Mein Reisetagebuch
Quito: Abschied von Lucia
Abschied von Lucia/Spanischschule
25.8.11 Quito
Heute verliess mich Lucia Der Morgen startete schon früh. Lucia hatte schlecht geschlafen und ich konnte morgens nicht mehr weiterschlafen weil ich Angst hatte, wir würden zu spät aufstehen und unsere geplanten Sachen nicht mehr machen können.
Gegen 11.00 Uhr mussten wir das Zimmer wechseln. Ich werde noch diese und wahrscheinlich auch nächste Nacht im Casa Helbling bleiben und bezog daher ein Bett in einem Mehrbettzimmer. Lucia deponierte ihren Rucksack vorläufig auch noch in diesem Zimmer. Bevor wir ins Stadtzentrum gingen, wollte sich Lucia noch kurz bei Elli und Mike verabschieden. Sie fragten ob wir uns nicht später noch sehen könnten. So machten wir für 14.00 Uhr wieder im Casa Helbling ab, um zusammen Empanadas zu essen.
Lucia wollte sich noch gerne künstliche Wimpern ankleben lassen. Wir liefen daher zu einem Friseursalon wo sie für 12 $ die einzelnen Wimpern aufgebracht bekam. Es hält ca. 3 Wochen und sieht voll natürlich und schön aus Wie abgemacht, kauften wir danach in einer Bäckerei die Empanadas ein und bei einem Gemüse-/Früchtestand ein paar Tomaten. Da wir noch Zeit hatten, besuchten wir eine weitere Spanischschule (Banana Spanish School) ganz in der Nähe von unserem Hostel. Erst im zweiten Anlauf fanden wir die Schule, da auch diese mit keinem grossen Plakat angeschrieben war. Die Inhaber sprachen und verstanden kaum Englisch, redeten aber so schön und langsam Spanisch, dass wir sie gut verstanden. Die Schule scheint klein, eher familiär und sympathisch. Leider bieten sie aber keinen Gruppenunterricht an, was ich gerne gemacht hätte um andere Leute kennen zu lernen. Der Vorteil bei Einzelunterricht ist, dass ich sicherlich schneller und effizienter Spanisch lerne. Ich bin also noch ein wenig am hadern
Im Hostel liefen uns sogleich Elli und Mike über den Weg. Wir wärmten die Empanadas und die Tomaten und setzten uns zusammen auf die Terrasse. Im Verlaufe des Gesprächs fragte Mike, ob sich Lucia, um Zeit zu sparen, nicht online einchecken wolle. Wir gingen sogleich auf diese Idee ein, checkten auf der Hompage von Iberia ein und liessen das Boardticket vom Hostel ausdrucken. Mit Schrecken bemerkte Lucia, dass auf dem Ticket stand, dass das Boarding bereits um 16.00 Uhr begann. Uns erschien es eher unwahrscheinlich, da der Flug erst um 17.45 Uhr startete. Trotzdem machten sich Lucia und ich sogleich auf den Weg zum Flughafen (15.30 Uhr). Die Taxifahrt wurde von ruhigen, traurigen Liedern begleitet, was die Stimmung noch trister machte.
Ich begleitete Lucia bis zur Gepäckabgabe. Danach hiess es Abschied nehmen. Bei uns kullerten sogleich bei beiden die Tränen. Immerhin hat man 5 Wochen Tag und Nacht miteinander verbracht, sich gegenseitig geholfen, gepflegt, ermutigt, unterstützt und ergänzt. Auch wenn man sich teilweise gegenseitig hätte auf den Mond schiessen können, wurde man mit der Zeit zu einem Team. Daher war es für uns beide nicht einfach dem anderen "Tschüss" zu sagen. Zudem war der Punkt gekommen, wo für uns beiden eine Hürde lag, welche wir alleine bewältigen müssen. Für Lucia ist es die Angst vor dem alleinigen Flug von Quito via Guayaquil nach Madrid und weiter nach Genf. Für mich, dass Gefühl zurück zu bleiben, an einem fremden Ort wo ich auf mich allein gestellt bin.
