villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

von bolivien und seinen menschen: von kupplungsscheibe, felsen & dummranger.

letzte tage in bolivien, aktuell in tarija, noch vor 2013 gehts zurueck nach argentina, falls wir uns von den bolivianischen weinreben loesen koennen.

hola chicos

wir wuenschen allen eine feine weihnachtszeit und denkt daran im 2013 stossen wir dann wieder persoenlich (vielleicht) mit euch an.

wir wuenschen allen eine feine weihnachtszeit und denkt daran im 2013 stossen wir dann wieder persoenlich (vielleicht) mit euch an.

Eigentlich hatten wir uns darauf eingestellt, dass es nun Richtung Tupiza vorwiegend bergab geht, Falschalarm, nochmals stellten sich diverse Pässe bis 4800 m in den Weg und wir zitterten, ob unsere abnehmenden Benzinreserven überhaupt bis zur Zivilisation reichen. Bei El Sillar erhaschten wir einen ersten Blick in die skurrilen Schluchten, ganz hinten blitzten die ersten Häuser und am Strassenrand lagen wieder PET Flaschen, Glasscherben und sonstiger Mist herum, doch wir waren nicht mehr weit von der nächsten bolivianischen Stadt.

die strasse nach tupiza ist ebenso wahnsinnig wie die vorherige fahrt durch den altiplano.

die strasse nach tupiza ist ebenso wahnsinnig wie die vorherige fahrt durch den altiplano.

ja die strassen in bolivien sind einfach der knueller, hier richtung el sillar.

ja die strassen in bolivien sind einfach der knueller, hier richtung el sillar.

Zur Bestätigung durften wir dem Thema Entsorgung a la Bolivia live frönen, entspannt kam eine Familie aus einer Staubwolke an den herrlichen Aussichtspunkt herangerast, aus den Türen stiegen neben 5 Personen 2 grosse Abfallsäcke und eine Kiste Gerümpel aus. Film ab!, der Inhalt der Kiste wurde gemütlich neben die Strasse gekippt, während die zwei pubertierenden Jungs die Säcke schwungvoll in die romantische Schlucht schleuderten. Als Clou stellte sich die Familie mit einem frohen Lächeln vor die wunderschöne Landschaft und schoss ein Foto, glücklicherweise war die Sippe zu weit weg, so blieb es von unserer Seite bei einem ungläubigen Kopfschütteln und der Hoffnung, dass eines (rechtzeitigen) Tages die Bolivianer den Luxus Ihrer Natur erkennen, schätzen und pflegen.

so sieht es von nahem aus...

so sieht es von nahem aus...

so von weitem...schade, die bolivianer schmeissen ihren abfall einfach ueberall hin.

so von weitem...schade, die bolivianer schmeissen ihren abfall einfach ueberall hin.

Nun ging es tatsächlich runter, unterwegs röhrte die bereits seit Wochen kommunikationsfreudige Kupplung zum Ersten Mal richtig unfreundlich und es war uns klar, da kommt noch eine Reparatur auf uns zu. Zuerst widmeten wir uns jedoch Tupiza, respektive vor allem der fantastischen Umgebung mit unzähligen bunten Schluchten, Felsformationen und Canons.

blick auf tupiza vom cerro cruz.

blick auf tupiza vom cerro cruz.

die fantastischen schluchten von tupiza, anke die lichtklettergestalt.

die fantastischen schluchten von tupiza, anke die lichtklettergestalt.

waehrend die touris auf pferden ihre aersche wundreiten, laufen wir lieber.

waehrend die touris auf pferden ihre aersche wundreiten, laufen wir lieber.

