Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

San Fernando - Talca

28.01.2012, Talca

Wir liesen uns Zeit mit dem Packen und auschecken, schliesslich mussten wir gestern bis abends auf unser Zimmer warten. Erst gegen Mittag standen wir auf gingen gemütlich Mittagessen.

Im Hostal erklärten sie uns, wo wir die Strasse zum Autostoppen in Richtung Talca finden können. Nach einem Marsch von 15 Minuten kamen wir zur einer Autobahneinfahrt. Unser Mut sank, da es ziemlich schwierig ist, an einer Autobahn ein Auto zu stoppen. Wir blieben bei der Autobahnzufahrt und hofften, dass eines dieser wenigen Fahrzeuge anhalten würde. Wir hatten Glück und wurden von einem Ehepaar für ca. 1 Stunde nach Curicó mitgenommen. Erst ab dort wurde es so richtig schwierig... Auch hier gingen wir wieder zur Autobahneinfahrt, warteten dort aber eine gute Stunde ohne Erfolg. Die Hitze machte uns langsam zu schaffen und die Beine wurden müde. Wir nahmen also Kevin's Mappe hervor und schrieben in grossen Lettern: "Talca" darauf, in der Hoffnung weiter vorne, auf der Autobahn, mehr Glück zu haben. Noch währenddem wir in Richtung Schnellstrasse liefen, hielt ein Mann, welcher uns anbot uns bis kurz vor Talca mitzunehmen. Wir nahmen das Angebot natürlich herzlich gerne an. Er war gar so nett, dass er uns an einer Busstation ablud. Etws kurios aber wenn man überdenkt durchaus praktisch: hier gibt es Bushaltestelle an der Autobahn. Die Car's und Busse können so lediglich anhalten und gleich weiter düsen. Nur kurz gewartet hielt ein Junge mit seiner Mutter. Er brachte uns die restlichen 10 km nach Talca.

Der erste Eindruck von Talca war: zu gross, zu ungemütlich - weg hier. Wir mussten feststellen, dass es kaum Hostel gibt und das Touristeninformationszentrum geschlossen hatte (da Sonntag). Ein Polizist auf Strassenpatrouille erklärte uns dann netterweise den Weg zu einem Hostal, welches als billig angepriesen wurde. Nach einigen Minuten kamen wir zu einem, welches uns ein Doppelbett für 25 000 Pesos pro Nacht anbot. Zwei Herren führten uns zum Zimmer, welches sporadisch eingerichtet war und ein kleines privates Badezimmer besass. Während wir durch das Anwesen liefen, trafen wir auf viele ältere Menschen welche strickend beisammen sassen. Im ersten Augenblick kam es uns vor wie eine Altersresidenz. Als wir jedoch den Garten passierten, war dieser vollgestellt mit Kinderspielsachen. Das ganze Anwesen machte einen ziemlich komischen Eindruck. Wir erklärten höflich, dass dies absolut zu teuer sei und fragten, ob wir nicht auf der grossen Rasenfläche übernachten dürften. Der Herr lehnte dies ab, ging jedoch beim Hostalinhaber abklären, ob er uns den Preis senken könne. Wir blieben schlussendlich für 7500 Pesos pro Nase. Während des Wartens sprach der eine Mann namens Raul ein wenig mit uns und fragte nach unseren Plänen. Es stellte sich heraus, dass er einen deutschen Freund namens Detlef hat, der uns betreffend unserem geplanten Trekk helfen könne. Er stellte kurzerhand sein Handy für ein Telefonat zur Verfügung. Detlef sagte mir, dass es einfacher wäre, wenn wir zu ihm kämen, um die Route auf der Karte erklären zu könne. 10 Minuten später waren wir auf dem Weg zur Bushaltestelle um zu ihm zu fahren. An der abgemachten Bushaltestelle, kam er uns abholen. Detlef ist ein ca. 60-jähriger Mann, welcher vor einigen Jahren nach Chile ausgewandert ist. Mit seiner chilenischen Lebensgefährtin hat er etwas abgelegen ein super schönes Holzhaus im Grünen. Auf dem Gartensitzplatz zeigte er uns die Karte des Nationalparkes und erklärte in Spanisch was wir für eine Route nehmen können, um 3 Tage zu Trekken. Wir sprachen kein Wort Deutsch zusammen, was ich super positiv fand. Ich hatte im vornherein nämlich bereits die Befürchtung, dass ich wie in Vicuña wieder alles für Kevin übersetzten muss. Nach ca. 40 Minuten hatte er uns Karte, Fotos und Erklärungen abgegeben welche uns super weiterhalfen. Kevin war sofort Feuer und Flamme und beschloss bereits morgen loszugehen. Da es bereits 20.30 Uhr war, war ich nicht wirklich begeistert über die Idee so Hals über Kopf in den Trekk zu starten. Ich informierte ihn über die Tatsache, dass wir unsere Rucksäcke leeren und mit den wichtigen Sachen packen, sowie Nahrungsmittel für 3 Tagen einkaufen müssen. Ohne lang herumzuüberlegen, beschloss er dies alles heute Abend zu erledigen und morgen früh loszugehen. Ich gab klein bei und schrieb während der Busfahrt zurück nach Talca unsere Einkaufsliste. Wir kauften im nahe gelegenen Supermark "Lider" alles Wichtige ein (meines Erachtens viel zu viel für drei Tage) und liefen zurück ins Hostal. Nach einem kurzen Abendsnack im Mc Donalds - Kevin scheint ein super Fastfoodfan zu sein...- packten wir unseren Rucksack. Bevor wir ins Bett hüpften schrieb ich noch kurz E-Mails an meine Lieben in die Schweiz um sie über meine bevorstehende Internetabwesenheit zu informieren. K.O. ging es ins Bett.

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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