Mein Reisetagebuch
Esmeraldas - Muisne: Tage am Strand
Tage am Strand
14.8.11 Muisne
Ich war froh als es endlich Morgen war. Die ganze Nacht schlief ich extrem unruhig und unwohl. Das Moskitonetz hielt nicht was es versprach, der starke Wind, die miauende Katze vor der Türe und das dreckige Bett brachten mich um den Schlaf. Zudem war mir in keiner Position wohl, da kaum eine Matratze zur Verfügung steht und man daher das Gefühl hat, man schliefe auf dem harten Boden. Lucia ging es ähnlich.
Im Hotel fragten wir nach einem Frühstück und bekamen Brot, Konfitüre, Butter, warme Schokolade und einen Bananenmilchshake aufgetischt Danach machten wir uns die 1,5 km auf zum Dorf wo wir Getränke und Jasskarten einkauften (Würfel scheint es hier nicht zu geben). Wir hielten zudem Ausschau nach einem anderen Hotel, welches einen etwas besseren Eindruck macht. Leider scheinen hier viele Gebäude unbewohnt oder noch geschlossen. Ob die Hotels eingegangen sind oder erst in der Hauptsaison öffnen ist uns schleierhaft. In einem Internetcafé fragten wir Elli noch kurz via Facebooknachricht, welchen Weg sie nach Muisne nehmen wird. Falls sie auch über Esmeraldas fahren muss, wäre es sinnvoller den Treffpunkt gleich nach Playa Escondida zu verlegen. Da wir vergessen hatten, ihr mitzuteilen in welchem Hotel in Muisne wir uns aufhalten, liefen wir nochmals die ganze Strecke ins Dorf und wieder zurück. Kurzerhand entschlossen wir uns noch Zutaten für Pasta mit Tomaten-Thon-Sosse zu kaufen. Dies mit dem Risiko allenfalls nicht die Küche der Hotelbesitzer gebrauchen zu dürfen.
Wieder zurück im Hotel verbrachten wir den Nachmittag mit Kartenspielen. Scheu fragten wir Mitte Nachmittag ob wir die Küche benutzen dürfen, was freundlich bejaht wurde. So sammelten wir also unsere ersten Erfahrungen mit einem Gasherd. Die Küche ist nicht vergleichbar mit einer in Europa und hätte ich nun im Nachhinein lieber nicht gesehen. Es ist sehr dreckig, überall laufen kleine Fiecher und fliegen Mücken herum. Das Kochen machte aber trotzdem Spass Unser Essen wurde zum Schluss dann auch sehr schmackhaft. Etwas Ungekochtes hätte ich aber ungern essen wollen. Manchmal ist es eben doch besser wenn man nur sieht was einem aufgetischt und nicht wie es zubereitet wird.
15.8.11 Muisne
Die Nacht war etwas angenehmer wie die gestrige, obwohl mein Rücken nun noch mehr schmerzt. Kurz nach dem Frühstück kam ein Triciclist auf das Hotelgeländer. Er stellte sich als Juan Carlos vor und fragte uns ob wir Interesse hätten zu den Mangrovenwälder zu fahren und den Strand anzuschauen. Wir bezahlten wohl einen überteuerten "Gringo"-Preis von 5 $ und gingen mit. Er fuhr zuerst an die Strandseite wo wir einen Arm des Meeres sahen welcher von Mangrovenbäumen gesäumt war. Die Mangroven sind meines Erachtens nach keine wirklich schönen Bäume. Die Wurzeln sind bis zu 1m oder noch mehr über dem Boden und stark wie Äste. Wir kletterten also durch den Mangrovenwald um danach durch ein kleines Flüsschen zu waten. An einer bestimmten Stelle hätten wir uns mit dem Schlaf einschmieren können. Er soll durch die Mangroven und das Salzwasser gut für die Haut sein. Wir hatten weder ein Bikini angezogen noch ein Handtuch dabei, daher entschieden wir uns dagegen. Danach ging's weiter ans andere Ende des Strandes. Es ist wirklich ein wunderschöner Strand der am Ende auch von Palmen gesäumt ist. Hier hätten wir wiederum Baden können. Das Wetter ist immer noch nicht berauschend, in dieser Ecke des Strandes war es aber durchaus warm. Wäre mir gesagt worden, dass wir baden gehen, hätte ich sicherlich die Badesachen