Derweil sich die Touris auf eleganten Pferden Ihre Ärsche wundriten, wanderten wir fröhlich zu mystischen Plätzen wie Canon del Inka, Valle de los Machos (Penistal) oder Puerta del Diablo. Als Übernachtungsplatz gefiel uns vor allem der Rio Juan del Oro, wo wir einer total betrunkenen Gesellschaft zuerst halfen die leere Autobatterie ihres rostigen Taxis zu starten, bevor Don Schetty die im Wind herum fliegenden 100 Bierdosen einsammelte...wir zweifeln langsam, ob sie es je lernen werden...

feine erfrischung nach einem heissen tag, die riesigen wassermelonen fuer 50 rappen sind der verkaufsschlager von tupiza.

feine erfrischung nach einem heissen tag, die riesigen wassermelonen fuer 50 rappen sind der verkaufsschlager von tupiza.

einfach gigantisch die bunte felsenwelt.

einfach gigantisch die bunte felsenwelt.

anke in unserem lieblingstal, valle de los machos oder penistal.

anke in unserem lieblingstal, valle de los machos oder penistal.

Nach einem persönlichen Pimp Up-Battery Up-Internet Day am schmucken Pool des Hotel Mitru, lernten wir fein erholt innerhalb eines halben Tages die gesamte Truppe der Automechaniker von Tupiza kennen. Die Auswahl war gross und wir standen vor der schweren Entscheidung, wem vertrauen wir Villa Venus für diese grosse Operation an? Julio von der Clinica Automotriz bekam den Zuschlag und wir beobachteten schweren Herzens, wie unser Kollege aufgebockt und auseinander geschraubt wurde. Gemäss eigenen Erkenntnissen war das an der Kupplung angedockte Radlager bestimmt adios, ferner vermuteten wir das die Kupplungsscheibe auf den vergangenen 120000 Kilometer vielleicht ebenfalls etwas gelitten hat.

villa venus nahe am himmel, wir druecken die daumen...

villa venus nahe am himmel, wir druecken die daumen...

vor der mittagspause ist das gesamte differenzial mit getriebe ausgebaut, don schetty geht auf erfolgreiche ersatzteilsuche bei den tiendas de repuestos.

vor der mittagspause ist das gesamte differenzial mit getriebe ausgebaut, don schetty geht auf erfolgreiche ersatzteilsuche bei den tiendas de repuestos.

Auf jeden Fall muss bei einer solchen Aktion das komplette Getriebe abgebaut und zerlegt werden, was wir interessiert beobachteten, neben dem aufwendigen Ausbau waren wir heiss gespannt, ob es die Ersatzteile in diesem Western Dorf überhaupt in einem staubigen Regal zu bewundern gab. Gegen Mittag zog Don Schetty mit schwarzen Händen, dem blockierten Radlager sowie der abgeschabten Kupplungsscheibe in die diversen Tienda de Repuestos, es ist nämlich jeweils am Kunden die Ersatzteile zu suchen, der Taller Mecanico baut nur ein und aus. Die ersten vier schüttelten entsetzt den Kopf, der fünfte wurde jedoch zum Tagesheld und legte mir die perfekten Teile auf den Tresen. Julio und seine Jungs bastelten den Setzkasten wieder zusammen und so fuhren wir nach insgesamt 7 Stunden Arbeit freudig mit zarten Kupplungsaktivitäten zurück in die Schlucht, als kleiner Hinweis, Arbeit + Material (Scheibe und Radlager) kosteten SFr. 160.00.

mit neuer kupplungsscheibe und k-radlager gehts noch runder durch die schluchten.

mit neuer kupplungsscheibe und k-radlager gehts noch runder durch die schluchten.

stellplatz am rio san juan del oro...leider ohne goldnugget.

stellplatz am rio san juan del oro...leider ohne goldnugget.

Wir verabschiedeten uns von Tupiza, Sundance Kid & Butch Cassidy und machten uns weiter mal wieder über Berge und tiefe Schluchten, wie soll es auch anders sein in Bolivien, Richtung Tarija.
An einem wunderbaren Platz hinter den sieben Bergen ohne die sieben Zwergen feierten wir 3 Jahre Villa Venus mit Parillada und Wein. Das uns immer noch das Glück hold ist, wurde uns bewusst, als die Fotokamera im Sterneinhimmelportrait Einsatz vom beweglichen Stativ namens Busdach auf den steinigen Boden knallte und trotzdem noch funktionierte. Danke!

und die unglaubliche strasse geht weiter auf tarija.

und die unglaubliche strasse geht weiter auf tarija.