Ich sass also alleine im Taxi für zurück zum Hostel. Der Taxifahrer merkte wohl meine trübe Stimmung und sprach kein Wort zu mir (richtig ungewöhnlich, da man meist auch nur die Frage gestellt bekommt, woher man sei). Im Hostel zurück waren Elli und Mike verschwunden und ich fragte mich was ich nun tun soll . Im Hostelzimmer traf ich dann eine Amerikanerin, Mitte 20ig, die ich ansprach. Amber war 6 Wochen als Volontär in der Nähe von Mindo im Regenwald. Sie studierte in dieser Zeit Wildkatzen, was Teil ihres Studiums war. Nebst dem Volontariat hatte sie noch etwas Ecuador bereist und ist heute Abend zurück in die U.S.A. geflogen. Unter Anderem war sie auf den Galapagosinseln. Mit der Fluggesellschaft LAN kann man anscheinend kurzfristig Flüge (Last-Minute-Angebot) für 150-250 $ ergattern. Ich war total erstaunt, da ich bisher nur gehörte hatte, dass ein All-Inclusive-Angebot bei ca. 1000-2000 $ kosten würde. Sie hatte die Inseln auf eigene Faust erkundet und war in Hostels die nicht teurer wie das Casa Helbling sind. Wenn man kein Arrangement bucht, gebe man etwa 20 $ pro Tag aus. Dies scheint mir durchaus erträglich. Vielleicht kann ich also doch noch die Galapagosinseln besuchen gehen Des Weiteren ist ein Mann im Zimmer, der eine leitende Funktion in diesem Waldprojekt hat und sie hier nach Quito begleitet hat. Nach einigen Minuten setzte ich mich dann im Aufenthaltsraum ab. Ich war schon erschöpft von der Abschiedszeremonie und hatte keine Energie mehr mich noch weiter zu konzentriere und Englisch zu sprechen. Als es mir aber zu langweilig wurde, überlegte ich mir was ich kochen könnte und ging Milch und Tomaten einkaufen. In der Hostelküche hat es eine Box mit Nahrungsmitteln die hier gelassen wurden und alle gebrauchen können. Als ich das letzte Mal dort reinschaute, waren noch Spaghetti, Teigwaren und Reis vorhanden. Die Idee war, mit der einen übrig gebliebenen Thunfischdose eine Tomatensosse zu Pasta oder Reis zu machen. Als ich mit dem Zubereiten anfangen wollte, bemerkte ich, dass weder Reis noch Pasta vorhanden waren. Ich entschloss mich trotzdem die Sosse zu machen und diese dann eben mit Brot zu essen. Kurz darauf kamen Elli und Mike ins Hostel zurück. Sie gingen noch kurz einkaufen und wollten danach mit mir Abendessen. Netterweise brachten sie mir Spaghetti mit Schlussendlich durfte ich aber von ihrem Salat und ihrer restlichen Pizza essen, so dass ich meine Thunfischsosse in den Kühlschrank stellte und die Spaghetti erst morgen zubereiten werden.
Am Tisch lernten wir noch 3 Deutsche kennen, die sich von einem Volontariat her kennen und auch bald nach Hause fliegen. Nach dem Essen hatten Mike und ich noch ein spannendes Gespräch über Eigenheiten von den verschiedenen Ländern in Südamerika.
Als ich mich zum Tagebuch schreiben an den Esstisch setzte, war dort ein Mann, welcher mich bezüglich meinem kleinen, praktischen Netbook (was ich nicht missen möchte ) ansprach. Es stellte sich heraus, dass er der weitere Zimmermitbewohner ist, von welchem Amber erzählt hatte. Er kommt aus England und ist seit 3 Monaten hier in Ecuador. Nachdem wir etwas gequatscht hatten, ging er zu seinen Spanischvokabeln über und ich setzte mich endlich an meinen Blog.
Obwohl ich heute nicht viel gemacht habe, fühle ich mich ziemlich erschöpft und freue mich auf's Bett.
26.8.11/27.8.11 Quito
Die nächsten Tage verbrachte ich vorallem um meine zukünftigen Tage hier in Quito zu planen. So traf ich am Freitag Konstantin, seinen Vater Michael und seine Schwester Naomi. Leider ist Michael überhaupt nicht begeistert in den Dschungel zu gehen und Naomi kam gerade erst von einer 5-wöchigen Kolumbienreise zurück und möchte nun verständlicherweise erst einmal eine Pause. Konstantin wurde also überstimmt.
Ich buchte gleichentags Einzelunterricht (6h/Tag) an der Banana Spanish School. Obwohl sie keinen Gruppenunterricht anbieten, hatte ich dort ein besseres Gefühl. In den Pausen und an Ausflügen werde ich ja durchaus die Möglichkeit haben andere Schüler kennen zu lernen. Der Vorteil beim Einzelunterricht ist, dass ich spezifisch gefördert werde und effizienter lerne. Ich bin ausserdem durch den Einzelunterricht sehr flexibel, wann ich meine Spanischstunden machen will und kann mit frühzeitiger Anmeldung auch Tage-/Wochenweise den Unterricht verschieben. Ich habe vorläufig eine Woche gebucht und werde danach allenfalls eine Woche den Dschungel besuchen. Konstantin überlegt sich noch, ob er allenfalls mit mir alleine mit kommt und Elli, Mike und Elli's Frendin Stefanie wollen ja auch noch irgendwann nach Guayabeno. Der Plan ist aber durchaus 4 Wochen Spanischunterricht zu nehmen - abhängig davon wie schnell ich vorwärts komme aber die letzten 3 Wochen eher nur noch 4-5 Stunden pro Tag.
Ich werde in einer ecuadorianischen Familie untergebracht und bekomme dort für 15 $ ein Einzelzimmer, 2 Mahlzeiten und Wäscheservice.
Am Montag startet der ganze Spass Bin gespannt auf die neuen Erfahrungen! Bis dahin schlage ich meine Zeit mit Gesprächen mit anderen Hostelbewohnern (die jedoch alle die nächsten Tage nach Hause fliegen), Lesen, kurze Einkäufe etc. tot.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien