Mein Reisetagebuch
Puerto Puyuhuapi - Coihaique
13.02.12, Coihaique
Von der Hostelinhaberin wurde ich mit den zickigen Worten: "Check-Out ist um 10.00 Uhr, nun ist bereits 10.15 Uhr" begrüsst. Meine Antwort war kurz und knapp diese, dass wir gestern nicht informiert worden seien und wir nach einer Dusche packen würden. Wenig später erklärte ich Kevin die Situation, was ihn wiederum auf 180 brachte. Als wir am gehen waren, fragte Kevin noch total unschuldig wie den das Hostal hiesse. Der Mann - welcher im Gegensatz zu seiner Frau ganz freundlich und hilfsbereit war, antwortete. Kevin meinte daraufin: "por que tenemos muchos amigos qui estan en la isla chiloé y van a viajar por aqui » (Wir haben nämlich viele Freude die von der Insel Chiloé her herunter reisen). Nach einer Kunstpause in welcher der Hostaleigentümer zustimmend nickte, sprach er weiter: "y ellos No van a venir en esta hostal" (und sie werden sicherlich Nicht in dieses Hostal kommen). Der Herr guckte ihn nur verdutzt an und fragte daraufhin Warum. Kevin sprach alles aus was ihn seit gestern gestört hatte und betonte das ignorante und unhöfliche Auftretten. Er beendete seinen Vortrag in dem er sarkastisch hinzufügte "zudem ist wirklich super sauber hier" und die Türe schloss. Ich war etwas erstaunt über seinen Ausbruch und fing an lauthals zu lachen.
Bevor wir mit dem Autostoppen starteten, kauften wir Schinken, Käse und Brot für das Frühstück und unser Mittagessen ein. Die gleiche Strasse die zum Nationalpark führt, geht weiter zu unserem nächsten Stopp: Coihaique. Etwas ausserhalb Puyuhuapisfingen wir mit dem Autostoppen an. Leider ist auch der heutige Tag wieder bedeckt und regnerisch. Nach ca. 10 Minuten kam ein einzelner Mochillero auf uns zu. Prompt stand Benjamin wieder vor uns. Er ist gestern angekommen und nun auf dem Weg zum Nationalpark. Wir redeten und konnten nach ca. 20 Minuten in einen Kleinbus einsteigen. Er fuhr uns etwa 10 km vor den Nationalpark. Gute 30 Minuten später hielt ein uns bekanntes Pärchen. Sie hatten auf dem gleichen Camping im Nationalpark Chaiten gecampt und sich etwas mit uns unterhalten. Mit zwei anderen Reisenden quetschten wir uns auf den Pickup. Sie fuhren bis zum Nationalpark. Wir hatten die Hoffnung von dort aus mehr Glück zu haben, da viele Touristen vormittags den Park besuchen und nachmittags weiter reisen. Dem war leider nicht so. Wir warteten bereits 2 Stunden; und dies nicht alleine. Es wollten stets 1-2 Gruppen à 2-3 Leuten in die Gegenrichtung, und in unserer Richtung 2 andere Gruppen an 2 und 3 Personen weiterreisen. Nach 2,5 Stunden warten kamen zum grossen Unglück noch weitere 3 Leuten. Dies setzten sich aber nicht hinter uns in die Linie (wir waren die ersten) sondern prompt als erstes vor uns. Ich fand dies eine Frechheit, da wir nun doch einen langen Moment am Warten waren und reihenfolgerhalber wir die ersten sein würden, die ein Auto bekämen. So lief ich zu ihnen und schilderte mein Anliegen. Der eine Typ antwortete nur in spötischen Ton: "Chile ist ein freies Land wir können uns hinsetzten und stoppen wo wir wollen. Es gibt keine Moralvorschriften noch sonstige Regeln". Ich hätte ihn am liebsten alles Schlimme an den Kopf geworfen, wo mir dann aber doch die Spanischkentnisse fehlten... So ging ich wieder zu Kevin zurück und fing an meinen Blog zu schreiben.
Um 19.00 Uhr (5 Stunden warten) hielt dann doch noch unerwartet ein Auto. Um 22.00 Uhr kamen wir in Coihaique an und suchten nach einem Hostal. Als wir einige Übernachtungsmöglichkeiten abgeklappert hatten, entschieden wir uns zu campen. Die Preise für eine Hostalnacht schwankten zwischen 8000-10000 Pesos pro Person, was uns definitv zu teuer war. Ich war zwar nicht wirklich begeistert, in der Kälte draussen zu übernachten, stimmte dann aber zu. Für 4000 Pesos pro Person stellten wir um 23.00 Uhr unser Zelt auf. Wir waren beide erschöpft, hatten kalt und waren müde. Daher liesen wir das Abendessen ausfallen und gingen sogleich ins "Bett".
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
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