mitgenommen und wäre ins Meer gesprungen. Zu seiner Verteidigung muss ich aber auch gestehen, dass wir uns nicht 100 % sicher sind, ob er vielleicht doch etwas vom Baden und einer Schlammpackungen erzählt hat... Mein Spanisch ist zu begrenzt um alles mitzubekommen und die Leute an der Küste sind zusätzlich bekannt, dass sie undeutlicher sprechen. Am Strand schien es als verstände er die Welt nicht mehr. Wo gibt es schon Frauen die sich nicht gerne mit Schlamm einkleistern und nicht baden wollen? Er fragte x Mal nach ob wir nicht doch ins Wasser möchten und gab's schlussendlich auf. So lief ich in knietiefem Meerwasser (es war erstaunlich warm!) zu dem Motorrad zurück. Lucia war es insgesamt zu kalt und konnte sich gar nicht mit dem Gedanken ins Wasser zu gehen anfreunden
Zurück assen wir die Reste unserer gestrigen Pasta und liefen danach ins Dorf. Wir checkten die E-Mails und erfuhren von Elli, dass sie heute Abend spät ankommen wird. Sie könne von Canoa über die Küste bis nach Muisne fahren, wo sie nur 6,5 Stunden hat. Wenn uns das gesagt worden wäre, hätten wir noch so gerne den Umweg über Esmeraldas sein lassen. Uns war etwas unwohl beim Gedanken, dass Elli erst um ca. 22.00 Uhr in Muisne ankommen würde. Die Hotelbetreiber verziehen sich meist um 21.00 Uhr in ihre Zimmer und schliessen aus Sicherheitsgründen das Hoteltor zu. Ob so spät noch Boote auf die Insel fahren und Triciclitas unterwegs sind, wissen wir nicht. In der Nacht zum Hotel zu laufen (und zu finden) und dann vor verschlossenen Türe zu stehen, ist nicht ungefährlich. Da aber diese verschiedenen Punkte alle von einander abhängig sind, konnten wir auch nicht bis in alle Nacht hinein auf sie warten...So schrieben wir um ca. 22.30 Uhr einen Zettel, welchen wir an das Tor klemmten mit der Info in welchem Zimmer wir sind.
Am Nachmittag kam dann doch noch für ca. eine Stunde die Sonne zum Vorschein. So verbrachten wir bis zum Sonnenuntergang mit Kartenspielen und Spanisch begriffe lernen den Abend. Zum Abendessen bekamen wir dann noch zum teil versalzene Pancakes und assen unsere frische Ananas.
16.8.11 Muisne
Elli ist nicht aufgetaucht. Wir machten uns nun schon ein wenig Sorgen und waren auch unsicher wie wir nun unsere Reise weiter planen sollen. Beim gemeinsamen Frühstück wurde der erste Schritt festgelegt: noch mal ins Dorf laufen und die Facebooknachrichten checken. Zum guten Glück hatte Elli uns geschrieben. Sie sass in Pedernales fest, da dort gestern Abend kein Bus mehr nach Muisne fuhr. Wir rechnen nun heute Nachmittag mit ihr. Dass bedeutet, dass wir eine weitere Nacht hier in Muisne bleiben (müssen). Auf dem Rückweg begegneten wir Juan Carlos. Er fuhr uns gratis mit seinem Triciclita bis vor das Hotel
Plötzlich kam die Sonne zum Vorschein die uns einlud Wärme am Strand zu tanken. Mit Bikini und Handtuch ausgerüstet legten wir uns in den Sand. Die Sonne brannte trotz Sonnencreme wie Feuer auf unserer Haut. Nach ungefähr 30 Minuten hörten wir eine bekannte Stimme "Chiiccaaasss" rufen: Elli ist angekommen Sie war die ganze Strecke bis zum Hotel mit ihrem schweren Rucksack gelaufen. Wir begleiteten sie in unser Zimmer, wo es noch ein freies Bett hatte. Lucia bemerkte, dass sie teilweise schon eine gerötete Haut hat. So ging's mit Ellis Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 70 wieder zurück an den Strand.
Nach einigen Stunden entschieden wir uns noch was essen zu gehen und verbrachten dann den Abend bei gemeinsamen Kartenspielen.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
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