3 jahre villa venus in suedamerika, gerne feiern wir mit.

3 jahre villa venus in suedamerika, gerne feiern wir mit.

sogar ein kaktusvogel gibt ein jubilaeumskonzert.

sogar ein kaktusvogel gibt ein jubilaeumskonzert.

Im unbekannten Nationalpark Sama gab es mal wieder eine Laguna zu umrunden, in Kombination mit flauschigen Enten, Flamingos, brütenden Riesentauchern, kreischenden Möwen, zwei Regenbogen und dem dazugehörigen Sturm eine wahrhaft runde Sache. Interessant ist die Tatsache, dass der Nationalpark zwar grossen Wert auf den Erhalt der raren Wasservögel legt, Plakate aufstellt und eine Ruine zur Vogelobservation bietet, dabei aber wohl die hungrigen Kühe vergessen hat, die flockig in die knietiefe Laguna waten und dabei die Brutnester der Enten, Gänse und Taucher mit oder Eier ruhig auffressen und wiederkäuen...es hat durchaus noch ökologisches Potential hier.

nationalpark sama, unbekannt aber wunderschoen.

nationalpark sama, unbekannt aber wunderschoen.

hier fressen kuehe und rinder gerne vogelnester...aber immerhin wir kommen richtung argentinien und die bifes laufen frei herum...

hier fressen kuehe und rinder gerne vogelnester...aber immerhin wir kommen richtung argentinien und die bifes laufen frei herum...

die sind noch in der safety zone, altiplano moewen und riesentaucher bei der aufzucht.

die sind noch in der safety zone, altiplano moewen und riesentaucher bei der aufzucht.

Am dritten Tag trafen wir sogar auf eine flotte Park Rangerin, die uns freundlich ornithologische Auskunft gab, ihren Kollege 3 Stunden später hätten wir am liebsten zusammen mit ein paar herumliegenden Kuhfladen auf den Mond geschossen. Er verscheuchte uns von unserem Traumplatz an der Laguna und fauchte uns zusammen, weil wir uns nicht im Park registriert haben und sowieso in allen bolivianischen Parks Campingverbot gilt.

der farbige specht war uns lieber als der dummparkranger.

der farbige specht war uns lieber als der dummparkranger.

kurz vor unserer flucht schwimmen noch ein paar blauschnabelenten vorbei.

kurz vor unserer flucht schwimmen noch ein paar blauschnabelenten vorbei.

Leider fauchte er ununterbrochen, so dass wir unsere Argumente, dass es erstens weit und breit kein Ranger Büro gibt, zweitens keine Hinweise Schilder existieren, drittens er in diesem Fall keine Ahnung hat von bolivianischen Nationalparks und viertes die Kühe sowieso die Nester fressen. Wir kürten ihn spontan zum dümmsten Park Ranger der letzten 3 Jahre und liessen uns bei der Flucht so viel Zeit, dass er in seiner Karosse (mit Motor an) fast verzweifelte...Rache ist süss und der naechste Stop heisst ja Tarija con el valle de vino...

am morgen auf dem cerrro mit blick auf das valle de sama.

am morgen auf dem cerrro mit blick auf das valle de sama.

und wenn wir schon dabei sind, natuerlich allen ein frohes 2013 mit vielen offenen tueren fuer neue abenteuer und ueberraschungen.

und wenn wir schon dabei sind, natuerlich allen ein frohes 2013 mit vielen offenen tueren fuer neue abenteuer und ueberraschungen.

ja war eine heisse, atemraubenden fotosession auf dem bolivianischen altiplano, sogar die flamingos staunten ueber unsere ausdauer mit dem selbstausloeser...

ja war eine heisse, atemraubenden fotosession auf dem bolivianischen altiplano, sogar die flamingos staunten ueber unsere ausdauer mit dem selbstausloeser...

Hasta la proxima
a&t

jetzt sind wir bei 85'000 kilometern angelangt...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor