Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Pisco Elqui - Vicuña: Reiseplanung

16.01.12, Vicuña

Der Morgen begann mit Zirpgeräuschen und Hahngekräh. Mit der aufgehenden Sonne erwachte auch die Tierwelt des Gartens. Ein herrliches Gefühl, so geweckt zu dürfen. Wir frühstückten nur was Kleines und gingen mittags zum abgemachten Treffpunkt. Pünktlich kamen Ricardo und die Brasilianerin an. Wie bereits erwähnt, ist die Brasilianerin etwas kompliziert und mag praktisch kein Essen, welches nicht aus Brasilien kommt oder "Pommes Frites", "Pizza" oder "Glace" heisst. Für das heutige Mittagessen klapperten wir zwei verschiedene Pizzarien und 3 verschiedene Restaurants ab. Leider waren die meisten noch geschlossen oder hatten keine Pizza im Angebot. Schlussendlich intervenierte der arme Ricardo und meinte, wir würden besser alleine essen gehen. Da wir ihnen sowieso schon mitgeteilt hatten, dass wir eine Nacht länger in Vicuña bleiben würden, war dies nicht weiter tragisch. Zur Erinnerung schossen wir ein gemeinsames Foto und tauschten die Mailadressen aus.
Kevin und ich hatten mitlerweilen echt Hunger und liefen zu einem Shop, welcher uns vom Touristeninformatonszentrum empfohlen wurde. Hier werden 10 verschiedene selbst gemachte Empanadas für 1000 Pesos pro Stück angeboten. Gesättigt gingen wir wieder zum Hostal zurück und legten uns auf meinen ausgebreiteten Schlafsack. Im Schatten der Bäume und der Ruhe des Gartens machten wir ein Verdauungsnickerchen. Nachmittags kamen wir plötzlich auf die Idee, Kevin für seine Sternentour - den Grund warum wir eine Nacht länger bleiben - einzuschreiben. Es stellte sich dann doch etwas komplizierter als gedacht heraus. Die 21.00 Uhr war noch nicht gefüllt, hatte jedoch bereits 4 spanisch und 5 englisch sprechende Touristen angemeldet. Dies bedeutete, dass die Tour sicherlich in Spanisch und Englisch durchgeführt würde. Der Franzose (Leiter) bot an, für Kevin am Schluss noch einiges in Französisch zu übersetzen. Uns schien dies aber reichlich kompliziert. So lange die Tour nicht voll war, würde auch keine Tour um 23.00 Uhr stattfinden. Wir verblieben damit, den Nachmittag abzuwarten und zu schauen ob sich noch andere Leute anmelden um dann die Tour um 23.00 Uhr in Französisch zu machen.

Vormittags hatte ich abgeklärt, ob wir die Hostalküche benützen dürfen um ein Abendessen zu kochen. Der Deutsche hatte bejaht und daraufhin gefragt ob man zusammen was kochen wolle. Was will man auf so eine Frage antworten? Ich hatte defintiv keinen Mut ihm zu sagen, dass wir lieber alleine kochen möchten. So kam es, dass er uns seine Kochideen aufschwatzte und wir für uns (ihn) einkaufen gingen. Nebst schroffen Anweisungen, was ich zu schnibbeln, zu holen oder vorzubereiten habe konnte ich nichts zum Kochen beitragen. Geschweige denn Kevin, welcher kein Wort verstand, da der Deutsche sich nicht die Mühe machte ein Wort in Spanisch oder Englisch mit ihm zu sprechen. Beim Essen fing ich immer wieder in Spanisch an zu diskutieren, so dass auch Kevin mitreden konnte. Doch der Herr Deutsche "hat's nicht so mit Sprachen" und beharte auf deutsch was mich immer wie mehr zu nerven anfing. Zuerst hatte er mich dauernd herum kommandiert und dann musste ich auch noch Sachen übersetzten, da der Herr zu faul war, während seinem bereits mehrjährigen Aufenthalt in Chile vernünftig Spanisch zu lernen. Kevin wie auch ich waren froh als das Abendessen abgeschlossen war. Zum Schluss muss man sagen, dass nicht einmal das Essen gut war....

Wir hauten danach schnellstmöglichst ins Zentrum ab. Kevin konnte sich nicht entscheiden, ob er die Sternentour hier machen sollte, oder ob er es doch als Zeichen deuten sollte, dass es nun bereits zum zweiten Mal nicht klappen wollte. Es hatte sich seit dem Nachmittag niemand mehr angemeldet, was eine spätere Tour ausschloss. Ich wusste, Kevin würde ein schlechtes Gewissen plagen, wenn wir noch einen weiteren Tag bleiben würden um den nächsten Tag abzuwarten. Da mir Vicuña und das Ambiente im Hostal (ignorieren wir den mühsamen Hostaleigentümer) gut gefällt, sagte ich ihm, wir sollten noch eine Nacht bleiben. Der Deutsche hatte uns heute vorgeschlagen, doch über Argentinien nach Santiago de Chile (über den Paso Agua Negra) runter zu reisen und nicht an der momentan überfüllten chilenischen Küste. Nebst dem, das er immer alles besser Wissen will und einem sagen will was man zu tun und zu lassen hat, war dies eine durchaus spannende Alternative. Mit dem Gedanken allenfalls morgen nach La Serena unsere Rucksäcke holen zu gehen, wieder zurück nach Vicuña zu kommen, die Sterntour zu machen und am nächsten Tag nach Argentinien zu reisen, willigte Kevin ein, eine Nacht länger zu bleiben.
Wir assen ein Dessert zusammen und machten es uns wieder auf dem Plaza gemütlich um die verschiedenen Familien zu beobachten. Im Hostal knöpften wir uns kurz ans Internet des Nachbars an, um uns über die argentinischen Dörfer wie "San Juan" zu informieren. Wir fanden diese Route beide interessant und beschlossen morgen nach La Serena zu fahren und unsere Rucksäcke abzuholen.

Zeltplatz im Garten

Zeltplatz im Garten

Ricardo, ich, Kevin und die Brasilianern

Ricardo, ich, Kevin und die Brasilianern

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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