Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Puerto Rio Tranquilo - Cochrane

19.2.12, Cochrane

Das Wetter machte es so gar nicht leicht morgens um 7.00 Uhr aufzustehen. Der Himmel war bewölkt und der morgendliche Wind bliess mir scharf um die Ohren. Ich quälte mich aus dem Bett und nahm eine mehr oder weniger warme Dusche. Mit Thermokleider, Winterjacke, Schal, Mütze und Handschuhen ausgerüstet lief ich mit Kevin zum Campingwagen am Seeufer. Wir waren eine 8er Gruppe und bezahlten somit 5000 Pesos pro Person. Nach dem bezahlen wurden wir angewiesen etwa 500m zum Bootssteg zu laufen. Dort erwartet uns bereits der Bootskapitän. Mit Weste ausgerüstet düsten wir über die ruhige See. Kevin war etwas enttäuscht, die Tour nicht gestern gemacht zu haben, wo es herrliches Wetter war. Obwohl der Himmel bedeckt war, linste die Sonne doch ab und zu durch, was uns doch etwas hoffen lies. Bei den Marmorkapellen handelt es sich um Felsformationen aus Marmor die sich durch das Wasser gebildet haben. Wir konnten gar teilweise in die Höhlen hinein fahren und den Stein und die Farben super nah bestaunen. Im letzten Teil schien dann doch noch die Sonne. Im klaren türkisfarbigen Wasser, sah man den weissen Marmor bis zum Grund hinunter: wahnsinnig schön. Wir tuckerten gemütlich umher und hatten so genügend Zeit die Höhlen zu bestaunen und zu fotografieren.
Auf dem Rückweg waren wir dankbar, die Tour morgens und nicht nachmittags gemacht zu haben. Der Wind ist aufgekommen und brachte mit der Schlechtwetterfront riesige Wellen hervor. Das Boot wackelte ziemlich und hüpfte von Welle zu Welle. Ich war durchaus froh als wir das Ufer erreicht hatten.

Im Camping packten wir sogleich unsere Sachen. Bevor wir losliefen, rannte ein Chilene durch den Rasen und meinte, er hätte einen privaten Bus nach Cochrane organisiert. Er suche nun bis zu 15 Leute die mit ihm den Preis für die Miete teilten. Wir meinten, er solle zuerst die Leute zusammen suchen und falls es noch Platz hat uns sagen wie teuer es pro Person werden würde. So liefen wir zur See und assen zu Mittag. Am Strassenrand stehend, haderten wir damit zurück zum Camping zu gehen um zu schauen wie teuer die Fahrt nach Cochrane werden würde. Durch den Streik in Coihaique hat es nicht nur weniger Autos die von dort her kommen, sondern generell weniger Fahrzeuge, da die Tankstellen nicht aufgefüllt werden und Benzinnot herscht. Schlussendlich gingen wir zurück zum Bus und bekammen für 5000 Pesos pro Person einen Sitzplatz. Zu fünfzehnt fuhren wir während 4 Stunden nach Cochrane. Die Fahrt war herrlich schön. Die Landschaft erstrahlte in fruchtigem grün und führte über Hügel zu diversen Seen. Dem Lauf des Flusses Rio Banker folgend, sahen wir wie sich das hellblauklare Wasser mit dem Fluss Rio Nef vermischte und weiter milchigtürkis durch die Wälder strömte.

Im Ortseingang von Cochrane mussten wir im Schrittempo durch eine Traube Mochilleros fahren. Die Menschen "stauen" sich an und können nicht abreisen, da weder Busse noch Autos bis hierhin passieren können. Die meisten schienen jedoch in Richtung Norden unterwegs gewesen zu sein. Wir hoffen, dass wir in Richtung Süden mehr Glück haben.
Der Bus hielt direkt vor einem Camping (Paty) wo Kevin und ich uns für 3000 Pesos pro Person nieder liessen. Immerhin hat es hier nun eine Outdoor-Küche zur Verfügung, so dass wir nicht auf ein Restaurant angewiesen sind. Wir kauften uns ein paar Lebensmittel ein und zauberten eine Tomatensosse mit Teigwaren und Poulet. Ein Chilene, welcher mit uns im Bus war, gesellte sich zu uns und erzählte von seinen Plänen. Zufälligerweise lief uns abends dann noch Benjamin über den Weg der es per Autostopp bis hierher geschafft hatte. In einem nahe gelegenen Café genehmigten wir uns ein Dessert und diskutierten miteinander. Eigentlich bestellten Kevin und ich eine heisse Schokolade, wir erhielten stattdessen eine Tasse mit heisser Schokoladencreme darin. So sind die Definitionen auch hier in Chile wieder unterschiedlich .

die Marmorhöhlen

die Marmorhöhlen

auf dem Weg nach Cochrane

auf dem Weg nach Cochrane

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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