villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

von tierra del fuego chileno: von den gewässern in chalten und calafate

Holà chicos

back beim gletscher der gletscher

back beim gletscher der gletscher

In richtung norden haben wir nochmals den gletscher perrito moreno bei edlem sonnenschein besucht, mit anke unter der bettdecke versteckt, war der parkbesuch immerhin 50 % günstiger...also richtig schweizer halbtaxlen.... Wir müssen zugeben, der gletscher ist auch beim zweiten mal ein wucht und zudem hätten wir nicht damit gerechnet, dass der eingangsparkwächter die vormittagstour beim gletscherhäuschen abschliesst...er begegnete uns nur mit einem verständnisvolles grinsen und den daumen hoch als wir mit einem eher überraschten gesicht zu zweit an ihm vorbeigerauscht sind...es gibt wohl verzeihende parkranger, die einsehen, dass der vierfache eintrittspreis für ausländische touris im gaucholand nicht ok ist.

...mit sonnenschein sieht er noch besser aus...

...mit sonnenschein sieht er noch besser aus...

matechica anke, langsam schmeckt auch ihr das lokale gebräu

matechica anke, langsam schmeckt auch ihr das lokale gebräu

Der lago roca war unsere nächste angelstation, es sei vorhergesagt, der erfolg war vergleichbar mit dem lago desierto, dafür haben wir keine angelrute opfern müssen. Es war aber sehr frustrierend zu beobachten wie die flotten fischlein ca. 50 cm neben unseren gefährlichen angelrute lustig hüpfend ihre zarten moskitos geknabbert haben...aber wir geben nicht auf, irgendwann ziehen wir noch einen südamerikanischen fisch an land...man muss ja noch träume haben...
der lago roca bietet gleich gegenüber dem perrito moreno eine fantastische kulisse zu den blitzenden schneebergen und den eisigen gletschern. Natürlich galoppieren dazu pferde um den bus, man will ja noch was akustisches erleben, kurz ein weiterer herrlicher flecken...nur das auch hier die blöden scheissfische nicht beissen...

lago roca vom feinsten

lago roca vom feinsten

camping vom feinsten

camping vom feinsten

fischen ist auch am lago roca scheisse...

fischen ist auch am lago roca scheisse...

zurück in el chalten gabs mal eine grosse wäsche, anke hat am vorabend erschreckt ihre letzte saubere unterhose aktiviert, busputz mit oelkontrolle sowie eine warme dusche.
Das wetter war einfach wunderbar, darum haben wir die hinter dem haus deponierten kajaks geschnappt, irgendwelche sachen eingepackt die nach kajakutensilien aussahen und alles auf und in den bus verfrachtet. So gings an den rio la leona auf unseren ersten kajaktrip, gemäss erzählungen hat dieser fluss keine gröberern wasserfälle, man paddelt ca. 90 km durchs niemandsland und man sollte mindestens 1.5 tageeinplanen...wir waren also extrem professionell vorbereitet.

letzter gruss vor der abfahrt am rio la leona

letzter gruss vor der abfahrt am rio la leona

der einstieg ist geschafft....die hosen sind auch voll...

der einstieg ist geschafft....die hosen sind auch voll...

übernachten lieber auf festem boden

übernachten lieber auf festem boden

Nachdem wir herausgefunden hatten, für was die verschiedenen teile gut waren, sind wir in unsere schwimmenden kollegen gestiegen und haben die taue gekappt. Auf den ersten metern wurde uns schnell bewusst, dass der rio la leona zwar keine iguazuähnliche wasserfälle zu bieten hat, aber trotzdem recht freudige strömung und vor allem eiskaltes wasser. Eine eskimorolle kommt bei diesen verhältnissen für anfänger wie uns eher nicht in frage, so ist unsere routenwahl vorerst nahe dem ufer verlaufen. Ganz ehrlich wir hatten ein total mulmiges gefühl, wir hatten keine ahnung was auf uns zukommt und wir wussten ein fehler könnte fiese folgen haben...vielleicht war es sogar etwas leichtsinnig. aber diese ersten 2 stunden im kajak, die ersten stromschnellen, die ersten windboen dazu, diese emotionen und dieser kick sind unbeschreiblich, wir waren in einem louistrenker-mikeholm-yurigagarin flow...später haben wir uns beide eingestanden, dass wir recht den "kack" in den hosen hatten.

mutig und mit vollgas mitten im fluss

mutig und mit vollgas mitten im fluss

ausnahmsweise mal beide geradeaus

ausnahmsweise mal beide geradeaus

ganz alleine auf dem fluss mit dem echo des paddels

ganz alleine auf dem fluss mit dem echo des paddels

Am nächsten tag ohne wind und mit den paddelroutinen vom vortag wurde es schon viel entspannter, jetzt konnten wir auch mal den blick vom bug heben und die eindrücklichen felsformationen, die von uns überraschte tierwelt und unser flottes strömungstempo geniessen. Etwas später kamen die ersten abnutzungserscheinungen in armen, schultern und hüfte dazu, doch die szenerie wurde immer wieder freundlich aufgelockert durch die fakykajakslides von anke. Trotz allen möglichen paddeleintauch techniken, energischem strömungskippen, aktiven gewichtsverlagerungen und zarten einreden fuhr anke vorwiegend rückwärts...war auch viel besser so zum quatschen...

pausenlandung

pausenlandung

das paddeln hat ein ende

das paddeln hat ein ende

schlussendlich sind wir am abend des zweiten tages am zielhafen eingefahren und haben unterwegs einfach niemanden gesehen oder gehört und das auf 90 kilometern fahrt auf einem fluss in der grösse zwischen aare und rhein...was zurückbleibt ist eines der tollsten abendteuer bis dahin und die erkenntnis, dass man in argentinien mit einem kajak kein autostopp machen sollte (irgendwie mussten wir ja zur villa venus zurück, die am ausgangspunkt sehnsüchtig auf uns wartete), ein 73er chevi von der estancia condor hatte dann erbarmen mit paddel-bonnie&clyde

adios el chalten

adios el chalten

bonny & clyde beim stöpplen

bonny & clyde beim stöpplen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor