Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Cucao - Quellón (Insel Chiloé) - Chaiten

9.2.12, Quellón

Die Nacht war etwas unruhig. Wir konnten kaum einschlafen, da andere Campingnachbaren enormen Radau machten, ich fand keine angenehme Schlafposition und morgens weckten uns komische Vögel (Kevin meinte es seien adlerartige Viecher gewesen) die affenartige Geräusche von sich gegeben haben. Man konnte echt meinen eine Affenherde sei neben dem Zelt. Um 9.00 Uhr standen wir schlussendlich auf. Kurz geduscht, ein paar Bissen Brot runter gewürgt, Zelt abgebaut und "hopp" in den 10.00 Uhr Bus in Richtung Castro. Für 1000 Pesos fuhren wir bis zur Route 5 an eine Bushaltestelle. Wir warteten einige Minuten, bis ein anderer Bus ankam der nach Quellón fuhr. Überall auf Chiloé fahren nur Kleinbusse die Platz für 22 sitzende Personen haben. So sind diese verständlicherweise rasch voll. Wir hatten nun das Pech, die 1,5 Stunden stehend im Bus zu verbringen. Ich fühlte mich bereits vormittags etwas unwohl und kämpfte nun mit etwas Übelkeit. Als hätte es nicht noch schlimmer kommen können, erbrach ein kleiner Junge gleich neben mir in einen Plastiksack. Zum guten Glück konnte ich mich auf anderes konzentrieren und blieb mehr oder weniger gesund.

Als erstes liefen wir in Quellon zur Agentur "Navira Austral". Unser Hauptanliegen war die Rucksäcke bis abends deponieren zu können. Die Dame druckte mit unserer Ticketbestätigung aus Castro die offiziellen Billete aus und verwies uns ins Geschäft nebenan, wo wir für 1000 Pesos die Rucksäcke unterstellen konnten.

Der Magen hatte sich mittlerweile beruhigt und verlangte nach Essen. Im Zentrum setzten wir uns in ein kleines Restaurant, wo wir für wenig Geld (1500 Pesos) assen. Erfolglos suchten wir danach nach einem Geschäft in welchem ich Thermounterwäsche kaufen konnten... ich werde nun also wohl oder übel mit dem Auskommen müssen was ich dabei habe.

Im Touristeninformationsbüro fragten wir nach Ausflugszielen für den Nachmittag und eine Internetmöglichkeit. Auch Quellon hat nicht sonderlich viel zu bieten. Der einzige Vorschlag welche die Dame brachte, war, zum Strand zu gehen. Wir hatten beide keine Lust dazu und liefen als erstes in die Strasse "24 de Mayo" wo wir in der öffentlichen Bibliothek kostenfreies Wifi zur Verfügung gestellt bekamen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Rasen sitzend auf dem Plaza.

Um 22.00 Uhr hatten wir vor der Agentur zu sein. Es hatten sich schon jenste Leute am Hafen angesammelt die alle auf die Busse zum Schiffsanlegeplatz warteten. Wir holten unsere Rucksäcke ab, ich entfernte meine Kontaktlinsen und würgte sicherheitshalber eine Reisetablette hinunter. Nach kurzem Warten kamen die Busse nach und nach an. Jeder wollte der Erste sein und quetschte sich mit dem grossen Rucksack in den Bus. Wir warteten auf den letzten Bus und hatten so am wenigsten ein Gedrängel.
Beim Hafen angekommen, standen wir auf einem grossen Platz. Niemand wusste so recht was nun geschieht und stand fragend da. Wir warteten ganze 2 Stunden bis unser Schiff endlich ankam. Ich kam mir wie ein Flüchtling, wartend auf sein Boot, vor. Wir hatten alle kalt und wurden müde. Ich verstehe nicht ganz warum die Agentur die Leute bereits um 22.00 Uhr zum Schiffsanlageplatz bringt, wenn das Boot dan doch erst um 24.00 Uhr eintrifft. Man müsse jedoch sagen, dass wir Glück gehabt hatten, dass es nicht geregnet hatte.
Auch beim Einsteigen herrschte wieder ein super Chaos. Alle zitterten und wollten ins warme Boot. Die Crew versuchte die Leute gestaffelt ins Schiff zu bringen, was mehr oder minder klappte.
Das Schiff war riesig. Wie in einem Kinosaal waren die Stühle aufgereiht und angschrieben. Pro Linie hatte es 5 Stühle. Wir hatten die zwei äusseren Sitze. Die ganze Angelegenheit war ziemlich unbequem. So sah man einige die sich kurzerhand auf dem Gang ein Schlafgemach machten.

das Schiff von Quellón nach Chaiten

das Schiff von Quellón nach Chaiten

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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