Mein Reisetagebuch

Horrortag

30.7.11 Baños, Ortszeit 22.00 Uhr

Diese Nacht erwachte Lucia mit einer heftigen Hustattacke, woraufhin sie erbrach und kaum mehr Luft bekam. So entschieden wir uns heute Morgen zu einem Arzt zu gehen. Elli hatte sich bereit erklärt als Übersetzerin zu fungieren (sie spricht am besten von uns Spanisch und nahezu perfekt Englisch). Das Spital ist etwa 5 Minuten von unserem Hotel entfernt. Mit Zwischenstopp bei einer Bäckerei machten wir uns auf. Wir warteten etwa 15 Minuten vor dem Emergency-Raum bis irgendwann ein Patient an die Notfalltüre klopfte. Eine (Assistenz-(?)) Ärztin schaute aus dem Türspalt und hörte sich seine Beschwerden an. Elli machte es ihm gleich und schilderte, dass Lucia vor allem bei Anstrengung unter Hustattacken und Atemnot leidet. Sie konnte sofort ins Zimmer zur Untersuchung. Ich musste draussen warten :-/ Lucia erzählte, dass sie von 4 Ärztinnen betreut und untersucht wurde. Sie fühlte sich sehr gut aufgehoben und gut durchgecheckt. Es scheint als hätte sie durch den Husten und wahrscheinlich auch durch den Smog Asthmaattacken. Schlussendlich bekam sie eine Cortison/Ventolinspritze die ihr helfen sollte besser zu Luft zu kommen. Zusätzlich solle sie das angefangene Antibiotika (hatte sie vor 4 Tagen gestartet) fertig nehmen. Falls es diese Nacht wieder zu einer Attacke kommen sollte, solle sie aber sofort ins Spital kommen um Sauerstoff und eine Adrenalinspritze zu erhalten. Wir hoffen, dass es nun besser wird. Falls sich bis nächste Woche noch nicht viel verändert hat, werden wir ansonsten in Cuenca nochmals einen Arzt aufsuchen.

Im Hotel zurück, ging Elli kurz darauf in ihren Spanischkurs. Lucia und ich entschieden uns ruhig im Hotelzimmer zu bleiben und uns etwas zu erholen. Gegen 14.00 Uhr ging's noch etwas shoppen bis wir um 15.00 Uhr Elli vor dem Café Hood traffen. Wir genehmigten uns einen frischen Ananassaft und guckten noch beim Markt und beim Supermarkt vorbei um weitere Souvenirs und Esswaren für unsere morgige Reise zu kaufen. Gegen 18.00 Uhr gingen wir ins "Casa de la Abuela". Wir bestellten wieder ein tolles Essen. Plötzlich meinte Elli: "Meine Tasche ist weg...". Sie hatte sie neben sich auf den Stuhl gelegt und war nun unauffindbar. In diesem Moment kehrt sich der Mann am Nachbartisch hinter uns um und meinte in gebrochenem Deutsch "Ihr sucht eine Tasche?". Er habe sich vorhin noch gewundert warum ein Mann so schnell aus dem Restaurant raus gerannt sei. Schräg neben uns, stand ein Stuhl schief und ein halb getrunkenes Cola stand auf dem Tisch. In einer unbeobachteten Minute hat er wohl Elli's Tasche genommen und ist ab und davon damit. Der Inhalt war: ihre Kreditkarte, 100 $ (sie hatte vor dem Abendessen noch Geld abgehoben) und ihre Digitalkamera mit ALLEN Fotos drauf. Dazu kam, dass sie die Tasche erst gestern neu gekauft hatte. Sie rannte dann gleich zum Hotel um die Kreditkarte sperren zu lassen. Wir warteten in dieser Zeit im Restaurant. Nach dem ersten Schock kam uns die Idee, die Tasche von Elli nochmals nachzukaufen und ihr diese als Trostpflaster zu schenken. Als sie zurück kam, übergaben wir ihr die Tasche; sie hatte sich voll gefreut

Wir bezahlten die Rechnung und begaben uns Richtung Hotel. Dort kamen kurze Zeit später auch die 5 Kollegen von Elli an. Diese gingen mit Elli ins Zentrum was essen währenddem wir packten und uns auf die morgige Reise vorbereiteten.