villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Holà chicos

an den streik erinnerten dann nur noch ein paar herumliegende felsbrocken, die vorher noch gemütlich auf der strasse platziert waren, um diese herum kurvten wir über mehrere pässe - natürlich alle über 4000 meter, wie es sich für den altiplano gehört - richtung küste und nascar.

Unterwegs treffen wir auf farbige märkte in einsamen tälern, ruinen aus alter zeit und schlussendlich auf ein liebenswürdiges rentnerpaar, dass uns freundlich in ihrem edlen haus beherbergte, nachdem der hauseigenen dobermann anke zu einem neuen rekord über 100 meter verholfen hatte. Ein weiteres zeichen der herzlichen gastfreundschaft der peruaner, die wir nun schon ein paar mal erleben durften - danke an luz maria und atilio aus limatambo, die uns mit kaffee, pisco, einem stärkenden frühstück und einem luxuriösen campsite verwöhnt haben.

Dem valle des rio apurimac entland landeten wir in chaluanca, wo wir das legendäre dorfjubiläum inklusive bauernschönheitswahl hautnah miterleben durften. Die veranstaltung hatte in etwa den fröhlichen charakter des ausscheidens eines teams an der wm in südafrika und der enthusiasmus riss so grosse wellen, dass die gewählte dorfschönheit in traditioneller tracht sogar von 4 zuschauern mit dreimaligen händeklatschen gewürdigt wurde. Wir verliessen diese rauschende party mit einem schmunzeln und hoffen, dass der anlass nach leeren der 1000 bereitgestellten cusquena cervezas noch an qualität gewann.

An vicunas, hohen lagunen und sanddünen vorbei erreichten wir das berühmte nascar, ein fleck in der wüste, der seit dem entdecken der gleichnamigen linien schnurrstracks in die touriszene gehievt wurde. Die alten bewohner der wüstenlandschaft haben riesge mystische linien in den sand gezogen, bis heute bleibt es ein rätsel wie bis zu 300 meter grosse darstellungen von tieren und anderen gestalten so gigantisch perfekt in den boden gegraben werden konnten.

Der liebe erich vertraut da ganz auf die hilfe von tüchtigen ausserirdischen, wie auch immer, es ist ein faszinierendes erlebnis diese figuren aus einer kleinen cessna zu beobachten. Denn vom boden aus sind die teile einfach nicht erkennbar, was auch erklärt, dass die panamerica-strasse, häuser und feldwege entspannt ihren weg durch die alten zeichen der zeit gefunden haben.

Irgendwo auf dem weg nach lima stellt sich uns die oase von haucachina in den weg, kaum aus der villa venus ausgestiegen, werden wir zusammen mit dem aufgelesenen backpacker christian in einen selbstgebastelten buggy verladen.

Nun gehts los, dieses madmax teil rauscht achterbahnmässig mit einem vom fahrstyle her an mel gibson erinnernden peruanischen bruchpiloten durch die sanften dünen. Der riesengaudi geht mit sandboarden weiter, wo wir dank zermattgletschererfahrung einen guten eindruck der schweiz-deutschen-sandboard-comunity hinterlassen. Christian bohrt es mit ca. 60 km/h frontal mit einem lächeln im gesicht in den sand, anke folgt dem beispiel und beendet einen flotten sandigen schwung auf der stirn, schetty katapultiert sich über die dünen und grabt selbst beim sturz noch fröhlich am board.

Der krönende abschluss bildet eine israelin, die erst kurz vor eindunkeln entdeckt, tränenüberströmt auf der steilen sanddüne steht und sich nicht getraut herunterzukommen. Wie eine katze auf dem baum, muss sie von christian aus ihrer not gerettet werden. Da dies alles seine zeit dauert, schliessen wir die expedition mit einer adrenalynistischen buggynachtfahrt ab. Herrlich diese israelis immer für ein unerwartetes highlight zu haben.

hasta la proxima!
a&t