villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

holà chicos

das historische minenstädtchen zaruma liessen wir nach einem deftigen ortstypischen tirigillo gestärkt wie hannibal vor dem gotthard hinter uns und warfen uns der küste und den bananen entgegen.

Ecuador produziert die meisten gelben marathonverpflegungspostenhighlights der welt - mit abstand wohlgemerkt - daher grüssen an der strasse ständig schilder mit del monte und chiquita und kleine flugzeuge sprühen erfrischende chemische flüssigkeiten auf die bananstauden, pflücker mit hungerlöhnen und die fröhlich bei den bananenparkende villa venus.

Um die metropole guayaquil machen wir einen fetten bogen und dank den beiden weiblichen copilotinnen, flutschen wir bequem an der skyline vorbei. Endlich hören wir die wogen des pazifiks brechen und schon bald erblicken wir das noble farrillon dillon hotel auf einer klippe über dem meer. Das übernachtungsglück bleibt uns hold und so werden wir kostenlos auf dem parkplatz als untermieter des museumsähnlichen etablisements aufgenommen und können erst noch die luxuriöse infrastruktur nutzen.

Einen herzlichen dank an yolanda und den abendteurer alberto el captian, der ein vor 400 jahren gesunkenes spanisches schiff vor der küste entdeckt, getaucht und den darin verborgenen schatz 2 millionen silbermünzen und anderen antiken wertvollen kram geborgen hat - ein wahres märchen!

In der näheren umgebung entdecken wir cevichelandia (das cevicheparadies auf erden), fleissigen und schlafende fischer, versteckte lobos marinos, kräuselnde wellen, flotte strände, edle villen und schlussendlich die amantes de sumpa, ein spät entdecktes skelettliebespaar der ersten siedlern des südamerikanischen kontinentes, 6000 jahre alt und noch immer umarmt. Die von schetty glorreich medzinisch erkannten hüftknochen, entlarvte iris rechtmässig als muscheln zur grabeinlage.

Laute rythmen liess uns in valdivia einen stop einlegen, das alljährliche dorffest hatte seine aufwartung und mit uns die drei exotischten gäste, die beim umkämpften töggeliturnier ihre positiven spuren hinterliessen.

Der kurze zwischenhalt in montanita wurde in der avenida de los cocktailes spontan verlängert, hier reihen sich kleine stände mit tausenden flaschen und kleinen ecuadorianern shaken mit flinken händen würzige getränke. Von den surflegenden haben wir wenig gesehen bis auf die auserwählten die mit uns im music club das sandige tanzbein schwingen konnten. Kurz vor sonnenaufgang schlichen wir zurück und genossen zur abwechslung ein katerfrühstück mit edlem thomy senf und passender geflügelwurst...lalalalala, thooooomyyy!

Der wind auf der kurzen fahrt nach puerto lopez liess köpfe und süssgetränke auslüften, dafür krallten wir uns am hiesigen fischertreffpunkt frische fangware und knallten die farbigen freunde auf den grill - herrlich!

Der morgen brachte regen, nebel und lust auf walfische, unser mit zwei 150 ps yamaha motoren aufgepimptes fischerböötchen crawlte und schüttelte über die eher gröberen wellen, bis wir auf eine delphinschule mit sprungeinsätzen traffen. Hunderte von den flinken flippers cruisten um unsere nussschale und liessen wind, regen und wellenbrecher schnell vergessen.

Nur ein paar minuten später fielen unsere kinnlanden endgültig auf die gebohnerten planken, ein buckelwal katapultierte sich aus den wellen und liess sich frech seitlich ins wasser neben seine kollegen plumpsen. Auch diese kameraden liessen sich nicht lumpen und rollten sich durch die aufgewühlte see wie durch butter. In diesen momenten kann man einfach nur schweigen, schauen und geniessen, was für ein erlebnis diese tonnenschweren kaliber über dem wasser schweben zu sehen.

Auf der isla de la plata hatten sich dann wind, regen und nebel verzogen, so dass die ortsansässigen blaufusstölpel (bobbies), fregattsegler mit der geschwellten roten brust und stolzen albatrosse trocken an uns vorbeiwatscheln konnten. Am horizont erblickte man immer mal wieder einen springfreudigen wal, in der bucht neugierige schildkröten und später beim schnorcheln schwärme von engelsfischen und anderen farbigen unterwassergenossen.

Überwältigt von einmaligen eindrücken, schwankender see und sich übergebenden mitpassagieren legten wir wieder im fischübervölkerten puerte lopez an und konnten kaum mehr unsere schwerst verdienten caipis schlürfen.

Bei heftigem regen liess villa venus am nächsten morgen früh die leinen los, da der wunderschöne playa los frailes mit sonne auch mehr spass macht, cruisten wir weiter in den norden. Übrigens regnet es an der küste in ecuador im juli eigentlich nie, erzählen uns die puerto lopezianer.

Nichtsdestrotroz gaben wir die küste noch nicht geschlagen und wagten uns weiter nördlich nach san clemente in ein edles haus, wo das villa venus team inklusive einem viergängiges menu in einem luxusschuppen in strandnähe freundlich aufgenommen wurde.
Doch am nächsten morgen regnete es schon wieder, so dass wir uns über eine als highway eingezeichnete schlammpiste langsam richtung santo domingo und mindo schleppten.

Die luftqualität im erwähnten santo domingo erinnerte schwer an seveso und die müllberge in napoli, daher freuten wir uns riesig nach langer und beschwerlicher fahrt endlich im relaxten mindo einzufahren...mehr zum leben mit schmetterlingen und colibris bei der nächsten geschichte...

hasta la proxima.
a&t