genommen und angefangen verschiedene betriebe mit den vorhandenen resourcen einzurichten. So zieht man heute von betrieb zu betrieb, beobachtet die amigos beim arbeiten und kauft direkt im fabrikladen ein. Ein schweizer käser hat zusammen mit den ambitionierten pfarrer eine käserei lanciert, die tilsiter, gruyere, emmentaler und sogar fonduemischungen von welt offeriert. Wir müssen wohl nicht erwähnen, dass wir mit vollen tüten aus dem laden spaziert sind...
ich kann es kaum glauben... frischer guter käse nach schweizer tradition... schmecken sie auch wie sie aussehen?
bergkäse, mozzarella, kräuterkäse, emmentaler, tilsiter und zur guter letzt noch käsefondue, man fühlt sich wie daheim.
im schmucken salinas findet man zudem schokoladen-, turon, praline-, fussball-, indigene textilien-, pilztrocken-, fleisch- und schnitzereibetriebe und eine menge motivierter einwohner. Zum grandiosen finale liess uns das dorfgeführte refugio gratis auf dem parkplatz übernachten und duschen - salinas olé!
nicht nur der käse errinnert an zu hause, nein auch das wetter und landschaft lässt grüssen.
chimborazo hat wieder freude dass wir zurück kommen...
... wir freuen uns auch.
Auf der rückfahrt strahlte dann plötzlich meister chimborazo freudig hinter den patchworkfeldern hervor, so nahm villa venus nochmals die fahrt auf den vorgipfel in angriff und endlich durften wir den mächtigen klotz in voller montur betrachten.
vicunas u. anke vom winde verweht.
Ein etwas fieses geräusch liess uns dann vom dach aus aufhorchen und so nahmen wir diesen störefried näher unter die lupe - zum glück, denn der dachträger war auf 4 von 8 träger geborsten...und das obwohl anke jetzt ihre überkalkulierten abendkleider nachhause geschickt hatte.
angelito an seiner arbeit... tratschen mit kollegen. dachträger reperatur im vollem gange.
Ein mensch mit einem schweisserkolben eroberte sofort unsere herzen und angel stellte sich als echten angelito heraus, schweisste und lötete flockig ohne maske, bis der dachträger rauchend und zischend wieder parat war. Das zusätzlich feine an solchen aktionen in südamerika ist die rechnung dazu, 10 dollar fanden wir dann ziemlich fair.
banos - basilica de nuestra senora del rosario de aqua santa
wasserfall "virgin" - banos
banos unterhalb vom aktiven vulkan tungurahua - das dorf ist ständig auf gefahrenzone gelb.
Im legendären banos mit seinem fauchenden nachbarn tunguragua durften wir uns wiederum in einem schicken herberge gratis auf den parkplatz stellen. Den vulkanischen nachbarn durften wir aber trotz heftigen trekking und biking nie näher kennenlernen...er versteckt sich die tage scheu hinter seinen wolken.
im fall der fälle - überall notfallbeschilderungen für einen bunker.
wir zeigen sportliche ambitionen und düsen mit dem bike von banos nach puyo - hier noch alles bestens.
Das man von banos auf puyo biken kann und dabei an vielen wasserfällen vorbeizischt, wussten wir, dass es voraussichtlich meistens bergab geht auch, verschwiegen wird aber deutlich, dass die strasse auch ein paar nette steigungen hat.
monto de la novia wasserfall
pailon del diabolo wasserfall
Mit den sportliche profimietbikes ist jeder aufstieg ein netter conconitest und da doktor ferrari wegem der vuelta in spanien in südamerika grad lieferschwierigkeiten hat, mussten wir die hügel ohne epo und bluttransfusionen erstrampeln.
hier fahren wir nicht ins grüne sondern durchs wasser - ständige regenfälle verschliessen die strassen.
In puyo waren wir dann ziemlich grocky, doch ein ceviche de choclos weckte unsere lebensgeister, im anschliessenden heiligen bad in den aguas (termales) santas de banos, wäre eine wasseranalyse des völlig überfüllten tümpels wohl in der kategorie rhein nach schweizerhalle-sandoz-unfall ausgefallen. Danach waren wir nicht wirklich sauberer, dafür haben wir die braune brühe schadlos überstanden, das ist dann wohl das heilige daran.
nach einer nicht vorhersehbaren anstrengenden bikefahrt gönnen wir uns im thermalbad "de la virgin" etwas erholung.... erholung? nicht wirklich.
rio negro
Auf der fahrt nach puyo - dieses mal mit der villa - erhaschten wir noch ab und zu einen blick auf die plätschernden wasserfälle, bevor wir im vorort zum dschungel mit grosser freude auf claudia und marco traffen, die von brasilien her in einem etwas strapaziösen trip auf ecuador zu besuch sind.
freudiges wiedersehen auf der anderen seite - claudia und marco sind endlich von brasilien in equador eingetroffen.
Ein asado im hostalgarten entpuppte sich neben dem bollen fleisch als fest mit flüssigkeiten und so kam es, dass wir erst vom stromausfall morgens um 3 gestoppt wurden. Der moral der geschichte ist ebenfalls kultig - der hostalbesitzer meinte trocken, das sei das erste mal, dass sich ecuadorianer über den lärm von europäern beklagen...sonst contrario...na das ist ja mal ein start für die kommenden tage.
der dschungel fängt schon im hostal las palmas (puyo) an... hauspapagei u. schildkröten begrüssen uns liebevoll.
Jetzt sitzen wir hier und warten auf unseren abflug mit einem kleinen buschtransportbrummer zu den shiwanis, einem erst vor kurzem entdeckten dschungelvolk am rio tigre (nähe peru), dass sich entschieden hat uns grünschnäbel in die geheimnisse des urwaldes einzuführen. Ein bisschen nervös sind wir schon, was uns da nach einer stunde flug in einem sonst ziemlich unerschlossenen gebiet alles erwarten wird...zur sicherheit hat marco (puro italiano) gestern mal einen riesentopf pasta gezaubert, das ist italienische überlebensstrategie, denn die nächsten tage gibts wohl eher yuca, früchte vom baum, piranaspiesse und affensteaks...senor barilla muss warten.
eiweisspeisen für den dschungel.
Mehr zu tarzan, ka und dumbo beim nächsten mal...
a&t / c&m
Aufbruch: | 21.11.2009 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 15.04.2013 |
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