Mein Reisetagebuch
Copacabana - La Paz: Ruinen von Tiahuanaco
6.12.11, La Paz
Brian und ich standen zeitig auf, um um 10.00 Uhr vor dem Gefängnis zu stehen. Ich bat Brian zuerst Sebastian anzurufen und zu fragen ob wir überhaupt eine Tour durch San Pedro bekämen oder wir ihn lediglich in seiner Zelle oder gar in einem Büro besuchen durften. Sebastian bestätigte meine Befürchtungen und meinte, es sei leider nicht möglich das Knastinnere anzuschauen. Insgesamt 300 Bolivianos auszugeben, um lediglich einen Inhaftierten kennen zu lernen, war mir definitiv zu viel. Daher entschieden wir, den Gefängnisbesuch nun definitiv fallen zu lassen und dafür zu den Ruinen von Tiahuanaco zu fahren.
Beim Zementerio wurde uns zuerst ein Kombi für 250 Bolivianos (Hin-und Rückfahrt) angeboten. Ich fand dies total übertrieben und fragte andere Personen, ob es eine billigere Alternative gäbe. Ein Typ flüsterte mir im Vorbeigehen zu, dass es um die Ecke Kombis für 10 Bolivianos gäbe. Gefunden, Eingestiegen und Losgefahren ging es den Hügel hinauf. La Paz liegt in einem Becken, so dass wir von oben einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt hatten.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir die die wichtigste archäologische Stätte in Bolivien: Tiahuanaco. Sie gehört seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Tiahaunaco war ein religiöses und administratives Zentrum der Aymara Kultur. Es steht aber zudem die Frage im Raum, ob ein Teil von Tiahuanacos, die Kalasasaya, ein Sonnenobservatorium war. Die Forscher sind sich jedoch uneinig betreffend des Alters des Kulturzentrums und somit auch über seine Aufgabe.
Leider ist in Tiahuanaco viel zerstört und kann sich auch mit viel Fantasie schwer vorgestellt werden. Zuerst zerstörten die Spanier viele Bauwerke auf der Suche nach Gold und entfernten Statuen und andere Objekte. Später wurde der Tempel als Steinbruch und von der Armee als Schiessplatz benutzt. Um Tiahuanaco zu rekonstruieren, und für die Touristen schmackhaft zu machen, wurde ziemlich gepfuscht und so auch erstaunliche Arbeiten verdeckt.
Nebst den Trümmern konnten wir noch zwei Museen mit eindrücklichen Steinstatuen und Keramikgefässe anschauen. Der Preis für die ganze Besichtigung war 80 Bolivianos. Bedenkt man, dass der Eintritt für Einheimische lediglich 12 Bolivianos sind, ist es ein absoluter Wucherpreis.
Da ich immer noch auf mein Paket aus der Schweiz warte, war es ein angenehmer Nachmittagsausflug. Insgesamt fehlte mir aber doch die Imagination und die Fakten betreffend der ganzen Kultur.
In regelmässigen Abständen fahren bis 16.00 Uhr Kombis zurück nach La Paz.
Nach langem Suchen, fanden Brian und ich ein Restaurant wo wir unser Abendessen zu uns nahmen. Als wir zum Hostal zurückkamen, musste er auch schon gleich weiter um den Bus nach Uyuni zu erwischen.
Ich verbrachte den Abend damit, den Film zu meinem gelesenen Buch von Stieg Larson zu gucken (welcher wieder einmal total abgeändert wurde und somit die Geschichte des Buches veränderte). Zudem praktizierte ich endlich wieder einmal mein Spanisch mit einem Peruaner. Es wurde wieder spät bis ich ins Bett fand...
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien