villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

oi amigos

Dann kam die kalte Sophie nach Brasilien, während wir am Vortag noch mit Badeshorts in die klaren Flüsse hüpften, schauen wir uns nun mit Daunenjacke & Wollmütze die Fische aus dem Trockenen an. Nach einem mutigen Schnorchel Abenteuer, dass sich wie Eistauchen anfühlte, schlottern wir noch immer bis der von Anke neu erfundene Glüh Cachaca unsere Lebensgeister wärmend weckt.

Frohe Botschaft von unsere Bankkonten, die betrügerisch abgehobenen Geldbeträge wurden wieder gutgeschrieben, gleichzeitig blüht der Saldo dank eines Geburtstagsbatzen von Mami & Papi Schetty sowie einem Beitrag von der Outdoor Firma Edelrid zwecks einer Marktanalyse für Brasilien. Die Reise kann also noch ein paar Wochen weitergehen...

Jetzt stehen wir absichtlich im Sumpf, der Pantanal ist aber zu dieser Jahreszeit eine ziemlich trockene Angelegenheit und die Tiere verziehen sich zu den wenigen Wasserlöchern. Dies führt zu tierischen Überbuchungen, vor lauter Kaimanen sieht man die Lagunen nicht mehr, dazwischen lümmeln tapfer ein paar Caipivaras durchs Nass derweil dahinter Coatis kühn am Ufer herum schnuppern.

Friedlich planschen die flinken Riesenotter und gönnen sich ab und zu neben den erstaunten Kaimanen einen frischen Piranha, der knackend auf dem Rücken schwimmend verzehrt wird.
Im Hintergrund brüllen die Brüllaffen, denen vom Namen her wenig anderes übrig bleibt, ansonsten schwebt eine erhabene Ruhe in der Luft, die nur von den Schwingen der zahllosen Raubvögeln, Kormoranen, Jaibirus, Papageien und anderen farbigen Genossen gestört wird.

Die Flussfahrt zur Jaguarsuche erinnert uns eher an ein James Bond Verfolgungsrennen inklusive Kaiman und Wasservögel verscheuchen, das war definitiv nicht nach unserem Geschmack. Da setzen wir uns lieber als stille Beobachter an ein Wasserloch und schauen auf das Geschehen hinaus, die Stunden verfliegen und erst die rot eintauchende Sonne und die angriffslustigen Moskitos erinnern uns daran, dass ein weiterer Tag im Tierparadies zu Ende geht.

Einmalig sind die seltenen blauen Aras, die grössten Papageien der Welt leuchten in der Flatterphase in der Sonne so tiefblau, wie das sonst nur noch Villa Venus kann. Da Vergessen wir sogar den abtrünnigen Ameisenbären, der seine Ameisen immer versteckt vor uns vertilgt, zusammen mit dem Jaguar und der Anakonda sparen wir uns so ein paar Kumpanen für Bolivien auf.

Bei 40 Grad im Schatten vergisst man die flinken Piranhas und nimmt gerne ein erfrischend belebenden Bad im Rio Paraguai, später tuckert die Villa Venus mit der alten rostigen Fähre ans gegenüberliegende Ufer. So sind wir bald in der staubig heissen Grenzstadt Corumba, wo sich am Sonntag alle Bewohner in den Fleischtempeln vergnügen, wir dürfen da nicht fehlen...

Jetzt flitzen schon die Kellner mit ihren enormen Fleischspiessen durch die Gegend und schnippeln uns den Teller lecker voll, ein traditionelles Rodizio in Kombination mit Caipi ist zum Abschluss ein faires Programm. Andre der Chefe staunt zusammen mit seinem Personal, als wir nach 3 Stunden immer noch Kuh und Rind schaufeln, bis auf einen weiteren wackeren Tisch haben wir bis dahin alle Eingeborenen locker ausgestochen.

Dann rollen wir uns zur am Abend dicht bevölkerten Flusspromenade und tauchen nochmals in das so liebgewonnene brodelnde Brasilien ein, Freundschaften werden geschlossen, eiskaltes Bier spült Hitze und Staub weg und dann schliessen wir die Augen und spüren den lebensbejahenden Vibe ganz deutlich pochen. Daumen noch, tudo bem e belleza, muito obrigado brasil, fui caramba com voce!

ate la proxima.
a&t